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Supercup: Unordnung in Peps Zauberkasten

Supercup

Unordnung in Peps Zauberkasten

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    <p>Gegen Borussi Dortmund wurde erstmals sichtbar, an was die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola noch arbeiten muss.</p>
    <p>Gegen Borussi Dortmund wurde erstmals sichtbar, an was die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola noch arbeiten muss.</p> Foto: dpa

    Mit der gestrigen Leistung hätte der FC Bayern in der Bundesliga wohl 16 Mannschaften besiegt. Die Münchner spielten gefällig nach vorne. Hatten dabei sogar Momente, die schlichtweg schön waren. Angriffe, die avantgardistische Kunst wären, würde man Pass- und Laufwege nachzeichnen.

    Das vorwärtsgerichtete Spiel der Bayern wird in den kommenden Monaten die Gegner erdrücken. Wird ihnen Luft und Lust nehmen, Ausflüge in Richtung Manuel Neuer zu starten. Nun sind die Dortmunder aber nicht Gladbach, Hannover oder Braunschweig, sondern eine der besten Mannschaften Europas. Überhaupt hat die Mannschaft von Jürgen Klopp immer genug Luft und Lust, um dem gegnerischen Tor entgegenzustreben.

    Dortmunder mahnen den FC Bayern zur Wachsamkeit

    Das Team von Pep Guardiola war es möglicherweise nicht mehr gewohnt, dass sich die Defensivabteilung einer Belastungsprobe unterziehen muss - und fiel sogleich durch. Die Niederlage im Supercup nährt nicht die Hoffnung, dass die Münchner in der kommenden Saison wieder zu einem schlagbaren Gegner werden. Sie zeigte aber, dass Guardiola kein Zauberer ist. Dass auch er Zeit braucht, der Mannschaft seine Vorstellung von Fußball näherzubringen. Und die Niederlage könnte auch ein Hinweis für eine waghalsige These sein: Guardiola kann irren.

    Man hat in München Guardiola ja nicht verpflichtet, um das Werk Heynckes' einfach weiterzuführen. Der ehemalige Coach des FC Barcelona soll für neue Reize setzen und dadurch die Sinne der Spieler schärfen. Das Spiel des FC Bayern wird noch flexibler werden. Positionsrochaden werden das Spiel bestimmen. Positionsauflösuneg auf der einen Seite des Spielfelds, dafür Überzahl an einer anderen Stelle. "Fluide", sagt manch Taktikexperte dazu.

    FC Bayern mit Problemen gegen das schnelle Spiel

    Mario Mandzukic hing in dieser fluiden Ausrichtung gegen Dortmund wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Ursprünglich als eine Art Linksaußen aufgestellt, geisterte der Kroate ziellos umher. Er öffnete dadurch die Seite so weit, dass David Alaba den linken Flügel über weite Teile der ersten Hälfte alleine beackerte. Oftmals hatte das zur Folge, dass die Münchner dadurch mit einer defensiven Dreierkette vor Keeper Tom Starke agierten. Alaba agierte oft weit in der gegnerischen Hälfte, war eher Mittelfeldspieler denn linker Verteidiger. Dadurch ergaben sich zumindest ab und an Überzahlsituationen in der gegnerischen Hälfte.

    Allerdings waren die Münchner so auch anfällig für die schnellen Dortmunder Konter. Erschwerend kam hinzu, dass der Rest des bayerischen Abwehrverbundes weit aufrückte, Thiago als defensiver Mittelfeldspieler der Wucht der Dortmunder nicht gewachsen war. So wurden die Münchner immer wieder gezwungen, im Zurückweichen zu verteidigen. Dabei ist es schwer, die Ordnung zu halten.

    Thiago mit schwacher Defensivleistung

    Thiago ließ gegen den BVB erstmals Zweifel aufkommen, ob Guardiola mit ihm den richtigen Plan verfolgt. Sollte er mit dem 22-Jährigen tatsächlich als alleinigem "Sechser" planen, könnten die Münchner gegen internationale Top-Gegner massive Probleme bekommen. Der Spanier spielte zum einen derart viele Fehlpässe, dass es kaum mehr verwundert, warum er nicht an Xavi, Busquets oder Iniesta vorbeikam. Zum anderen scheint ihm noch das strategische Geschick für die Defensive zu fehlen. Im sofortigen Gegenpressing nach Ballverlust fühlt er sich wohl - sich und seine Mitspieler bei Angriffen des Gegners aber so zu positionieren, dass der Weg zum eigenen Tor versperrt ist, gelang ihm zumindest am Samstag im Supercup nicht.

    Möglich, dass Thiago einen schwächeren Tag erwischt hat (wie er das erste Tor der Münchner einleitete war allerdings sensationell). Wer vermag das schon zu sagen. Möglich aber auch, dass Guardiola wird umplanen müssen. Dass doch wieder ein Zweikämpfer wie Javi Martinez im Mittelfeld benötigt wird. Oder Schweinsteiger den Imperator im Defensivbereich gibt. Guardiola und sein Team haben noch lange genug Zeit, um an den Feinheiten zu arbeiten. Es gibt aber auch noch genug zum Tüfteln.

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