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Münchner Sieg: FC Bayern gegen Neuer 04: Nur Gewinner

Münchner Sieg

FC Bayern gegen Neuer 04: Nur Gewinner

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    Schalkes Manuel Neuer (l) und Arjen Robben könnten schon bald im selben Team spielen. dpa
    Schalkes Manuel Neuer (l) und Arjen Robben könnten schon bald im selben Team spielen. dpa Foto: dpa

    Ein Spiel dauert schon lange keine 90 Minuten mehr. Gewinner und Verlierer stehen nicht nach den eineinhalb Stunden auf dem Platz fest. In die Gesamtwertung fließt auch mit ein, wie sich die Akteure in den scheinbaren Randaspekten schlagen. Als da wären: Psycho-Spielchen und Frage-Antwort-Spiel.

    Manuel Neuer ist ein Meister seines Fachs. Er lässt abprallen, wenn es vonnöten ist, packt bei Gelegenheit sicher zu und pariert reaktionsschnell. Der Noch-Keeper des FC Schalke war der große Gewinner bei der 1:4-Niederlage seines Vereins in München. Was wiederum zeigt, dass die 90 Minuten auf dem Feld allenfalls punktuell in die Beurteilung einfließen. Die Münchner stehen nun wieder auf dem dritten Platz und können sich darauf einstellen, in Qualifikationsspielen die Teilnahme an der Champions League zu bewerkstelligen.

    Dann wahrscheinlich mit Neuer im Tor. Der Keeper betrat am Samstag als erster Schalker das Spielfeld zum Warmmachen. Der harte – aber scheinbar immer kleiner werdende – Kern der Bayern-Fans titulierte ihn umgehend als „Arschloch“. Der Keeper ließ die Beleidigungen abprallen, versicherte nach dem Spiel glaubhaft, dass ihm derartige verbale Entgleisungen an jenem Körperteil vorbeigingen, als das er tituliert wurde.

    Die Anhänger der Münchner präsentierten sich während des Spiels uneins, wie sie mit dem Schalker umzugehen haben. Setzten die sogenannten Ultras einfallsarm dazu an, Neuer mit dem immer gleichen Ausdruck zu beleidigen, gellte ihnen ein Pfeifkonzert der ansonsten schweigenden Mehrheit entgegen.

    Neuer schaltet in den Gummiwand-Modus

    Während des Spiels argumentierten die Hände Neuers die Ultras an den Rand der Lächerlichkeit. Es hätte keines Beweises gebraucht, der Schalker lieferte trotzdem einen weiteren für seine Klasse. Flanken nahm er mit der Selbstverständlichkeit einer sich nach Futter streckenden Giraffe auf. Ruhig, fast gelangweilt. In den Eins-zu-eins-Situationen schaltete er in den Gummiwand-Modus und seine Abwürfe weit in die gegnerische Hälfte waren die einzig brauchbaren Spieleröffnungen seines Teams.

    Als sich hingegen Anthony Annan in der sechsten Minute daran versuchte, konstruktiv am Spiel zu beteiligen, spielte er den Ball lächerlicherweise Mario Gomez in den Lauf. Pass auf Arjen Robben, 1:0. Zwei Minuten später ging auf der Gegenseite Jörg Butt derart achtlos mit einem durch seinen Flugraum segelnden Ball um, dass Holger Badstuber nicht anders konnte, als ihn ins eigene Tor zu lenken.

    Die Münchner schüttelten sich nicht einmal. Sie drängten sofort auf die abermalige Führung. Als Robben in seiner einzig missglückten Aktion mit einem Freistoß an der Schalker Mauer scheiterte, schoss Thomas Müller den abprallenden Ball ins Tor (13.). Sechs Minuten später war auch der letzte Rest der kaum vorhandenen Schalker Gegenwehr versandet. Flanke Robben, Kopfballverlängerung Müller – Mario Gomez drückt den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie.

    Die Bayern zelebrierten. Die Flügelzange Ribéry/Robben war diesmal ein zweischneidiges Tranchiermesser, zerteilte die Schalker Abwehr in Einzelteile.

    Erst weit in der zweiten Hälfte ließen die Münchner von der Belagerung des Schalker Strafraums ab. Neuer blieb somit ein wenig Zeit, sich auf die anschließenden Fragen der Journalisten einzustellen. Zuvor musste er aber noch zuschauen, wie seine Vorderleute Müller auf dem Weg zum 4:1 passieren ließen (86.).

    In der abschließenden Disziplin des Tages glänzte Neuer mit eindeutigen Antworten. „Mein Ziel ist es, in Deutschland zu wechseln“, sagte er. Einen Transfer nach Manchester schloss er somit aus.

    In München dagegen kann man sich bald auf einen Keeper freuen, der weiß, dass ein Spiel länger dauert als 90 Minuten.

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