Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

FC Bayern: Auch nach dem Erfolg gegen Pilsen bleiben beim FC Bayern leise Zweifel

FC Bayern

Auch nach dem Erfolg gegen Pilsen bleiben beim FC Bayern leise Zweifel

    • |
    Thomas Müller und Sadio Mané trafen gegen Viktoria Pilsen. Der SC Freiburg am Sonntag dürfte schwerer zu bezwingen sein.
    Thomas Müller und Sadio Mané trafen gegen Viktoria Pilsen. Der SC Freiburg am Sonntag dürfte schwerer zu bezwingen sein. Foto: Bert Harzer, dpa

    Bei all den nebensächlichen Aufgeregtheiten, dem der Fußball zumindest einen Teil seiner Beliebtheit zu verdanken hat (Der bayerische Vulkan lebt noch), lohnt mitunter ein Blick auf Zahlen und Fakten, um der Schnelllebigkeit einen Bremsklotz in die Bahn zu werfen. Der FC Bayern beispielsweise hinkt erwiesenermaßen in der Bundesliga den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Die Tabelle weist den Klub derzeit nur als Dritten aus. Hinter Freiburg und Union Berlin sollen gefälligst Bochum, Augsburg und gerne auch Dortmund stehen – aber doch nicht die Münchner höchstselbst.

    Allerdings haben die Münchner nun eben auch das Achtelfinale der Champions League zum frühestmöglichen Zeitpunkt erreicht. Nach vier Spieltagen führen sie die Tabelle der Gruppe C an und können nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden. Das war nicht zwingend erwartet worden, als ihnen neben dem Außenseiter aus Pilsen auch noch der FC Barcelona und Inter Mailand zugelost worden waren.

    Bayern können Barcelona in die Europa League schießen

    Nachdem sich Inter und Barcelona am Mittwoch aber in einem wahnwitzigen Spiel 3:3 getrennt hatten, stehen die Katalanen vor dem Aus. Inter benötigt lediglich einen Sieg in zwei Wochen gegen Pilsen und all die hübschen Investitionen Barcelonas sind nach der Winterpause in der Europa League zu bewundern. Thomas Müller berichtete nach dem 4:2 seiner Münchner am Mittwochabend bei Viktoria Pilsen, dass man die "verrückten Ereignisse" bei Ex-Teamkollegen Lewandowski antreten. Man wisse "na klar", dass man Barcelona dann in die Europa League schießen könne, bemerkte Müller zur Konstellation. Den Henker aber kann man nur geben, falls Inter gegen Pilsen nicht gewinnt. Es ist nur eine der wenigen Dämlichkeiten der internationalen Fußballverbände, dass Inter in zwei Wochen bereits zwei Stunden vor Barcelona spielt – und sich die Spanier dann bei Anpfiff möglicherweise schon ihrer ausweglosen Situation bewusst sind.

    Den Münchnern nun aber ist zu attestieren, dass sie sich in der "schwersten Gruppe" (Julian Nagelsmann) souverän aus allen Rechenspielen herausgehalten haben und nach vier Partien mit der Optimal-Ausbeute von zwölf Zählern gelassen auf die Konstellation schauen können. Anders stellt sich freilich die Lage in der Bundesliga dar. Von der international zur Schau getragenen Souveränität sind die Münchner in heimischen Gefilden ein gutes Stück entfernt. Unlängst ließen sie sich von den Dortmundern eine 2:0-Führung noch abspenstig machen.

    Leon Goretzka war der überragende Mann beim Sieg der Bayern in Pilsen.
    Leon Goretzka war der überragende Mann beim Sieg der Bayern in Pilsen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Da sie sich zuvor aber nach den Erfolgen gegen Pilsen und Leverkusen bereits zurück in der Spur empfanden, schwingt nun etwas Vorsicht mit. "Jetzt wollen wir uns Spiel für Spiel in einen Rausch spielen", kündigte beispielsweise der in Pilsen überstrahlende Leon Goretzka an. Mit zwei Toren und einer Vorlage war er maßgeblich an der frühen 4:0-Führung beteiligt. Allerdings befinden sich die Münchner nun eben noch nicht in dem angenehmen Zustand der Selbstverständlichkeit. Das wurde auch in Pilsen deutlich, als man nach etlichen Wechseln einen biederen Gegner auf 2:4 herankommen ließ und kurzzeitig eine weitere Aufholjagd nicht vollkommen abwegig erschien.

    Paul Wanner feiert Debüt in der Champions League

    Julian Nagelsmann allerdings gönnte auch sämtlichen Spielern Einsatzzeiten, die in Partien übergeordneter Bedeutung ihren Platz auf der Bank haben. So kam beispielsweise der 16-jährige Paul Wanner zu seinem Debüt in der Champions League . Durch den schnell feststehenden Sieg befand sich der Trainer in der angenehmen Situation, etliche seiner Stammspieler frühzeitig schonen zu können. So verließ Thomas Müller unmittelbar nach dem Treffer zum 3:0 das Spielfeld, weil der Rücken zwickte. Einem Einsatz gegen Freiburg am Sonntag soll aber nichts im Wege stehen.

    Dann wollen die Münchner schon mal auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken. Die Spitzenposition ist noch außer Reichweite. Einen Dortmunder Sieg in Berlin am Sonntag vorausgesetzt, würde sie aber näher rücken. Endgültige Sicherheit aber empfinden die Bayern erst, wenn sie auch faktisch wieder die beste Mannschaft Deutschlands sind.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden