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Nachwehen des Zürich-Spiels: FC Bayern: Der "Chancentod" bleibt gelassen, Hoeneß dagegen wütet

Nachwehen des Zürich-Spiels

FC Bayern: Der "Chancentod" bleibt gelassen, Hoeneß dagegen wütet

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    Bayern-Stürmer Mario Gomez konnte gegen den FC Zürich kein Erfolgserlebnis feiern.
    Bayern-Stürmer Mario Gomez konnte gegen den FC Zürich kein Erfolgserlebnis feiern. Foto: dpa

    Es klingt fast wie eine schlechte Ausrede: "Ich werde nicht mehr nur an Toren gemessen", sagte Mario Gomez vollkommen entspannt nach dem 2:0-Sieg seines FC Bayern gegen den FC Zürich. Dass aber sein alter Spitzname - "Chancentod" - schon wieder die Runde machte, als der Stürmer vollkommen frei vor dem Schweizer Tor die beste Gelegenheit vergab, musste dem Stürmer bewusst sein. Denn auch

    Gomez' Aussetzer stand sinnbildlich für den ganzen Abend, und auch er hatte bemerkt, dass sich "eine komische Stimmung" verbreitet hatte. Immerhin hat der deutsche Rekordmeister durch das 2:0 die Tür zur Königsklasse weit aufgestoßen. Wirklich zufrieden scheint aber niemand aus der Säbener Straße mit diesem Sieg zu sein. "Wir haben uns gute Chancen erarbeitet, jetzt müssen wir sie aber auch rein machen", sagte Gomez - und sprach dabei nicht nur von sich selbst. Auch wenn sich Uli Hoeneß über seine Mannschaft ärgerte - und sie, das sagen Gerüchte, in der Halbzeitpause ordentlich zusammengestaucht hat - und wie ein Rohrspatz schimpfte, so zeigte der FC Bayern am Mittwoch auch das Potential, das in ihm steckt. Welcher andere Bundesliga-Trainer außer Jupp Heynckes hat schon die Möglichkeit, Leute wie Toni Kroos auszuwechseln und dafür einen Spieler im Format von Thomas Müller zu bringen?

    Die Sicherheit ist noch nicht da

    "Es ist ein Prozess, in dem wir heute einen Schritt nach vorne gemacht haben", beschrieb Gomez die anhaltende Situation in München. Die Umstellung des van Gaal' schen Systemfußballs auf die defensiven Anforderungen von Trainer Jupp Heynckes verläuft schleppend. Zwar passte auch offensiv gegen Zürich schon mehr zusammen als zuletzt, aber eben nicht alles. Allein Gomez vergab drei Chancen: "Die Sicherheit ist noch nicht da, bei mir selbst wie bei der Mannschaft", erklärte er.

    Grund zur Sorge gibt es für den 26 Jahre alten Nationalspieler aber weiterhin nicht: "Es gibt solche Phasen, aber man muss jetzt nicht alles schlecht reden", sagte Gomez selbstbewusst, gab aber auch zu, "diese Dinge inzwischen anders" zu sehen. 39 Pflichtspieltore standen in der vergangenen titellosen Saison für ihn zu Buche, mit guten Offensivaktionen trug er zudem zur Kreativität im Bayern-Spiel bei: Er sei "ein kompletter Stürmer" geworden, lobte Sportdirektor Christian Nerlinger sein einstiges Sorgenkind trotz der Titelflaute immer wieder, vom Beinamen "Chancentod" sieht Gomez sich daher trotz erst eines Saisontors - einem Elfmeter im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig - weiter entfernt denn je.

    "Ich weiß, dass ich die Rückendeckung habe und nicht mehr nur an Toren gemessen werde", sagte er vollkommen entspannt. Inzwischen sehe und schätze jeder, "wie ich spiele". Konkurrenz auf der Position der einzigen Spitze hat Gomez momentan sowieso weder von Ivica Olic noch von Nils Petersen zu befürchten, es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis "dieses eine Tor kommen wird. Und dann werden auch die anderen kommen", ist sich Gomez sicher. Ob es schon gegen den Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr) so weit sei, oder erst kommenden Dienstag beim Rückspiel in Zürich, konnte Gomez nicht so genau sagen. Nur eins ist sicher: Uli Hoeneß' Gesichtsfarbe würden ein paar schnelle Tore gut tun. (mit dapd)

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