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Kommentar: Lewandowski soll auf Torrekord verzichten? Das ist abstrus

Kommentar

Lewandowski soll auf Torrekord verzichten? Das ist abstrus

Andrea Bogenreuther
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    Robert Lewandowski erzielte bisher 40 Tore in dieser Bundesligasaison für den FC Bayern - wie Gerd Müller. Am Samstag könnte er den Rekord gegen den FC Augsburg überbieten.
    Robert Lewandowski erzielte bisher 40 Tore in dieser Bundesligasaison für den FC Bayern - wie Gerd Müller. Am Samstag könnte er den Rekord gegen den FC Augsburg überbieten. Foto: Attila Kisbenedek, Pool AFP/AP/dpa

    Man kann es im Leben nicht allen recht machen, schon gar nicht den Fußball-Experten. Das erlebt gerade der überragende Torjäger des FC Bayern, Robert Lewandowski. Da liefert der Ausnahme-Stürmer Woche für Woche seine Treffer ab, hat entscheidenden Anteil daran, dass die Münchner ihre 31. Meisterschaft feiern, stellt trotz mehrwöchigen Ausfalls den 40-Tore-Bundesliga-Rekord von Gerd Müller ein – und soll dann auf Wunsch einiger Fußball-Traditionalisten am letzten Spieltag bitte das Tore schießen lassen. Nicht im Ernst?! Wie kann man eine solche aberwitzige Forderung stellen?

    Einige von denen, die vor Jahren den Schiedsrichter Robert Hoyzer am liebsten gelyncht hätten, weil er diverse Bundesligaspiele verschoben hat, erwarten nun von Lewandowski ernsthaft, dass er „freiwillig“ nicht trifft. Dass er sich zurückhält, damit Gerd Müllers unbestritten großartiger Rekord nicht überboten wird. Die Beweggründe für so einen Wunsch mögen weitaus ehrenvoller sein als einst die von Hoyzer und manchem Nostalgiker das Herz erwärmen, das Ergebnis aber wäre ähnlich fatal. Nämlich der wissentlich verfälschte Verlauf eines Bundesliga-Spiels. Das kann weder der Wunsch eines Fans noch eines Fußball-Experten sein.

    Didi Hamann möchte das Andenken an Gerd Müller in jedweder Form bewahren

    Vielleicht muss man Sky-Moderator Didi Hamann zugute halten, dass er selbst ein Gewächs des FC Bayern ist und das Andenken an den legendären Gerd Müller in jedweder Form bewahren möchte. Fachlich stellen sich Hamann und seine Gleichgesinnten mit dieser Forderung ins Abseits. Nie würden sie einem Sprinter raten, mal langsam zu tun, damit der 200-Meter-Rekord von Usain Bolt nicht gebrochen wird. Nie würden sie aus irgendeinem anderen Grund einen willentlich verschossenen Elfmeter gut heißen.

    Nur Lewandowski soll jetzt so tun, als ob er nicht könnte? Diese Forderung ist einfach abstrus. Der aktueller Weltfußballer des Jahres und perfektionierte Sportsmann hat schon aus seinem sportlichen Selbstverständnis heraus keine andere Wahl. Er wird auch im letzten Bundesligaspiel sein Bestes geben. Und nicht nur ein Tor, sondern auch mehrere schießen, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.

    Nur der FC Augsburg kann Robert Lewandowski ausbremsen

    Der einzige überhaupt, der die Berechtigung und die sportlich korrekte Möglichkeit dazu hat, den Rekord von Gerd Müller zu erhalten, ist der FC Augsburg. Wenn das Team von Trainer Weinzierl es schafft, die Kreise von Lewandowski derart einzuengen, dass dieser kein Tor schießen kann, bleibt die magische Rekordzahl von 40 bestehen. Zu Recht. Ganz im Sinne eines ehrlichen, unverfälschten Bundesliga-Spiels. Und nur das sollte für jeden Fußball-Experten entscheidend sein.

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