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FC Bayern: Lewandowski ist nun mit einer anderen glücklich

FC Bayern

Ex-Stürmer Lewandowski ist nun mit einer anderen glücklich

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    Robert Lewandowski schießt seine Tore mittlerweile für den FC Barcelona.
    Robert Lewandowski schießt seine Tore mittlerweile für den FC Barcelona. Foto: Witters

    Julian Nagelsmann hatte es sich nicht getraut, Carlo Ancelotti nicht und Pep Guardiola nur in Ausnahmefällen. Xavi Hernandez wiederum sieht darin gar kein Problem. Und Robert Lewandowski überraschenderweise auch nicht. Am fünften Spieltag der Saison wies der Trainer des FC Barcelona seinem besten Stürmer erstmals einen Platz auf der Bank zu. Während seiner acht Jahre beim FC Bayern hatte Lewandowski derart durchaus sinnvolle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung seiner körperlichen Leistungsfähigkeit als unsinnig abgetan. Weltfußballerlästerung.

    In der vergangenen Bundesligasaison stand Lewandowski in 34 Spielen 34 Mal von Beginn an auf dem Feld. Als er nun gegen Cadiz eingewechselt wurde, erzielte er erst frohgemut den Treffer zum 2:0, ehe er das 3:0 auflegte, womit er nach fünf Spielen auch schon bei zwei Vorlagen steht - der Hälfte seiner letztjährigen Komplettausbeute. Und in München reibt man sich ein wenig verwundert die Augen. Hatte man ihm nicht alles geboten? Wie kann es sein, dass er woanders möglicherweise noch glücklicher ist? Und das, obwohl ihm nicht jeder Wunsch erfüllt wird. Fragen, die sich auch der verlassene Teil einer beendeten Liebesbeziehung stellt.

    Natürlich wird Sadio Mané mit Robert Lewandowski verglichen

    Nur allzu menschlich ist es auch, den neuen Partner mit dem alten zu vergleichen. Der anfänglichen Begeisterung für Sadio Mané ist zarte Skepsis gewichen. Drei Ligaspiele in Folge war der 30-Jährige schon nicht mehr erfolgreich, dazu das Champions-League-Spiel in Mailand. Hat Lewandowski schon mal über einen derart langen Zeitraum kein Tor erzielt?

    Vor dem direkten Duell am Dienstag () sind die Erinnerungen an Lewandowski präsenter als noch vor wenigen Wochen. Die Bayern kamen drei Mal nicht über ein Unentschieden hinaus, vergaben teils irrwitzig gute Chancen. Thomas Müller sagt, dass er auch noch auf dem Spielfeld seinen einstigen Angriffspartner neben sich wähnt. "Es gibt Momente, da denkt man, da war dieser Strafraumspieler da." Allerdings habe Lewandowski das Spiel auch nicht immer beschleunigt. Für und Wider.

    Die Stimmung beim FC Bayern sei "viel besser als letztes Jahr"

    Nach der Partie wird selbstverständlich noch mal Bilanz gezogen, ob die Bayern nun mit ihren Sommertransfers ein gutes Geschäft gemacht haben. Trainer Julian Nagelsmann hält allerdings den Gedanken für abwegig, dass es sich bei der Partie gegen Barcelona um eine richtungsweisende handeln könne. Diese Kategorie gibt es für ihn nicht, dass jedes Spiel separat beurteilt werden müsse, und überhaupt hänge die öffentliche Interpretation von Nuancen ab, die nur schwer zu beeinflussen sind. So würde man anders auf die Bayern blicken, wenn sie ihre Möglichkeiten gegen Gladbach und Stuttgart genutzt hätten. Oder wenn es zuletzt gegen den VfB keinen Elfmeter für den Gegner in der Nachspielzeit gegeben hätte.

    Für einen Klub, der sich über das Faktische definiert, der das Gewinnen über alles stellt, ist ein Trainer, der mit Potenzialen und Möglichkeiten argumentiert, zumindest ungewöhnlich. Zumal es die Münchner über Jahrzehnte ausgezeichnet hat, dass sich die wichtigen Nuancen ihrer Seite zugewandt haben.

    Nagelsmann kann für seine Mannschaft bislang immerhin noch argumentieren, dass die Leistungen meist stimmig waren. Die Stimmung im Team sei zudem "viel besser als letztes Jahr". Allerdings weiß er natürlich auch, dass sich die Leistungen irgendwann den Ergebnissen anpassen - es ist die Gesetzmäßigkeit des Sports. Für die Stimmung innerhalb der Mannschaft wäre das eher ungut.

    Der FC Bayern wird Barcelona diesmal nicht vorführen

    Den Münchnern wird es wohl eher nicht gelingen, auf derart leichte Weise zu Erfolgserlebnissen gegen Barcelona zu kommen wie noch in der vergangenen Saison, als man die Katalanen vorführte. Zwei Mal gewannen die Bayern mühelos mit 3:0. "Sie haben einen ganz anderen Geist, die Eindrücke der letzten Spiele kann man von der Festplatte löschen", so Nagelsmann. Nicht nur die zahlreichen Neuzugänge haben das Niveau sichtbar angehoben, die Mannschaft spiele "ein ganz anderes Pressing. Das Gegenpressing erinnert an Xavis aktive Zeit. Sie haben eine tolle Entwicklung genommen."

    Gleiches ließ sich über die Bayern vor zwei Wochen auch noch sagen. Gerade aber scheint der Ex die bessere Wahl getroffen zu haben. Das aber kann sich nach den 90 Minuten wieder geändert haben. Für die Gefühlswelt kann es diese Partie nämlich doch sein: richtungsweisend.

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