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Uli Hoeneß: Rummenigge: Uli Hoeneß hat ein Stück seiner Würde zurück

Uli Hoeneß

Rummenigge: Uli Hoeneß hat ein Stück seiner Würde zurück

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    Uli Hoeneß wurde vor einem Jahr wegen Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er arbeitet als Freigänger nun beim FC Bayern. Archivbild
    Uli Hoeneß wurde vor einem Jahr wegen Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er arbeitet als Freigänger nun beim FC Bayern. Archivbild Foto: Bernd Thissen dpa

    Ein Jahr nach der Verurteilung als Steuerhinterzieher hat Uli Hoeneß nach Ansicht von Karl-Heinz Rummenigge "ein Stück seiner Würde zurückgekriegt". Das sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern und langjährige Weggefährte von Hoeneß dem Radiosender "B5 aktuell" am Freitag.

    Rummenigge: "Hoeneß hat seinen Frieden gefunden"

    Uli Hoeneß: Die Geschichte der Steueraffäre

    Uli Hoeneß: Vor vielen Jahren begann er an der Börse eine Zockerei, die ihn 2013 ins Visier der Justiz brachte.

    2001: Der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überweist Hoeneß in Form eines Kredits und einer Bürgschaft 20 Millionen D-Mark (10,23 Millionen Euro) auf ein Konto in der Schweiz.

    2002 bis 2006: In diesen Jahren handelt Hoeneß nach eigenen Worten teilweise Tag und Nacht an der Börse und macht weltweit Geschäfte.

    2008: Hoeneß machte nach eigenen Angaben schon in den Vorjahren zu viele Verluste. Mit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise sei es «endgültig in den Keller» gegangen, und er habe seine Geschäfte stark reduziert.

    August 2011: Nach langen Verhandlungen einigen sich Deutschland und die Schweiz darauf, dass in der Schweiz gebunkerte unversteuerte deutsche Vermögen nachversteuert werden. Das Abkommen, das später noch präzisiert wird, soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten.

    November 2012: Die von SPD und Grünen regierten Länder lassen das Abkommen im Bundesrat scheitern - damit kann Hoeneß seine Gewinne nicht nachträglich steuerrechtlich legalisieren.

    Am 17. Januar 2013 reicht Hoeneß nach eigenen Angaben Selbstanzeige bei der Bußgeld- und Strafsachenstelle in Rosenheim ein.

    März 2013: Das Finanzamt hat die Selbstanzeige schnell an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Am 20. März kommt es zur Hausdurchsuchung in Hoeneß' Anwesen am Tegernsee. Ihm wird der Haftbefehl eröffnet, dieser wird gegen eine Kaution und Auflagen außer Vollzug gesetzt.

    April 2013: Der «Focus» macht den Fall öffentlich.

    Juli 2013: Die Staatsanwaltschaft erhebt am 30. Juli Anklage gegen Hoeneß. Diese wird im November vom Landgericht München II unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen.

    März 2014: Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

    Juni 2014: Hoeneß tritt seine Haft in der JVA Landsberg an.

    September 2014: Erster Ausgang - für einige Stunden kann Hoeneß das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.

    Januar 2015: Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Übernachten in die JVA, tagsüber arbeitet er in der Jugendabteilung des FC Bayern.

    Januar 2016: Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Augsburg entscheidet, dass die Haftstrafe zum 29. Februar zur Bewährung ausgesetzt wird. Die Münchner Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Beschwerde.

    Februar 2016: Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß kommt mit 64 Jahren vorzeitig aus der Haft frei.

    Am 8. August 2016 teilt der FC Bayern auf seiner Homepage mit, dass Hoeneß wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird. Sein Nachfolger Karl Hopfner verzichtet auf eine weitere Amtszeit. Im November wird Hoeneß wiedergewählt.

    Der Ex-Präsident des Fußball-Rekordmeisters war am 13. März 2014 wegen Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Seit 2. Januar ist er Freigänger und arbeitet beim FCB tagsüber in der Jugendabteilung.

    "Ich habe den Eindruck, dass er seinen Frieden gefunden hat", sagte Rummenigge. Er meinte, dass für den früheren Nationalspieler das Gefühl am schlimmsten gewesen sei, dass ihm seine Würde genommen wurde. "Die hat er, glaube ich, hier jetzt zurückgekriegt."

    Freigänger beim FC Bayern: Hoeneß zurück im alten Büro und bei der U19

    "Ich habe den Eindruck, er fühlt sich wohl", fand Rummenigge. "Einige alte Kämpfer, die mit ihm die Fußball-Karriere bestritten haben, und gute Freunde haben ihn auch besucht da drüben." An der Säbener Straße hatte Hoeneß Anfang des Jahres sein altes Büro bezogen, jüngst war er bei einem U19-Spiel der Bayern in Mainz erstmal wieder auf einer Tribüne zu sehen. "Es scheint alles ok zu sein", fand Rummenigge. dpa

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