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Mario Gomez: Stellvertreter einer Epoche

Mario Gomez

Stellvertreter einer Epoche

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    Stellvertreter einer Epoche
    Stellvertreter einer Epoche

    Man braucht kein Mitleid zu haben mit Mario Gomez. Der Stürmer wird auch in den kommenden vier Jahren ein Auskommen haben, dass ihm die ein oder andere Annehmlichkeit erlaubt. Er wird in einer so wunderbaren Stadt leben, dass ihm die Cafes Münchens nicht abgehen werden. Obwohl auch Vereine mit größerer internationaler Reputation wie der SSC Neapel oder Manchester City an ihm interessiert waren, ist der Wechsel zum AC Florenz logisch - und wohl überlegt.

    Gomez-Wechsel zu Florenz scheint sinnvoll

    Beim Tabellenvierten der vergangenen Saison ist die Konkurrenz im Sturm überschaubar. Erfolgreichster Angreifer war zuletzt Stevan Jovetic mit 13 Treffern. Auf Platz zwei folgt schon Luca Toni mit acht Treffern. Der mittlerweile 36-Jährige wechselt nun zu Aufsteiger Hellas Verona. Von 2007 bis 2010 spielte er für den FC Bayern. Er flüchtete ein halbes Jahr nachdem Gomez für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtet wurde. Nun treibt ihn der Deutsche erneut in die Ferne. Poker beendet: Gomez geht nach Florenz

    In der vergangenen Spielzeit erzielten die Fiorentina mit 72 Treffer am zweitmeisten in der Serie A. Trainer Vincenzo Montella ist ein ehemaliger italienischer Nationalstürmer und lässt einen nach vorwärts gerichteten Fußball spielen. Gomez hat sich seinen neuen Verein mit Bedacht ausgesucht.

    Stand jetzt, hat Gomez alles richtig gemacht. Sein Ziel ist die WM 2014 in Brasilien. Dafür braucht er einen Stammplatz bei seinem Verein. Da das beim FC Bayern nicht mehr möglich war, verlässt er den Club. Ein alltäglicher Vorgang im Spitzenclub.

    Publikumsliebling in Deutschland wird Gomez nicht mehr

    Und trotzdem haftet Gomez nun der Makel des Gescheiterten an. Seitdem Gomez 2008 in einer Zirkusnummer den Ball aus einem halben Meter über das österreichische Tor schoss, wird er in Deutschland misstrauisch beäugt. Der FC Bayern verpflichtete ihn ein Jahr später trotzdem. Sein neuer Trainer Louis van Gaal ließ ihn aber schnell wissen, dass das nicht seine Idee war. Gomez pendelte zwischen Bank und Spielfeld und wollte sich nach dem ersten Jahr ausleihen lassen. Uli Hoeneß überzeugte ihn, zu bleiben. Van Gaal reservierte für Gomez in den ersten sechs Saisonspielen einen Platz auf der Bank. Dann verletzten sich kurz nacheinander Ivica Olic und Mirsolav Klose. Gomez musste von Anfang an spielen. Er spielte und traf. Und traf.

    Er staubte ab, hielt sich seine Gegenspieler teils ungelenk vom Hals und schoss ein Tor nach dem anderen. 28 waren es am Ende der Saison. Häufiger hatte zuletzt Karl-Heinz Rummenigge in der Saison 1980/81 getroffen. Gomez erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen. Ein Jahr später schoss er 12 Tore in der Champions-League. Nur ein Spieler schoss bisher mehr Treffer innerhalb einer Spielzeit: Lionel Messi. Bei der EM 2012 war er mit drei Toren treffsicherster Spieler der DFB-Elf.

    Räder im Kreislauf des Profifußballs

    Musste sich von Mehmet Scholl aber anhören, dieser hätte Angst gehabt, Gomez könne sich wundgelegen haben. Scholl war zu diesem Zeitpunkt Trainer des FC Bayern II. Aus der Münchner Führungsebene stellte sich anschließend niemand vor Gomez. Anschließend konnte der Stürmer wegen einer Verletzung erst verspätet ins Training einsteigen. Der FC Bayern hatte als Reaktion auf das verlorene Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea Mario Mandzukic verpflichtet. Er war als Alternative zu Gomez verpflichtet worden. Er ersetzte ihn in den ersten Spielen. Traf. Und verdrängte ihn. FCB: Guardiola kann auch anders

    So wie Gomez von den Verletzungen Kloses und Olic' profitierte, nutzte nun Mandzukic die Abwesenheit Gomez'. Im kommenden Jahr wechselt wohl Robert Lewandowski nach München. Was dann wohl aus Mandzukic wird?

    Gomez ist nicht gescheitert. Genauso wenig wie Luca Toni oder Mirsolav Klose. Sie alle sind lediglich Darsteller in der Unterhaltungsbranche Profifußball.

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