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Mitgliederversammlung des FC Bayern: Hoeneß deutet ein Comeback an

Mitgliederversammlung des FC Bayern

Hoeneß deutet ein Comeback an

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    Karl Hopfner ist neuer Präsident des FC Bayern München, im Mittelpunkt stand bei der Mitgliederversammlung aber Uli Hoeneß. Nach seiner Haft will er wieder beim FC Bayern arbeiten.
    Karl Hopfner ist neuer Präsident des FC Bayern München, im Mittelpunkt stand bei der Mitgliederversammlung aber Uli Hoeneß. Nach seiner Haft will er wieder beim FC Bayern arbeiten. Foto: Tobias Hase, dpa

    Uli Hoeneß hat bei seinen Aktiengeschäften und den anschließend fälligen Steuerzahlungen ein denkbar schlechtes Gespür gezeigt. Man könnte auch sagen: Er hat betrogen. Dafür wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Hoeneß wird sie in den kommenden Wochen in Landsberg antreten.

    Doch so verblendet er sich in Sachen Steuerrecht präsentierte, so sicher zeigt er sich offenbar beim Einschätzen von Stimmungsströmungen. Der „Mann auf der Straße“ habe nämlich eine ganz andere Auffassung von der Person Hoeneß als beispielsweise die Journaille. Tausende aufmunternde Briefe habe er nach seiner Verurteilung bekommen. Er habe daraus Kraft gezogen – und hat für sich das Recht zu einer Medienschelte abgeleitet.

    Medienschelte auf Mitgliederversammlung des FC-Bayern

    Was die Medien mit ihm und seiner Familie in den vergangenen 14 Monaten angestellt haben, sei „nicht mehr erträglich gewesen“. Auch darum habe er auf eine Revision verzichtet. „Wir hätten das keinen Tag länger ertragen“, so der 62-Jährige.

     Uli Hoeneß präsentierte sich am Freitag vor seinem Gang ins Gefängnis wohl das letzte Mal in Geberlaune. Dabei war bis kurz vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung nicht mal klar, ob er denn überhaupt kommen wird. Schließlich ging es offiziell um die Wahl seines Nachfolgers.

    Karl Hopfner einziger Kandidat für Hoeneß-Nachfolge

    Hoeneß hatte einen Tag nach seiner Verurteilung seine Ämter beim FC Bayern niedergelegt und dadurch die Wahl eines neuen Präsidenten nötig gemacht. Mit Karl Hopfner stand dieser freilich schon fest, bevor die rund 1500 Mitglieder im Audi Dome (ehemals Rudi-Sedlmayer-Halle) abstimmen durften.

    Schließlich war er der einzige Kandidat und füllte das Amt seit dem Hoeneß-Rücktritt bereits kommissarisch aus. Der 61-Jährige arbeitet seit 30 Jahren für den FC Bayern. War Geschäftsführer, Finanzvorstand und Vizepräsident. Er war bislang der Finanzminister der Bayern.

    Hopfner ist der Gegenentwurf zu Hoeneß. Wo der ehemalige Präsident mit rotem Kopf poltert, bleibt der neue gelassen. Der lärmende Polterer ist Hopfner fremd. Womöglich ist er gerade deshalb jetzt der richtige Mann auf dem richtigen Posten der Münchner.

    Die Aufregungen um Hoeneß, der hitzköpfige Sammer, der visionäre Trainer – schlichte Verwaltungsarbeit an oberster Stelle schadet da nicht. So war auch sein Wahlergebnis bei lediglich fünf Neinstimmen keine Überraschung.

    Uli Hoeneß: "Das war’s noch nicht"

    Überraschender war der Empfang von Hoeneß bei der Mitgliederversammlung. Der 62-Jährige wurde mit Standing Ovations begrüßt. Bei jeder Nennung Hoeneß’ durch Hopfner applaudierten die Mitglieder. Möglicherweise haben sie schneller als gedacht die Möglichkeit, dem Patron wieder zuzujubeln.

    Hoeneß kündigte an, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis für den FC Bayern arbeiten zu wollen. „Wenn ich zurückkehre, werde ich mich nicht zur Ruhe setzen. Das war’s noch nicht “, so Hoeneß. Da passt es wunderbar, dass die Amtszeit von Hopfner bis zum Herbst 2016 festgeschrieben wurde. Hoeneß könnte bei guter Führung dann wieder in Freiheit sein.

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