Weil die Hannoveraner zuvor mit 0:1 gegen Mönchengladbach verloren hatten, stehen die Münchner nun wieder auf Rang drei und können sich aus eigener Kraft für die Champions League qualifizieren.
Anders als beim trägen 1:1 vor einer Woche gegen Frankfurt schienen sich die Münchner von der ersten Minute der Partie an der Bedeutung des Spiels bewusst. Den Schalkern hingegen hing das desillusionierende 0:2 gegen Manchester United noch in den Kleidern. Ralf Rangnick versuchte durch neues Personal Impulse zu setzen – und scheiterte dabei. Der in die Startelf gerutschte Anthony Annan legte Mario Gomez den Ball in der sechsten Minute tollpatschig in den Lauf. Den anschließenden Pass verwandelte Arjen Robben zum 1:0.
Dass zwei Minuten später Jörg Butt eine Flanke in seinem Luftraum passieren ließ, die Holger Badstuber zum 1:1 ins eigene Tor lenkte, war am Ende nur Ergebniskosmetik. Thomas Müller staubte nach einem Freistoß von Robben in der 13. Minute zur abermaligen Bayern-Führung ab. Sechs Minuten später sah Manuel Neuer bei einer Flanke des überragenden Robben schlecht aus. Müller köpfte über den Schalker Keeper, Mario Gomez stupste den Ball aus wenigen Zentimetern zum 3:1 über die Linie.
Es war die einzige Schwäche von Neuer. Auch ansonsten blieb es lange Zeit seltsam ruhig um den Nationaltorwart. Als er zum Warmmachen den Platz betrat, wurde er selbstverständlich mit Schmähungen der Bayern-Fans empfangen. Mehr als Pfiffe und wenige Plakate richteten sich aber vorerst nicht gegen Neuer. Als die Ultras den Schalker in der zweiten Halbzeit lautstark diffamieren wollten, gingen die Beleidigungen im einsetzenden Pfeifkonzert des übrigen Publikums unter. Eine bemerkenswerte Aktion der ansonsten schweigenden Mehrheit.
Die Bayern indes ließen sich bis zur Halbzeit die Chance entgehen, die Schalker zu demütigen und vergaben leichtfertig mehrere beste Einschussmöglichkeiten.
Rangnick reagierte zur Halbzeit, brachte mit Edu und Draxler zwei neue Spieler. Da er dafür aber unter anderem Raul vom Platz nahm, wollte bei den Schalkern aber keine rechte Aufbruchstimmung aufkommen. Die Münchner ihrerseits hatten kein Interesse daran, den Sieg weiter in die Höhe zu schrauben und begnügten sich über weite Teile der zweiten Hälfte damit, das Ergebnis zu verwalten.
Die sich trotzdem noch bietenden Chancen wurden entweder leichtfertig vergeben oder aber Neuer lieferte weitere Beweise, warum der FC Bayern ihn verpflichten sollte. Sieben Minuten vor dem Schlusspfiff ließ Müller den Anhang dann aber doch noch einmal jubeln, als er im zweiten Nachschuss das 4:1 erzielte. Es sollte der Schlusspunkt einer unterhaltsamen Partie sein.