Der FC Bayern steht auch weiterhin an der Tabellenspitze. Die Münchner setzten sich im Topspiel des 24. Spieltags nach 0:2-Rückstand mit 4:2 gegen Borussia Dortmund durch. Mann des Tages war Robert Lewandowski mit drei Treffern.
Diesmal dauerte es keine zwei Minuten, ehe sich der FC Bayern einer bereits bekannten Situation gegenübersahen. Weil Jérôme Boateng den Dortmunder Erling Haaland nur arg passiv an der Strafraumgrenze begleitete, nutzte der Norweger seinen Freiraum, um früh die Führung für den BVB zu erzielen. Die Münchner lagen also mal wieder in Rückstand. Einen Zustand, den sie zu Genüge kennen. Als Haaland in der neunten Minute nach einem feinen Spielzug auch noch den zweiten Treffer erzielte, sahen sich die Bayern allerdings einer Herausforderung gegenüber, die sie so noch nicht kannten. Selbstverständlich hatten sie in dieser Saison auch schon Zwei-Tore-Rückstände aufgeholt - allerdings nicht gegen Mannschaften des Dortmunder Formats.
FC Bayern besticht durch unerschütterlichen Glauben an sich selbst
Die Bundesliga schien am 24. Spieltag einen neuen Tabellenführer zu erhalten, hatten doch die Leipziger mit ihrem souveränen Erfolg in Freiburg die Münchner überflügelt. Doch die Bayern der Saison 2021/22 zeichnen sich zwar nicht durch konzentrierte Verteidigungsarbeit aus, dafür durch erhebliche Willensleistungen und einen nur schwer erschütterlichen Glauben an die eigene Stärke.
Statt sich in die Niederlage zu fügen, verlagerten sie das Spiel energisch in die Hälfte der Dortmunder. Die konnten nach ihrer imposanten Anfangsphase nur noch sporadisch in die Münchner Hälfte vordringen. So fiel zwangsläufig der Anschlusstreffer. Leroy Sané narrte allzu einfach Linksverteidiger Nico Schulz, die anschließende Hereingabe musste Robert Lewandowski nur noch über die Linie drücken. Schulz verteidigte an Stelle der verletzten Stammkraft Raphael Guereiro und weil auch Jaden angeschlagen passen musste, fehlten Trainer Edin Terzic zwei seiner besten Spieler der vergangenen Wochen.
Der Trainer reagierte nach 33 Minuten auf den immer stärker werdenden Druck der Münchner und beorderte Emre Can aus der defensiven Fünferkette ins Mittelfeld, um die bayerischen Wellen früh zu brechen. Ein Vorhaben, das nur bedingt gelang. Zum Ausgleich kamen die Münchner allerdings nicht nach einem ihrer wuchtigen Angriffe, sonder nach Eingriff des Videoassistenten Felix Zwayer. Der machte Schiedsrichter Marco Fritz auf ein Foul Mahmoud Dahouds an der Strafraumgrenze aufmerksam. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte Lewandowski zum Ausgleich. Die Münchner hatten somit zur Halbzeitpause die Tabellenführung zurückerobert, wollten sich mit dem Unentschieden aber nicht zufriedengeben.
Borussia Dortmund beim FC Bayern in der Defensive gefordert
Die Dortmunder schafften es zu Beginn der zweiten Halbzeit allerdings besser, die Münchner von ihrem Tor fern zu halten. Terzic aber war nach einer Stunde gezwungen, den angeschlagenen Haaland gegen Steffen Tigges auszutauschen. Die eigenen Angriffe nahmen dadurch nicht an Fahrt auf. Viel mehr drückten die Bayern ihren Gegner mit andauernder Spielzeit immer weiter in dessen Hälfte. Mehr als harmlose Schüsse Lewandowskis oder des eingewechselten Serge Gnabry sprangen vorerst aber nicht heraus.
Joshua Kimmich mit einem abgefälschten Schuss und Niklas Süle per Kopf näherten sich dem Tor von Marwin Hitz nach 80 Minuten dann schon gefährlicher an. Jude Bellingham blockte kurz darauf einen Schuss Leon Goretzkas. In der 88. Minute waren die Dortmunder Verteidigunsbemühungen umsonst. Goretzka traf aus 12 Metern unhaltbar für Hitz. Die Bayern hatten das Spiel gedreht und eine Minute später durch Lewandowski für sich entschieden. Der Pole sorgte mit seinem 31. Saisontreffer für das 4:2 und den Schlusspunkt der Willensleistung.
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