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Champions League: Vor dem Finale "dahoam": Die großen Bayern-Endspiele im Überblick

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Vor dem Finale "dahoam": Die großen Bayern-Endspiele im Überblick

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    2001 holte der FC Bayern die Champions League.
    2001 holte der FC Bayern die Champions League. Foto: dpa

    Zum vierten Mal stehen die Bayern in einem Finale der Champions League - als erste Mannschaft mit Heimvorteil. Der tränenreichen Niederlage von Barcelona im Jahr 1999 folgte zwei Jahre später der Triumph in Mailand. Ein gutes Omen? Nach der Niederlage im Endspiel 2010 in Madrid gegen Inter

    Bayerns Final-Historie in der Champions League und im Europapokal der Landesmeister:

    15. und 17. Mai 1974 in Brüssel: Eine Minute vor Ablauf der Verlängerung bewahrt Hans-Georg "Katsche" Schwarzenbeck die Bayern mit einem Verzweiflungsschuss aus 30 Metern vor dem K.o. gegen Atletico Madrid. Zwei Tage später im Wiederholungsspiel macht der 22-jährige Uli Hoeneß "das Spiel meines Lebens", erzielt beim 4:0-Erfolg gegen die müden Spanier wie Gerd Müller zwei herrliche Tore. Der damalige Präsident Wilhelm Neudecker spendiert 30.000 Mark Siegprämie pro Mann.

    28. Mai 1975 in Paris: Franz "Bulle" Roth und "Bomber" Gerd Müller sorgen für das 2:0 gegen Leeds United. Sepp Maier bietet im Tor eine Weltklasseleistung. Der französische Schiedsrichter versagt Leeds ein klares Tor und einen Elfmeter und wird von der UEFA lebenslang für Europacupspiele gesperrt. Uli Hoeneß erleidet eine Knieverletzung, die sein späteres frühes Karriereende einleitet. Franz Beckenbauer schimpft vehement auf die "Klopper" aus England: "Die sollen künftig auf ihrer Insel bleiben und uns nicht mehr belästigen."

    FC Bayern: Allgäuer Roth wird zu "Mr. Europacup"

    12. Mai 1976 in Glasgow: Beim 1:0 gegen Frankreichs Champion AS St. Etienne avanciert erneut der Allgäuer Franz Roth zu Bayerns "Mr. Europacup". Sein Siegtor bedeutet zugleich das Ende einer Ära, obwohl Präsident Neudecker beim Festbankett noch der Ansicht ist, "dass der FC Bayern sich noch zu Tode siegen wird". Der 20-jährige Karl-Heinz Rummenigge ist so nervös, dass er vor dem Anpfiff zwei Cognac trinken muss. Die internationale Presse überschüttet die Bayern mit Spott. "Jetzt gehört der höchste Preis dem Fußball-Parasiten", lästert die englische "Daily Mail" über Dettmar Cramers Team.

    26. Mai 1982 in Rotterdam: Gegen Aston Villa liefern die Bayern vor 45.000 Zuschauern eine mitreißende Partie, aber kein Happy-End. Whites Siegtreffer nach 67 Minuten bezwingt Paul Breitner & Co. und stürzt den Verein in tiefe Depression. "Diese Saison hätte ein bösartiger Regisseur gegen uns nicht schlimmer gestalten können", stöhnt Trainer Pal Csernai trotz des Sieges im DFB-Pokal.

    27. Mai 1987 in Wien: Der kleine Dribbelkönig "Wiggerl" Kögl erzielt gegen den FC Porto sein erstes Kopfballtor als Profi. Aber der Algerier Madjer mit der Hacke und der brasilianische "Joker" Juary zerstören innerhalb von nur 180 Sekunden den Traum vom vierten Triumph. "Dies ist die bitterste Niederlage meines Lebens. Ich muss mir gratulieren, dass ich aufhöre", sagt der scheidende Trainer Udo Lattek. Kapitän Klaus Augenthaler fehlt wegen einer Roten Karte aus dem Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid. Der enttäuschende Lothar Matthäus wird zum großen Verlierer des Endspiels. Manager Uli Hoeneß sieht "nervliche Probleme" beim damals 26-Jährigen.

    Drama in Barcelona

    26. Mai 1999 in Barcelona: "Ein Spiel dauert 90 Minuten." Die Fußball-Weisheit von Sepp Herberger wird von Manchester United in 100 Sekunden brutal widerlegt. In der Nachspielzeit treffen Sheringham und Solskjaer zum 2:1-Sieg für die Engländer. Lothar Matthäus ist als 38-Jähriger noch einmal dabei und spielt erneut eine Hauptrolle. Beim Stand von 1:0 (Tor: Mario Basler) geht der Libero nach 80 Minuten erschöpft vom Feld. "Hat Hitzfeld den Sieg ausgewechselt?", muss sich der Trainer später fragen lassen. Für Hitzfeld gilt, was alle beim FC Bayern fühlen: "Der Stachel von Barcelona sitzt immer noch tief." Und selbst heute sagt Karl-Heinz Rummenigge noch, dass er den "größten Schock" nie vergessen wird.

    23. Mai 2001 in Mailand: Zwei Jahre nach dem tränenreichen Final- Drama schaffen es Oliver Kahn und seine Mitstreiter doch noch auf den europäischen Fußball-Thron. Die glorreichen Sieger um Elfmetertöter Kahn machen die Nacht zum Tag. Uli Hoeneß platzt fast vor Stolz auf die "beste Mannschaft der Welt". Franz Beckenbauer lässt sich zu vorgerückter Stunde sogar zu "kaiserlicher" Selbstironie hinreißen. "Stefan Effenberg hat zu mir gesagt, als ich in die Kabine kam: 'An und für sich nicht so schlecht für eine Altherrenmannschaft.' Ich muss ihm zustimmen", berichtet der "Kaiser", der das Team nach dem 0:3-Debakel von Lyon noch verbal abgewatscht hatte. Doch mit dem 5:4 im Elfmeterschießen (1:1 n.V.) gegen den FC Valencia findet die Saison doch noch ein perfektes Ende.

    Bayern verliert gegen Inter

    22. Mai 2010 in Madrid: Trauer statt Triple-Triumph heißt es im Bernabéu-Stadion. Mit seinen beiden Treffern wird der Argentinier Diego Milito (35./70. Minute) beim 0:2 gegen Inter Mailand zum Bayern-Schreck. José Mourinho darf mit Inter den Dreifachsieg in Champions League, Pokal und Meisterschaft feiern. Beim nächtlichen Bankett, als die Bayern-Profis sich mit hängenden Köpfen auf der Bühne den Edelfans präsentierten, versuchte Karl-Heinz Rummenigge ihnen mit einem Blick in die Vereinshistorie Mut zu machen. "Lasst es uns so machen wie 1999", erinnerte der Vorstandschef an die Niederlage von Barcelona, dem zwei Jahre später der Triumph in Mailand folgte. (dpa, AZ)

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