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Spitzenspiel: Dortmund stellt den Hauptdarsteller

Spitzenspiel

Dortmund stellt den Hauptdarsteller

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    Der Dortmunder Mario Götze (M) springt nach seinem Führungstreffer durch den Münchner Strafraum.
    Der Dortmunder Mario Götze (M) springt nach seinem Führungstreffer durch den Münchner Strafraum. Foto: Andreas Gebert.

    Somit hat der deutsche Rekordmeister als Spitzenreiter nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Gladbach und Dortmund.

    Gute Geschichten entwickeln sich erst mit der Zeit. Irrungen und Wendungen sind am Anfang noch nicht abzusehen. Haupt- und Nebendarsteller werden nach und nach eingeführt. Gute Autoren geben ihnen die Zeit, ihren Charakter zu entwickeln.

    All jene, die gehofft hatten, diese Regeln würden in der Partie des FC Bayern gegen Borussia Dortmund außer Kraft gesetzt, wurden enttäuscht.

    Jupp Heynckes gewann mit einer äußerst unerwarteten Pointe das Interesse des unabhängigen Zuschauers. Er brachte den gerade erst genesenen Arjen Robben von Anfang an. David Alaba musste für ihn auf die Bank, Toni Kroos rückte ins defensive Mittelfeld und Thomas Müller durfte auf seiner Lieblingsposition im zentral offensiven Bereich ran.

    Keiner sandte frühzeitig ein Zeichen

    Doch keiner der Genannten sandte frühzeitig ein Zeichen aus, sich zu einer tragenden Rolle des Schauspiels aufschwingen zu wollen. Da auch die Dortmunder nichts von dem Esprit der vergangenen Wochen versprühten, ergab sich in der ersten Halbzeit eine Partie, an denen vielleicht Experten Gefallen fanden, nicht aber die Masse. Fachliteratur statt Simmel.

    Die Fans wussten dann auch nicht so recht, was sie mit dieser Vorstellung anfangen sollten. Betretenes Schweigen zur Pause.

    Lediglich Franck Ribéry sorgte für kurzes Staunen als er nach Robben-Vorarbeit völlig freistehend den Ball aus 13 Metern weit übers Tor schoss (29.)

    Doch die Geduld der Zuschauer sollte sich auszeichnen. Robert Lewandowski mit einem Kopfball über das Tor (51.) und ein Linksschuss Gomez' (55.) neben das Gehäuse brachten Schwung in die stockende Geschichte. Spätestens als Shinji Kagawa drei Minuten später mit einem Heber an Manuel Neuer scheiterte war abzusehen, dass das dargebotene Stück doch noch Klasse und Spannung auf hohem Niveau bieten sollte.

    Mario Götze war einfallslos

    Dass mit Mario Götze der Liebling der Massen zum strahlenden Helden werden sollte, war dann aber doch recht einfallslos. Götze störte das freilich nicht, als sich die Bayern-Defensive gerade als Statisten gefielen und Jerome Boateng mit einer Slapstick-Pirouette das 1:0 der Dortmunder ermöglichte (65.).

    Die Münchner wirkten ob des Rückstandes kurz reichlich verwirrt. Sven Bender verpasste mit einem Schuss aus 18 Metern aber die Vorentscheidung (69.).

    Heynckes reagierte und brachte mit Alaba, Ivica Olic und wenig später Nils Petersen neue Darsteller.

    Die Bayern drängten nun vehement auf den Ausgleich. Doch weder Luiz Gustavo mit einem Schuss aus 20 Metern (76.) noch Ribéry aus kurzer Distanz (78.) schafften es, Roman Weidenfeller zu bezwingen.

    Vier Minuten später setzte Holger Badstuber einen Freistoß aufs Tornetz. Wenig später bot sich Petersen die Möglichkeit, zum unerwartetet Hauptdarsteller zu werden. Aber er verfehlte das Tor aus zehn Metern. In der Nachspielzeit scheiterte Ribéry noch per Scherenschlag.

    Es war die letzte Chance einer Partie, die sich spät doch noch als Spitzenspiel entpuppen sollte.

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