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FC Bayern München: Goretzka sendet Signal an Nagelsmann: "Will Julian zeigen, dass ich da bin"

FC Bayern München

Goretzka sendet Signal an Nagelsmann: "Will Julian zeigen, dass ich da bin"

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    Leon Goretzka sieht seine Leistungen als Signal an den Bundestrainer: "Ich will Julian zeigen, dass ich da bin, den Kampf annehme."
    Leon Goretzka sieht seine Leistungen als Signal an den Bundestrainer: "Ich will Julian zeigen, dass ich da bin, den Kampf annehme." Foto: Andreas Gora, dpa

    Es gab eine Zeit, in der Leon Goretzka ein Spieler war, der in großen Spielen den Unterschied machte. Speziell in Bayerns Triple-Saison, im Sommer 2020, war der gebürtige Bochumer einer der Faktoren für den Erfolg. Goretzka hatte die Unterbrechung infolge der Corona-Pandemie genutzt, um sich die sprichwörtliche breite Brust anzutrainieren; mit sichtbar mehr Muskelmasse kam er damals aus der Pause und verlieh dem Spiel, na ja, eben mehr Kraft.

    Das ist mittlerweile vier Jahre her, vom Triple sind die Bayern weit entfernt und auch der 29-Jährige spielt nicht gerade seine beste Saison. Dieser Umstand verbindet ihn mit vielen anderen Profis im Bayern-Kader, speziell bei Goretzka scheint die Fallhöhe aber besonders zu sein. Er wirkte von Beginn der Saison angezählt, Trainer Thomas Tuchel machte keinen Hehl daraus, dass er sich einen anderen Spielertyp im Mittelfeld wünscht. Dass Goretzka bei der jüngsten Länderspielpause, der letzten vor Bekanntgabe des EM-Kaders, nicht dabei war, sei "sehr enttäuschend" für ihn gewesen, hatte Sportvorstand Max Eberl damals verraten.

    Leon Goretzka in Richtung Nagelsmann: "Will den Kampf annehmen"

    Umso deutlicher fällt der Fingerzeig aus, den Goretzka seit einigen Wochen in Richtung Bundestrainer Julian Nagelsmann sendet. Sehr klare Signale waren es zum Beispiel, die der Mittelfeldprofi am Samstagabend aus Berlin-Köpenick sendete: Beim 5:1-Sieg bei Union war er mit einem Tor, einer Vorlage und vielen starken Aktionen in der Offensive – etwa dem Ballgewinn vor dem vierten Bayern-Treffer – eine der zentralen Figuren. Kein Zufall war es, dass der 1:0-Führungstreffer gegen äußerst defensiv eingestellte Berliner auf das Konto von Bayerns Nummer 8 ging (29.). Dass es auch für ihn besondere Zeiten sind, machte Goretzka am Sky-Mikrofon deutlich: "Nach dem Fight am Mittwoch hätte man heute auch sagen können: Ich versuche mal, die letzten 20 Minuten mitzunehmen." 

    Stattdessen wolle er nun bei jeder möglichen Gelegenheit auf dem Platz stehen: "Ich will Julian zeigen, dass ich da bin, den Kampf annehme. Das versuche ich jetzt Woche für Woche zu zeigen, um noch auf den Zug aufzuspringen." Lob gab es auch von Trainer Thomas Tuchel ("Er spielt ganz stark") und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der seine Leistungen zuletzt "überragend" fand: "Leon ist immer ein wichtiger Spieler für die Mannschaft, nicht nur bei Bayern, auch bei der Nationalmannschaft."

    Auch der sonstige Spielverlauf gegen Union erinnerte an frühere, also bessere Zeiten für die Bayern und Goretzka. Im Gegensatz zu manch anderen Auftritten ließen die Münchner nach der Führung nicht nach, sondern schraubten durch einen Freistoßtreffer von Kane (45.+1), einem Doppelpack von Müller (53.,66.) und einem Treffer von Tel (62.) auf 5:0. Lediglich der Ehrentreffer von Union durch den eingewechselten Vertessen in der Nachspielzeit trübte die Laune etwas.

    Eberl über Nagelsmann: "Der Stachel sitzt noch tief"

    Klar ist seit Freitag, dass Goretzka auch künftig Signale an den Bundestrainer Julian Nagelsmann senden kann, der 36-Jährige verlängerte seinen Vertrag beim DFB und erteilte dem FC Bayern damit eine Absage. Ungewöhnlich offen sprach Sportvorstand Max Eberl bei Sky über die Gründe von Nagelsmanns Absage, der ja erst im März vergangenen Jahres beim FC Bayern vor die Tür gesetzt worden war. Offenbar hat Nagelsmann dem Rekordmeister das noch nicht vergeben, so Eberl: "Irgendwann hast du gemerkt: Ok, der Stachel von damals sitzt noch tief, die Trennung ist noch sehr frisch." 

    Deswegen habe den FC Bayern diese Entwicklung nicht überrascht. Nach den Absagen von Xabi Alonso und Nagelsmann wird es nun ein anderer Kandidat werden. Wann der neue Bayern-Trainer feststeht? "Am liebsten Ende April", so Eberl, der sich keine Zeitvorgaben machen will. "Es ist unsere Intention, dass wir es zügig machen wollen, aber wir wollen es trotzdem sauber und gründlich machen." Der neue Trainer müsse kein Deutsch sprechen, Englisch aber schon. Ob der nun oft gehandelte Zinedine Zidane Englisch spricht? "Das weiß ich gar nicht", antwortete Eberl lächelnd.

    Franz Beckenbauer bekommt Bronze-Statue vor der Allianz Arena

    Ein Neuzugang der anderen Art steht für den FC Bayern: Der im Januar gestorbene Franz Beckenbauer soll eine Bronze-Statue vor der Münchner Allianz Arena bekommen. Diese soll den Kaiser in 1,5-facher Lebensgröße als Dirigent des Spiels zeigen, wie die Kurt-Landauer-Stiftung mitteilte. 

    1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Vogt, Leite (59. M. Kaufmann) – Trimmel (59. Juranovic), Tousart, Gosens – B. Aaronson, Schäfer (59. Laidouni) – Volland (70. Knoche), Hollerbach (59. Vertessen) Bayern München: Neuer – Kimmich (70. Mazraoui), Dier, Kim (59. Upamecano), Davies – Pavlovic, Goretzka (71. Laimer) – Tel, Th. Müller (84. Zvonarek), Choupo-Moting (71. Zaragoza) – Kane 

    Tore: 0:1 Goretzka (29.), 0:2 Kane (45.+1), 0:3 Th. Müller (53.), 0:4 Tel (62.), 0:5 Th. Müller (66.), 1:5 Vertessen (90.+1)

    Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen) Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)

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