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Champions League: Beim FC Bayern muss die Firewall nachjustiert werden

Champions League

Beim FC Bayern muss die Firewall nachjustiert werden

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    Dayot Upamecano hat zuletzt nicht unbedingt zur Stabilisierung der Bayern-Abwehr beigetragen.
    Dayot Upamecano hat zuletzt nicht unbedingt zur Stabilisierung der Bayern-Abwehr beigetragen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Betriebsunfälle zeichnet aus, dass es sich um einmalige Aussetzer handelt und die Betroffenen aus dem Unheil ihre Lehren ziehen, auf dass es sie nicht wieder heimsuche. Schützende Boten eines derartigen Unfalls sind beispielsweise Schilder, die davor warnen, dass der frisch gewischte Boden unter Umständen rutschig sein könnte. Oder auch die global hochgezogenen Firewalls in jedem größeren Unternehmen, das sich vor unerwünschten digitalen Eindringlingen schützen will.

    Beim FC Bayern dachte man nach dem betriebsunfälligen 0:5 in Mönchengladbach, dass man sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen habe und gewappnet sei für die fiesen Versuche gegnerischer Vereine, Spieler – womöglich sogar Stürmer – in die Hälfte der Münchner einzuschleusen. Das 2:4 in Bochum allerdings ließ die Bayern gewahr werden, dass eine Viererkette aus Lucas Hernandez, Dayot Upamecano, Niklas Süle und Benjamin Pavard offenbar nur bedingt dazu taugt, Tore zu verhindern.

    Der FC Bayern und der Kampf gegen die Gegentore

    Gleichwohl wies Trainer Julian Nagelsmann am Tag vor dem Champions-League-Spiel in Salzburg darauf hin, dass die Schuldfrage nicht allein mit einem Blick auf die letzte Reihe geklärt sei. Viel eher hätten die Gegentore multifaktorielle Gründe, was ja nun einerseits entlastend für die Viererkette sein kann, allerdings die Aufarbeitung erschwert. Würden die Treffer immer den gleichen Ursprung vorweisen, die Münchner hätten den Quell des Ärgernisses schnell trockengelegt.

    So aber müssen sie sich nicht nur mit simplen personellen und taktischen Fehlleistungen auseinandersetzen, sondern mit der gleichsam einfachen wie schwierigen Frage der richtigen Mentalität. Mittelfeldmann Joshua Kimmich selbst hatte eben ihre Absenz am vergangenen Samstag beklagt. Selbstverständlich aber lässt sich auch immer noch anmerken, dass die Bayern die Tabelle souverän anführen, mehr Punkte und weniger Gegentore als in der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt vorweisen und die Gruppenphase der Champions League mit sechs Siegen in sechs Spielen abgeschlossen haben. Und da soll es an der nötigen Einstellung fehlen?

    Es ist eine Frage, deren Beantwortung nur auf Strecke gelingen wird. Ein Erfolg am Mittwoch in Salzburg (21 Uhr, DAZN) im Hinspiel des Achtelfinals würde allerdings ein Indiz liefern, dass die Münchner für den Fall zu notwendiger Ernsthaftigkeit zurückkehren, dass ansonsten weitreichende Konsequenzen drohen. Allerdings hatten die Münchner im Herbst gegen Gladbach schon auf irrwitzige Weise die Möglichkeit verspielt, den deutschen Pokal zu gewinnen. Von wegen Konsequenzen und so.

    Es wäre verständlich, wenn die Bayern ihre Firewalls noch mal nachjustieren, denn wirklich sicher kann man sich derzeit nicht sein, dass es sich bei den Pleiten um Betriebsunfälle handelt. Möglicherweise steckt ja doch ein systemisches Versagen hinter den Niederlagen. Derlei Ängstlichkeiten begleiten die Münchner normalerweise nicht im Frühjahr. Normalerweise aber steht nach den ersten Partien nicht gleich eine zweiwöchige Pause an. Normalerweise schießen sich die Münchner im Mittwoch-Samstag-Rhythmus allmählich in Form und schauen nicht nur zu, wenn im Pokal noch manch Zweitligist mitkickt.

    Thomas Müller freut sich auf die Belastung

    Thomas Müller sehnt sich nach dieser Normalität. Dementsprechend soll die Partie in Salzburg der Startschuss sein für die „Phase, die sehr sehr wichtig ist. Es geht gegen die Besten. Wir warten ein bisschen auf den Moment: Wann geht der Rhythmus wieder los? Wir hoffen, das ist der Aufgalopp, um dieses Gefühl zu spüren. Ich habe es gerne, wenn es viele Termine sind.“

    In Salzburg wird zudem ein lang vermisstes Gefühl zurückkehren. Das Stadion wird mit 30.000 Fans besetzt sein, ein Großteil wird den Münchnern nicht fröhlich zujubeln. Omikron hat in Österreich seinen Schrecken verloren und der deutsche Rekordmeister möglicherweise auch ein wenig. Jedenfalls geht die vom ehemaligen Hoffenheimer Spieler Matthias Jaissle trainierte Mannschaft forsch in das Duell mit den Bayern. „Ich glaube, dass wir den Bayern das Leben mit unserer Qualität, Herangehensweise und Intensität das Leben schwermachen können. Das Gesamtpaket kann Bayern ein Klotz am Bein sein“, tönt Stürmer Karim Adeyemi. Angeschlagene Münchner zu provozieren – dafür benötigt man normalerweise kein Sicherheitsschild.

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