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FC Bayern: Der Sieg gegen Dortmund ist ein Spiegelbild der FCB-Saison

FC Bayern

Der Sieg gegen Dortmund ist ein Spiegelbild der FCB-Saison

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    Julian Nagelsmann hat sichtlich Spaß an der obligatorischen Bierdusche, die für ihn ja noch gar nicht obligatorisch ist. Schließlich gewann er zum ersten Mal die deutsche Meisterschaft, während die von ihm trainierten Bayern nun schon zum zehnten Mal in Folge feierten.
    Julian Nagelsmann hat sichtlich Spaß an der obligatorischen Bierdusche, die für ihn ja noch gar nicht obligatorisch ist. Schließlich gewann er zum ersten Mal die deutsche Meisterschaft, während die von ihm trainierten Bayern nun schon zum zehnten Mal in Folge feierten. Foto: Matthias Balk, dpa

    Julian Nagelsmann war sich eine Stunde nach Spielschluss noch nicht sicher, was der Abend für ihn noch bereithalten würde. Dass die Mannschaft für den Fall des Titelgewinns ein launiges Beisammensein in einem der höherpreisigen Restaurants in der Nähe des Odeonsplatzes organisiert hatte, wusste er noch nicht, klare Vorstellung hatte er nur bei seiner Getränkewahl. Gin Tonic. "Das sieht aus wie Wasser, da kann mir auch keiner von euch was", richtete er den Journalisten bei der Pressekonferenz aus. Fraglich, welche Medienvertreter und -vertreterinnen davon ausgehen, dass auf einer Meisterfeier ausschließlich antialkoholische

    FC Bayern gegen Borussia Dortmund: Frust trotz Meisterschaft

    Sowohl die Getränkeauswahl wie auch das zur Meisterfeier führende Spiel sind aber passendes Symbol für die Saison des FC Bayern. Ein hochprozentiger Drink, der als Wasser daherkommen soll. Genauso wissen die Münchner nicht so recht, was sie von der Spielzeit 2021/22 halten sollen. Mit dem 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund haben sie die zehnte Meisterschaft in Folge perfekt gemacht und vergaßen nicht, die historischen Maßstäbe dieses Titels zu betonen. "Egal wie von außen gesprochen wird und wie die Liga bewertet wird. Du musst es erst mal machen und auf den Platz bringen. Deutscher Meister zu werden ist einfach das Schönste", sagte Thomas Müller, der nun schon seine elfte Meisterschaft gewann und somit an David Alaba als Rekordhalter vorbeizog.

    Er kam allerdings nicht umhin, auch an die große Enttäuschung dieser Saison zu erinnern. "Es hat sich viel Frust in den letzten Tagen breit gemacht", berichtete er von der Phase nach dem Champions-League-Aus gegen Villarreal – um dann aber zu behaupten: "Das konnten wir alles von der Seele spielen heute." Nichts wirkt heilender als ein Sieg gegen den alten Konkurrenten. In vollkommener Zufriedenheit werden die Münchner aber selbstverständlich nicht auf eine Saison blicken, in der sie Ende April keine K.-o.-Spiele mehr zu bestreiten haben.

    Der 3:1-Erfolg gegen die Dortmunder lieferte ein gutes Beispiel, warum die Münchner sich abermals souverän die nationale Meisterschaft sicherten, aber weder Pokal noch Champions-League-Trophäe den Vitrinen zuführen werden. Ein wunderbar orchestriertes Offensivspiel samt energischem Pressing führte zu einer verdienten beruhigenden 2:0-Halbzeitführung dank der Treffer von Serge Gnabry und Robert Lewandowski. Dann allerdings: Unnötiger Rückschlag, diesmal in Form eines stumpfen Fouls von Joshua Kimmich an Marco Reus im Strafraum. Emre Can verwandelte sicher und hätte Schiedsrichter Daniel Siebert kurz darauf erneut auf den Punkt gezeigt, wäre es die bessere Entscheidung gewesen, statt nach einer Grätsche von Benjamin Pavard gegen Jude Bellingham weiterlaufen zu lassen. Weil Pavard zudem kurz nach der Halbzeitpause Julian Brandt derart vehement auf den Knöchel trat, dass ein Platzverweis vertretbar gewesen wäre – er aber ausblieb –, durften sich die Dortmunder benachteiligt fühlen. Sowohl Spieler als auch Trainer Marco Rosé wollten die Niederlage aber nicht an der Schiedsrichterleistung festmachen. "Wir brauchen nicht darüber reden, das war einfach nicht gut genug, auch heute. Der Unterschied heute war, dass die Bayern konsequenter waren. In der gesamten Saison unterscheidet uns vor allem die Konstanz", analysierte

    Wer vor den Bayern landen will, braucht auch Glück

    Um den Bayern Meisterschaft Nummer elf abspenstig zu machen, dürfte es aber auch des Glückes bedürfen, dass kritische Situationen nicht zugunsten der Münchner beurteilt werden. Die Nagelsmann-Elf wiederum nutzte die Begebenheiten gegen Dortmund und ließ in der 83. Minute das 3:1 durch Jamal Musiala folgen. Sie waren die bessere Mannschaft und brachten sich dennoch selbst in Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben. So wie sie den DFB-Pokal durch das rätselhafte 0:5 in Mönchengladbach frühzeitig abschreiben konnten, wie auch das eigentümliche 0:1 in Villarreal nicht mehr zu reparieren war. Für die Liga reicht es, die aber ist auf Dauer nicht genug.

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