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FC Bayern: FC Bayern liefert gegen Kopenhagen wenig Unterhaltung

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FC Bayern liefert gegen Kopenhagen wenig Unterhaltung

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    Ohne Fortune gegen Kopenhagen: Bayern-Angreifer Thomas Müller gelang diesmal kein Tor.
    Ohne Fortune gegen Kopenhagen: Bayern-Angreifer Thomas Müller gelang diesmal kein Tor. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Kurz vor Schluss schien es, als würde Harry Kane doch noch sein Tor bekommen. Den Ball hatte der Angreifer des FC Bayern München bereits in die Hand genommen. Gedanklich legte er ihn wohl schon auf den Punkt, ehe er die Kugel zum 1:0 ins Netz befördern würde. Doch an diesem bitterkalten Novemberabend lief wenig bis gar nichts im Interesse des englischen Superstars. Da überraschte kaum, dass Schiedsrichterin Stephanie Frappart den Handelfmeter, den sie erst gegeben hatte, nach Videostudium berechtigterweise zurücknahm. 

    Kane blickte enttäuscht, widerwillig händigte er der Französin den Ball aus. Am ehesten hätte man noch ihm zugetraut, der Partie gegen den FC Kopenhagen die entscheidende Richtung zu geben. So wie ihm das im vorangegangenen Champions-League-Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul mit zwei Treffern gelungen war. Doch diesmal stand die Null. Bei Kane und bei den Bayern. 

    Trainer Tuchel spricht nach dem Unentschieden von "komischer Ausgangslage"

    Das Feuer, das Trainer Thomas Tuchel, losgelöst von Ergebnisdruck, entfachen wollte, war beim torlosen Unentschieden nirgends zu sehen. "Wir haben insgesamt kein gutes Spiel gemacht. Konnten kein Tempo ins Spiel bringen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit mehr Freiheit und mehr Mut gespielt hätten." Wenig Erwärmendes boten seine Spieler bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Womöglich war es für seine Spieler dann doch zu verlockend, sich eine schöpferische Pause zu gönnen. Tuchel sprach von einer "komischen Ausgangslage" nach der vorzeitigen Qualifikation. Die Bayern spielten nicht befreit, schalteten stattdessen früh in den Verwaltungsmodus. Kräfte sparen, gegen Union Berlin geht es am Wochenende schließlich schon wieder um Punkte im Ringen um die Tabellenspitze in der Bundesliga (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). 

    Außerdem waren die Dänen nicht gewillt, den Sparringspartner zu geben. Schließlich hoffen sie noch, als Gruppenzweiter hinter den Bayern den Einzug in die K.-o.-Phase zu schaffen. Entsprechend widerstandsfähig erwiesen sie sich, verteidigten konsequent, ließen kaum Tormöglichkeiten zu. Zugleich erleichterten die Münchner ihnen die Abwehrarbeit, indem sie uninspiriert, ideenlos und pomadig die Bälle hin- und herschoben. Für Mathys Tel oder Thomas Müller bot sich die Chance, bei Tuchel einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, doch ihre Leistung war mäßig bis enttäuschend. Tel rieb sich in wenig zielführenden Dribblings auf, bei seiner besten Gelegenheit rutschte ihm der Ball vom Schlappen. 

    Fußballspieler Thomas Müller: "Wir waren nicht risikobereit genug."

    Müller wich in der zweiten Spielhälfte wiederholt auf den rechten Flügel aus, wirkungsvoll waren seine Aktionen dort aber nicht. Keine Energie und Geschwindigkeit auf den Rasen brachten zudem Kingsley Coman oder die eingewechselten Leroy Sané sowie Serge Gnabry. Tuchel wollte seine Spieler im Nachgang nicht in Kategorien einteilen. Blieb eher im Allgemeinen. "Wir haben schon unterhaltsamere Spiele gezeigt", meinte er. Nicht riskant genug, nicht flüssig genug hätte seine Mannschaft agiert. "Wir hatten das Gefühl, dass wir irgendwann eins machen. Dazu hat es aber nicht gereicht. Nehmen wir als Lektion mit." Ziemlich genau vor drei Jahren hatte der FC Bayern letztmals ein Gruppenspiel nicht gewonnen, nach 17 Siegen riss die beeindruckende Serie. Tuchel konnte es verschmerzen, hakte das 0:0 schnell ab.

    Über das Spiel selbst wollte nach dem Spiel kaum einer mehrere Sätze verlieren. Kopenhagens Trainer Jacob Neestrup verließ die Pressekonferenz, ehe sie richtig begonnen hatte. Niemand wollte ihm eine Frage stellen – also verschwand er wieder durch die Tür. Thomas Müller wusste wie seine Offensivkollegen nicht, wie er den Kopenhagener Riegel hätte knacken könnte. "Wir waren nicht risikobereit genug. Du musst auch mal den Ball in gefährliche Räume bringen. Wir haben die Bälle zu wenig scharf gemacht." Müller widmete sich intensiver der Handregel, die ihn nach der Szene in der 87. Minute in Kopenhagens Strafraum mal wieder ratlos zurückließ. "Lasst die Schiedsrichter entscheiden wie bei einem Foul. Gebt dem Schiri die Macht." Es mache keinen Sinn, das zu "objektivieren". Werde ein Tor verhindert oder eine Vorlage, solle das geahndet werden. Wenn nicht – kein Strafstoß. 

    Manuel Neuer rettet den FC Bayern München vor einer Niederlage

    Müller hat seinen Vertrag beim FC Bayern noch nicht verlängert. "Warten wir mal ab und schauen von Spiel zu Spiel", sagte er mit einem Augenzwinkern. Manuel Neuer hingegen bleibt den Bayern erhalten, wird mindestens bis Sommer 2025 das Bayern-Tor hüten. Warum die Verantwortlichen sich dazu entschieden haben, zeigte eine Szene kurz vor Schluss. Reaktionsschnell parierte Neuer aus kurzer Distanz und bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand, der wohl die Niederlage bedeutet hätte. Neuer konnte – anders als etwa Kane oder Müller – an diesem Abend ziemlich zufrieden nach Hause gehen. 

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