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Kommentar: An den Impfverweigerern kann das Bayern-Team zerbrechen

Kommentar

An den Impfverweigerern kann das Bayern-Team zerbrechen

Tilmann Mehl
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    Joshua Kimmich risiert mit seiner Impfweigerung den Mannschaft-Erfolg.
    Joshua Kimmich risiert mit seiner Impfweigerung den Mannschaft-Erfolg. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Nun geht es den Impfskeptikern im Kader des FC Bayern offenbar an den Geldbeutel. Wie die Bild am Sonntag berichtet, streichen die Münchner den Spielern das Gehalt für die Zeit der Quarantäne - wohlgemerkt nur, wenn es sich dabei um ungeimpfte Spieler handelt. Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Eric-Maxim Choupo-Moting können es freilich verschmerzen, das Gehalt einer Woche (beziehungsweise zweier, im Falle Kimmichs) gestrichen zu bekommen.

    Die Verantwortlichen des FC Bayern demonstrieren damit gleichwohl, dass sie nun endgültig nicht mehr gewillt sind, die Impfverweigerung der Spieler als rein private Entscheidung zu akzeptieren. Es ist eine richtige Entscheidung der Münchner, schließlich gefährden die Spieler mittlerweile des Erfolg der Mannschaft.

    Drohen beim FC Bayern nun Risse zwischen Spielern und Vereinsführung?

    Es ist aber auch eine mutige Entscheidung. Eine, die Risiken birgt. Bislang nämlich demonstrierten die Bayern Geschlossenheit, der Begriff der Bayern-Familie wurde zumindest für die Öffentlichkeit gelebt. Das Abstrafen der Profis könnte nun für Risse zwischen Vereinsführung und den betroffenen Akteuren führen. Spieler, die sich ungerecht behandelt fühlen, erreichen selten Höchstform.

    Noch gefährlicher allerdings ist aus Sicht der Münchner, dass die Stimmung in der Mannschaft kippen könnte. Eine Mannschaft ist immer eine Solidargemeinschaft. Im besten Fall trägt jeder seinen Teil dazu bei, um den maximalen Erfolg zu erreichen. Eine Mannschaft kann viel ertragen. Auch im Trikot des FC Bayern spielten schon Egomanen und Egozentriker. Hallodris, die es mit einem gesunden Lebenswandel nicht so genau nahmen. Ob nun Basler, Matthäus oder Klinsmann: Eine Mannschaft verzeiht viel, wenn jeder seinen Teil beiträgt.

    Kimmich und Co. stellen sich über den Mannschaftserfolg

    Kimmich und die anderen ungeimpften Spieler tragen gerade nichts zum Erfolg bei. Sie verhalten sich nicht nur gesellschaftlich unsolidarisch (so etwas wird im Team verziehen), sondern auch ihren Mannschaftkollegen gegenüber. Sie stellen sich über den Erfolg der Mannschaft.

    Spieler riskieren ihre Gesundheit oftmals aus falsch verstandenem Ehrbewusstsein. Sie schleppen sich trotz Kopfverletzungen über den Platz, werfen sich Schmerztabletten ein und ignorieren gezerrte Bänder. Sie tun das (neben egoistischen Gründen) für den mannschaftlichen Erfolg. Die Opferbereitschaft ist in Teamsportarten oft stark ausgeprägt. Kimmich und Co. aber opfern für ihre individuelle Entscheidung den Erfolg. So etwas verzeihen die Kollegen nur schwer.

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