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Glosse: Wie Lewandowski und Schalke mit dem Weltenlauf spielen

Glosse

Wie Lewandowski und Schalke mit dem Weltenlauf spielen

Tilmann Mehl
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    Trifft Robert Lewandowski weiterhin so, bricht er den Rekord von Gerd Müller. Ob das gut ist?
    Trifft Robert Lewandowski weiterhin so, bricht er den Rekord von Gerd Müller. Ob das gut ist? Foto: Lukas Barth-Tuttas, dpa

    Der Weltenlauf befindet sich in einem fein austarierten Gleichgewicht. Über Äonen hinweg hat sich eine universelle Stabilität etabliert, die nicht gleich in sich zusammenbricht, weil sich ein blonder Egomane auf eine eigentümliche Auslegung der Stimmen-Auszählung versteht. All jene, denen nicht viel an einem globalen Chaos liegt, sollten aber besser einige fixe Grenzen respektieren. Tektonische Platten beispielsweise. Die aus purer Neugier mal zünftig aneinanderrummsen lassen: gefährlich. Mit Naturgesetzen ist nicht zu spaßen.

    Umso unverständlicher, dass es nun ausgerechnet die ansonsten so biedere Bundesliga genau darauf ankommen lässt. An dieser Stelle sei zuerst einmal dem FC Bayern tiefster Dank ausgesprochen. Immerhin, die ewigwährende Dominanz des Serienmeisters steht nicht in Gefahr, gebrochen zu werden. Zumindest nicht von Leverkusen.

    Robert Lewandowski hält wenig von Naturgesetzen

    An anderer Stelle aber zeigen sich die Münchner weniger allgemeinen Gesetzmäßigkeiten verpflichtet. So galt der 40-Tore-Rekord von Gerd Müller als ewigliche Gewissheit. Robert Lewandowski scheint davon nicht viel zu halten. Zwar verordnet ihm Hansi Flick manch Pause, auf dass die Weltenordnung bestehen bleibt, doch nun steht der Torjäger nach 13 Spieltagen trotzdem bei 17 Treffern. Auf eine komplette Saison hochgerechnet wären das 44 Tore.

    War vielleicht dabei, als sich die tektonischen Platten voneinander verabschiedeten, kann deswegen aber Schalke auch nicht retten: Huub Stevens.
    War vielleicht dabei, als sich die tektonischen Platten voneinander verabschiedeten, kann deswegen aber Schalke auch nicht retten: Huub Stevens. Foto: Guido Kirchner, dpa

    Eine Quote, die den Schalkern in Gesamtheit nicht gelingen wird. Für sie stehen bislang acht Tore zu Buche. Dafür betreut sie nun immerhin schon der dritte Trainer. Huub Stevens mag live dabei gewesen sein, als die tektonischen Platten entzweibrachen, aus den Schalkern eine Einheit zu formen, gelang aber auch ihm nicht. So steuern die Gelsenkirchener auf jenen Rekord zu, den bislang alle Teams scheuten.

    Ob Schalke nochmal in die Spur findet? Ist es nachts hell?

    Tasmania Berlin schaffte es, 31 Partien hintereinander in der Bundesliga ohne Sieg zu bleiben. Schalke steht nun schon bei 29 und die große Frage ist nicht mehr, ob sie es vermeiden, in die Annalen einzugehen, sondern, ob sie überhaupt noch mal ein Bundesligaspiel gewinnen. Die Saison hält noch 21 Möglichkeiten bereit. Aus Schalker Sicht: 21 Möglichkeiten zu scheitern.

    Was das am Weltenlauf ändert? Vielleicht nichts. Man muss aber auch nicht alles ausprobieren.

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