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Bundesliga-Serie: Die bekannten Schwächen der Kaderplanung des FC Bayern

Bundesliga-Serie

Die bekannten Schwächen der Kaderplanung des FC Bayern

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    Alexander Zverev, Franck Ribéry und Giovane Élber trugen bei der Teampräsentation der Münchner das neue Trikot.
    Alexander Zverev, Franck Ribéry und Giovane Élber trugen bei der Teampräsentation der Münchner das neue Trikot. Foto: Matthias Balk, dpa

    Neuer Trainer, Leistungsträger abgegeben, eine wegen der EM zerstückelte Vorbereitung. Das klingt zumindest so, als könnte die Saison 2021/22 an der Spitze spannender verlaufen als die vergangenen Spielzeiten.

    Die Bayern gehen ohne David Alaba und Jerome Boateng in die Saison, haben sich auf der anderen Seite aber nur zurückhaltend verstärkt. Ist denn der Kader stark genug für den zehnten Meistertitel in Folge?

    Ist Wasser nass? Sind die Trikots der Bundesligisten überteuert? Natürlich ist der Kader der Münchner gut genug, um den Titel zu gewinnen. Als Ersatz für Alaba haben die Bayern immerhin 42 Millionen Euro an Leipzig für Dayot Upamecano überwiesen. Manuel Neuer ist immer noch fähig, den einen oder anderen Ball zu halten, das Mittelfeld-Duo Goretzka/Kimmich ist zumindest deutschlandweit nicht zu toppen und Robert Lewandowski soll in der vergangenen Saison Gerüchten zufolge einen eigentlich für die Ewigkeit aufgestellten Rekord gebrochen haben. Für die Bundesliga sollte das reichen.

    Aber haben die Münchner nicht schon vergangene Saison defensiv zu viele Lücken gehabt und jetzt fehlen auch noch die beiden Abwehrchefs?

    Die Bayern haben aber auch den unsinnigen Spruch widerlegt, wonach Defensive Meisterschaften gewinnt. Upamecano ist dazu noch ein möglicherweise gleichwertiger Ersatz für Alaba. Der junge Tanguy Nianzou, 19 Jahre, hat zudem in den Testspielen angedeutet, dass er in seinem zweiten Jahr in München ein wichtiger Faktor in der Innenverteidigung werden könnte. Dazu noch Lucas Hernandez, Niklas Süle, Benjamin Pavard und Alphonso Davies – so schlecht liest sich das nicht.

    Also doch wieder alles klar für die nächste Meisterschaft?

    Immerhin nicht ganz so klar wie in den vergangenen Jahren. Vor allem im Mittelfeldzentrum fehlt es Julian Nagelsmann an Alternativen für Goretzka und Kimmich. In der vergangenen Saison half ab und an noch Alaba aus. Wer die beiden nun entlasten soll, ist noch offen. Marc Roca konnte in der vergangenen Saison nicht für sich werben. Corentin Tolisso war oft verletzt und gilt als möglicher Verkaufskandidat. Derzeit gilt der Leipziger Marcel Sabitzer als möglicher Neuzugang. Sein Vertrag läuft in einem Jahr aus, was die Ablösesumme im Sinne der Münchner beeinflussen dürfte. Sollte der 27-Jährige kommen, hätten die Bayern ihr ärgstes Problem gelöst. Nach dem Abgang von Douglas Costa fehlt es allerdings auch noch einer Alternative auf den Flügeln für Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sané.

    Das waren doch alles absehbare Probleme. Warum geht denn Sportvorstand Hasan Salihamidzic nicht einfach auf Einkaufstour?

    Auch die Bayern merken die Auswirkungen der Corona-Krise. Präsident Herbert Hainer spricht von einem Umsatzverlust von 150 Millionen Euro in den vergangenen eineinhalb Jahren. Allerdings dürften es tatsächlich zumindest ein paar Spieler mehr für die Breite des Kaders sein, um für Entlastung zu sorgen. Außer dem englischen Linksverteidiger Omar Richards, der ablösefrei vom Zweitligisten FC Reading kam, verhielten sich die Münchner aber äußerst zurückhaltend. Dazu sind noch die Vertragsangelegenheiten mit Leon Goretzka, Corentin Tolisso und Niklas Süle ungeklärt, deren Arbeitspapiere allesamt 2022 enden – und die dementsprechend dann ablösefrei wechseln dürften. Der August wird zum Monat der Arbeit für Salihamidzic.

    Wird sich denn Julian Nagelsmann in diesem schwierigen Umfeld zurechtfinden?

    Julian Nagelsmann passt ausgezeichnet zum FC Bayern. Das bedeutet aber nicht, dass die Beziehung lange andauert.
    Julian Nagelsmann passt ausgezeichnet zum FC Bayern. Das bedeutet aber nicht, dass die Beziehung lange andauert. Foto: Silas Stein, dpa

    Er hat den vernünftigen Weg gewählt, sich öffentlich komplett aus der Kaderplanung zu verabschieden. So entgeht er schon mal jenem Stress, der Hansi Flick zeitweise aufgerieben hat. Ein Fünfjahresvertrag und eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro verschaffen zudem die Sicherheit, nicht bei der ersten Krise entlassen zu werden. Wichtiger aber: Nagelsmann ist in der Lage, sich von derartigen Summen freizumachen. Der FC Bayern ist für ihn mehr als nur eine Station. Er vermittelt glaubhaft, die Erfüllung eines Traumes leben zu dürfen. Nagelsmann passt zum

    Zugänge: Dayot Upamecano (RB Leipzig, 42,5 Millionen Euro), Omar Richards (FC Reading, ablösefrei), Sven Ulreich (Hamburger SV, ablösefrei), Jospi Stenicis (FC Bayern 2), Christian Früchtl (1. FC Nürnberg/Leihende), Michaël Cuisance (Olympique Marseille/Leihende), Joshua Zirkzee (Parma Calcio/Leihende), Chris Richards (TSG Hoffenheim/Leihende)

    Abgänge: David Alaba (Real Madrid, ablösefrei), Javi Martinez (Qatar SC, ablösefrei), Alexander Nübel (AS Monaco/Leihe), Lars Lukas Mai (Werder Bremen/Leihe), Adrian Fein (SpVgg Greuther Fürth/Leihe), Jerome Boateng (noch vereinslos, ablösefrei), Tiago Dantas (Benfica Lissabon/Leihende)

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