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Gescheitert: Breno und die Wunderkinder

Gescheitert

Breno und die Wunderkinder

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    Breno muss heute zum Rapport bei der Bayern-Führung erscheinen.
    Breno muss heute zum Rapport bei der Bayern-Führung erscheinen. Foto: dpa

    Außergewöhnliche Begabungen zeigen sich in der Regel früh. Ein Umstand, dem die deutsche Sprache das „Wunderkind“ verdankt. Unsereins begegnet Wunderkindern staunend, aber auch skeptisch.

    Die Spätbegabten, die erst ihre Persönlichkeit und dann ihr Talent entwickeln, kommen dagegen eher selten vor. Das gilt besonders für den Sport. Der 28-Jährige, der nach zehn Jahren als Tierpfleger beim FC Bayern spielt, ist außergewöhnlich wie eine Schalker Meisterschaft.

    Also halten sich die Vereine an junge Talente. Hoffenheim und Wolfsburg haben soeben zwei 13-Jährige verpflichtet und dafür Schelte geerntet. Kinderhandel haben vor allem die Klubs kritisiert, die bei der Verpflichtung der beiden zu spät gekommen sind.

    Es muss ja nicht prinzipiell schlecht sein, wenn ein Verein einem Talent verbesserte Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Entscheidend ist, dass er seiner Verantwortung gegenüber dem Jugendlichen gerecht wird.

    Der FC Barcelona hat im Jahr 2000 einen 13-jährigen Argentinier und dessen Familie nach Spanien transferiert. Einige Jahre später war das Wunderkind Lionel Messi der beste Fußballer auf dem Planeten.

    Nicht alle Geschichten dieser Art enden so fröhlich. Es gibt Käufer, die auf Turbo-Wachstum drängen und dermaßen ungeduldig an den Pflänzchen zerren, dass sie eingehen. Stattdessen bedarf es das Gegenteil: Hege und Pflege, damit Persönlichkeit und Talent miteinander Schritt halten.

    Der FC Bayern hat vor fünf Jahren einen 17-jährigen Brasilianer einfliegen lassen, dem Beobachter ein magisches Spiel attestierten. Die Bayern überwiesen für den jungen Breno 8,5 Millionen Euro.

    Kein glückliches Händchen mit Südamerikanern

    Nun hatten die Münchner noch nie ein glückliches Händchen, wenn es darum ging, Südamerikaner zu importieren. Deshalb bedienten sie sich lieber bei der nationalen Konkurrenz. Breno aber wollten sie selbst nach München verpflanzen. Das ist missglückt. Er hat keine Wurzeln geschlagen und lief nur neben her. Zudem war sein Talent offenbar kleiner, als es die Beobachter gesehen haben wollten.

    Ende vergangenen Jahres stand sein Haus in Flammen. Er selbst war betrunken. Der FC Bayern hat sich in den folgenden Monaten mehr um ihn gekümmert als die Jahre zuvor. Zu spät. Breno fühlt sich vom FC Bayern schlecht behandelt. Bei allem, was die Münchner offenbar versäumt haben, den Jungen zu integrieren, ist das absurd.

    Es klingt, als habe der 22-Jährige vollends die Orientierung verloren. Ein Hochbegabter, dem sein Talent bisher mehr geschadet als genutzt hat.

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