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Kommentar: Bei den Bayern ist der Helden-Fußball wieder gefragt

Kommentar

Bei den Bayern ist der Helden-Fußball wieder gefragt

Tilmann Mehl
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    Arjen Robben, 34 Jahre, Superheld des FC Bayern München.
    Arjen Robben, 34 Jahre, Superheld des FC Bayern München. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Zinédine Zidane gewann drei Mal in Folge die Champions League mit Real Madrid. Trotzdem würden nur die wenigsten Fußball-Experten behaupten, der Franzose sei ein ausgewiesener Taktik-Experte. Das Spiel der Königlichen war leicht zu analysieren. Julian Nagelsmann hingegen wechselt bisweilen drei Mal pro Halbzeit das System. Seine Hoffenheimer spielen oft aufregenden Fußball – und sind gerade aus der

    Dass die Bayern 2013 die Champions League gewannen, lag nicht primär an der Taktik

    Nun lassen sich die Ausgangslagen von Hoffenheim und Madrid genauso wenig vergleichen wie Adam Szalai mit Cristiano Ronaldo. Klar ist aber, dass es nicht zwingend eine überbordende taktische Variabilität braucht, um erfolgreich zu sein. Was dann aber notwendig ist, ist hohe individuelle Qualität – gepaart mit einer schlüssigen Strategie. Auf diese Weise gewannen die Bayern unter Jupp Heynckes 2013 die Champions League.

    Niko Kovac wird vorgehalten, nicht auf die Ausrichtungen des Gegners zu reagieren. Ihm mangele es an Instinkt und Verständnis, wann welcher taktischer Kniff gefragt ist. Das wurde bei Heynckes und Zidane nie bemängelt. Dabei war ihr Stil auch nicht von großer Mehrdimensionalität geprägt.

    Die beiden schafften es aber, ihre Mannschaft bedingungslos hinter sich zu vereinen. Und: Sie verfügten über einige der besten Fußballer der Welt. In engen Situationen war auf die Helden Verlass. Ronaldo schoss Real immer und immer wieder zu Titeln. Den Champions-League-Triumph 2013 sicherten sich die Bayern dank eines Tores von Arjen Robben. Auf Vorlage von Franck Ribéry. An ausgewählten Tagen sind die alten Helden immer noch zu Außergewöhnlichem fähig.

    Was die Bayern jetzt brauchen, ist ein stringenter Plan

    Für das Tagesgeschäft aber benötigt Niko Kovac Alternativen. Die stehen ihm in Kürze wieder zur Verfügung. Dann wird sich zeigen, ob der Trainer vielleicht doch der richtige Mann für diese Mannschaft ist. Dieses Team hat genügend individuelle Qualität, um auch ohne taktische Knobeleien wieder in die Spur zu kommen. Was es dafür braucht, ist ein stringenter Plan, dem auch alle folgen. Dann haben die Helden die Chance, sich mit Heldentaten in den Ruhestand zu verabschieden.

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