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Kommentar: Der schlechte Umgang mit Thomas Müller

Kommentar

Der schlechte Umgang mit Thomas Müller

Tilmann Mehl
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    Unter Trainer Niko Kovac kommt Müller in der aktuellen Saison nicht über den Status als Ergänzungsspielers hinaus.
    Unter Trainer Niko Kovac kommt Müller in der aktuellen Saison nicht über den Status als Ergänzungsspielers hinaus. Foto: Witters

    Es ist nicht unüblich, dass ein Spielern einen Verein verlassen will – vor allem, wenn er sich nicht mehr gebraucht fühlt. Die Umstände im Fall von Thomas Müller werfen allerdings kein gutes Licht auf den FC Bayern im Allgemeinen und Niko Kovac im Speziellen.

    Müller ist im Luxuskader der Münchner nur noch zweite Wahl. Wie etwa die Hälfte aller Spieler, die dort unter Vertrag stehen. Da ist zu wenig für Müllers Ansprüche. Wie die Sportbild berichtet, will er im Winter die Bayern verlassen.

    Auf den Außenpositionen sind Serge Gnabry und Kingsley Coman dem Ur-Bayern in vielerlei Hinsicht überlegen. Von Philippe Coutinho verspricht sicht Niko Kovac eine neue Dimension im bajuwarischen Spiel. Das war mal die originäre Aufgabe Müllers. Der verwirrte gegnerische Abwehrreihen mit seinen Läufen so lange, bis sie ihn schließlich ohne Geleit ziehen ließen. Müller gelang das in den vergangenen Jahren immer seltener.

    Laut Kovac ist Müller nur dann eine Option wenn "Not am Mann" ist

    Der Umgang mit Müller entspricht allerdings nicht dem familiären Miteinander, das die Münchner für sich proklamieren. Kovac sagte zuletzt, der 30-Jährige sei eine Option wenn "Not am Mann" ist. So geht man mit niemandem um und vor allem nicht mit einem, der als Identifikationsfigur dient. Kovac hat sich vollkommen unnötig ein Problemfeld geschaffen.

    Er hätte auch die immer noch große Bedeutung des Raumdeuters a.D. für die Mannschaft betonen können. Müller ist einer der letzten Helden des Champions-League-Erfolgs von 2013, die immer noch in München aktiv sind. Robert Lewandowski hat vielerlei Vorzüge, dient aber ebenso wenig als Identifikationsfigur wie der herausragende Keeper und mittelmäßige Öffentlichkeitsarbeiter Manuel Neuer. Weil auch der in der Fanszene und innerhalb des Teams beliebte Javi Martinez auf das Abstellgleis versetzt wurde, wandelt Kovac auf einem schmalen Grat.

    Er treibt den geforderten Neu-Aufbau des Teams weiter voran. Allerdings moderiert er ihn mit beachtlichen Schwächen.

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