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FC Bayern: Gegen Hoffenheim erlebt der FC Bayern seine nächste Enttäuschung

FC Bayern

Gegen Hoffenheim erlebt der FC Bayern seine nächste Enttäuschung

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    Serge Gnabry und der FC Bayern trennten sich lediglich 1:1 von Pavel Kaderabek und den Hoffenheimern.
    Serge Gnabry und der FC Bayern trennten sich lediglich 1:1 von Pavel Kaderabek und den Hoffenheimern. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Die Liebe ist eine seltsame Sache. Bisweilen kommt sie plötzlich und unerwartet. Oft aber braucht sie quälend lange, um sich wieder aus Beziehungen auszuschleichen. Etliche Arbeitsverhältnisse im professionellen Fußball zeugen davon. Wird ein neuer Trainer vorgestellt, versichern sich Vereinsbosse und Coach der gegenseitigen Zuneigung und verleihen in Form langjähriger Verträge ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Beziehung von Dauer sein soll. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Meist aber eben doch – und das in langsamer Form.

    Thomas Tuchel sagte nach dem 0:3 von Manchester, dass er sich in seine Mannschaft "schockverliebt" habe. Trotz der bitteren Pleite war er sicht- und hörbar angetan von dem Auftritt seines Teams. Nun ist selbstverständich eine einzige Partie nur selten dazu angetan, dass ein Trainer sich wieder schockentlieben kann. Die Leistung des FC Bayern beim 1:1 am Samstag aber stellte die Gefühle Tuchels auf eine erste Bewährungsprobe.

    Keine Experimente von FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel

    Gedanklich behäbig schoben sich die Münchner die meiste Zeit den Ball inspirationslos zu und hatten lange Zeit das Glück, dass ihnen in den Hoffenheimern eine Mannschaft gegenüberstand, der es ganz offensichtlich an Mitteln fehlt, um ein Spitzenteam ernsthaft herauszufordern.

    Dabei versuchte Tuchel nach all der Aufregung der vergangenen Woche seiner Mannschaft mit einer stabilen Aufstellung Vertrauen in die eigenen Stärke zu vermitteln. Keine Experimente, keine große Rotation. Thomas Müller und Joao Cancello statt Jamal Musiala und Alphonso Davies, mehr nicht. Doch die Bayern liefen weitgehend fahrig über den Rasen der Arena. Ohne geistige Spannung schien sich die Elf einzig auf die Spezialbegabungen der einzelnen Mitglieder zu verlassen.

    Die Führung der Münchner entsprang allerdings keiner sehenswerten Aktion eines Einzelnen, sondern der aufblitzenden Wachheit von Benjamin Pavard. Der Abwehrspieler nahm einen verunglückten Schuss Kingsley Comans gedankenschnell im Strafraum an und beförderte ihn aus wenigen Metern zum 1:0 ins Tor (17.). Es war eine von wenigen Chancen der Münchner und somit stellte das Tor den Gegenentwurf zu den vergangenen Spielen dar, als die Mannschaft teilweise etliche Möglichkeiten ungenutzt ließ.

    Kramaric trifft zum Ausgleich gegen den FC Bayern

    Doch der eine Treffer sollte der Mannschaft selbst gegen weitgehend ungefährliche Hoffenheimer nicht reichen. Andrej Kramaric zirkelte in der 71. Minuten einen Freistoß gekonnt über die Münchner Mauer, Yann Sommer streckte sich vergebens. Zwar mühte sich die Heimmannschaft anschließend, den unerwarteten Punktverlust doch noch abzuwenden, aber zum einen versagte Schiedsrichter Bastian Dankert nach Hinweis des Kölner Kellers einem Treffer von Pavard wegen Abseits die Gültigkeit und zum anderen fehlte es den übrigen Angriffsbemühungen schlicht an Präzision. Immerhin rangieren die Münchner nach dem ebenfalls unerwarteten Unentschieden der Dortmunder gegen Stuttgart weiterhin mit zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.

    Möglicherweise hatten die Turbulenzen nach der Auseinandersetzung zwischen Sadio Mané und Leroy Sané doch größeren Eindruck auf die Mannschaft, als man es sich gemeinhin eingestehen wollte. Der Senegalese stand aufgrund seines Schlages gegen seinen Mannschaftskameraden in der Kabine von Manchester gegen Hoffenheim nicht im Kader der Münchner. Im Rückspiel am kommenden Mittwoch soll er aber wieder in den Kreis der Mannschaft aufgenommen werden.

    Allzu viel Hoffnung auf ein Weiterkommen sollten sich die Bayern nach der Leistung gegen Hoffenheim allerdings nicht machen. Der Fußball aber teilt mit der Liebe die Tatsache, dass Wundervolles oft plötzlich geschieht. Auf recht viel mehr aber dürfte der Glaube auf eine Überraschung nicht ruhen.

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