Die Zahlen sind imposant. In der Liga traf Robert Lewandowski 34 Mal, mit sechs Treffern war er auch der erfolgreichste Schütze im DFB-Pokall und mit elf Toren führt er die Torjägerliste der Champions League an. Robert Lewandowski befindet sich in der Form seines Lebens. (Rekord für Finalexperten und Torgarant Lewandowski)
Kein Wunder, dass Stimmen laut werden, der Stürmer habe sich dieses Jahr den Titel des Weltfußballers verdient. "Warum nicht? Er hat mit enorm guten Leistungen in diesem Jahr alle Voraussetzungen geschaffen. Ich würde es ihm wünschen. Wenn ich es einfach mal nach Toren messe: Er hat in der Bundesliga 34 Buden gemacht. Und 51 Pflichtspieltore insgesamt sind auch eine Hausnummer. Da kann auch mal nachdenken, dass man mal einen Spieler aus der Bundesliga zum Weltfußballer machen kann", sagte sein Trainer Hansi Flick nach dem Pokal-Erfolg des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen.
An Messi und Ronaldo vorbeizukommen, war nahezu unmöglich
Lothar Matthäus pflichtet dem Coach bei . "Ob es für Lewandowski zum Weltfußballer-Titel reicht, werden wir sehen. Aber er hätte es nach dieser überragenden Saison total verdient", sagte der Weltfußballer des Jahres 1991 bei Sky. "Sollten die Bayern in der Königsklasse auch noch ins Finale kommen, gibt es für mich keine Alternative zum Weltfußballer Robert Lewandowski", so Matthäus.
Seit 2008 gewannen mit Ausnahme des Jahres 2018 (Luka Modric) immer Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo die Auszeichnung. So gut wie in diesem Jahr standen die Chancen selten, die beiden Ausnahmeerscheinungen hinter sich zu lassen. Schließlich haben beide keine so herausragende Quote wie Lewandowski.
Allerdings warten die wirklich wichtigen Spiele noch. Die Wahl der Nationaltrainer und Kapitäne der Nationalmannschaften ist nicht abhängig von hervorragenden Tor-Quoten, wichtiger sind meist überragende Leistungen in Spielen mit globaler Strahlkraft. Und eben dort stehen die wichtigsten Partien in einer Saison ohne Welt- und Europameisterschaft noch bevor.
Die wirklich wichtigen Spiele warten noch
Sowohl der FC Bayern mit Lewandowski als auch der FC Barcelona (Messi) und Juventus Turin (Ronaldo) befinden sich noch in der Champions League, die im August in Portugal fortgesetzt wird. Lewandowski wird keine Chance haben, Weltfußballer zu werden, falls die Münchner im Viertelfinale scheitern. Sollten Ronaldo, Messi oder auch Neymar (Paris St. Germain) mit ihren Toren ihre Teams noch zum Titel schießen, wird es ebenfalls schwer für Lewandowski.
Es ist im Juli jedenfalls deutlich zu früh, sich auf den Weltfußballer 2020 festzulegen. Anders als vorherigen Jahren allerdings, besitzt Lewandowski diesmal intakte Chancen.
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