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Fall Hoeneß: Anklage zugelassen: Hoeneß ab März vor Gericht

Fall Hoeneß

Anklage zugelassen: Hoeneß ab März vor Gericht

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    Steht ab März vor Gericht: Uli Hoeneß
    Steht ab März vor Gericht: Uli Hoeneß Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Wie das Oberlandesgericht München in einer Pressemitteilung schreibt, wird die Anklage gegen Hoeneß "unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen". Hoeneß hatte im Januar Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung erhoben.

    Hoeneß ab März vor Gericht wegen Steuerhinterziehung

    In Justizkreisen wurde allerdings angezweifelt, dass jene Selbstanzeige vollumfänglich gewesen sei, was Voraussetzung für eine Strafbefreiung wäre.

    Für die Verhandlung sind derzeit die vier Tage zwischen dem 10. und 13. März 2014 angesetzt. Dabei ist die Vernehmung von vier Zeugen vorgesehen,

    Einzelheiten zum Anklagevorwurf könnten aufgrund der besonderen Geheimhaltungspflichten in Steuerstrafverfahren nicht vor Verhandlungsbeginn bekannt gegeben werden, heißt es in der Pressemitteilung.

    Steuerhinterziehung: Im Raum stehen 3,2 Millionen Euro

    Zitate von und zu Uli Hoeneß

    «Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern.» (Uli Hoeneß 2005 in einem Interview der «Bild»-Zeitung)

    «Wenn die Unternehmer alle in die Schweiz gehen, ist auch keinem geholfen. Mit einer Reichensteuer geht es dem kleinen Mann kein Stück besser.» (Hoeneß 2009 in der ZDF-Talkshow «Maybrit Illner»)

    «In den vergangenen 20 Jahren sind in der Finanzwelt Menschen am Werk gewesen, die einen katastrophalen Job gemacht haben. Uns wurde vorgegaukelt, dass viele Finanzprodukte so unglaublich wichtig seien. Dabei hatten diese nur ein Ziel: die Taschen gewisser Leute voll zu machen.» (Hoeneß 2012 in der Zeitung «Die Welt»)

    «Unsere Spieler kicken schon jetzt eine Halbzeit fürs Finanzamt, da kommen wir nicht weiter, wenn man 60 oder 70 Prozent nimmt.» (Hoeneß 2012 in der ARD-Talkshow «Günther Jauch»)

    «Wenn früher eine Mark in der Kasse meiner Eltern fehlte, haben wir sie auf dem Boden gesucht. Die Stimmung beim Weihnachtsfest hing entscheidend davon ab, wie gut wir vorher verkauft hatten.» (Hoeneß im Februar 2011 im «Hamburger Abendblatt»)

    «Natürlich will ich Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn es um Geld geht, muss man auch mal zufrieden sein.» (Hoeneß 2011 im Magazin «Brand Eins»)

    «Die Finanzwelt zeigt keine Bereitschaft, zur Volkswirtschaft beizutragen. Eine Krankenschwester trägt mehr zur Volkswirtschaft bei als ein Spekulant. Wenn ich sehe, dass Optionsscheine für Reis steigen, sage ich zu meiner Frau: 'Das bedeutet, dass Menschen hungern müssen, weil sie sich keinen Reis mehr kaufen können.'» (Hoeneß 2011 im Magazin «Brand Eins»)

    «Ich habe für mein Schweinefleisch fünf verschiedene Lieferanten. Ich rufe an, lasse mir die Preise geben und kaufe dann. Für was aber brauchen Banker Schweinebäuche?» (Wurstfabrikant Hoeneß über Spekulationsgeschäfte von Banken)

    «Es ist vielleicht langweilig, aber es soll uns nie schlechter gehen als jetzt. Das ist mein Wunsch. Ich muss nicht nach Hawaii oder auf die Malediven. Wenn ich irgendwann mal Lust dazu habe, werde ich das machen. Aber das ist nicht mein Lebenstraum.» (Hoeneß Anfang 2012 vor seinem 60. Geburtstag)

    «Ich bin kein Besserwisser, sondern ein Bessermacher.» (Hoeneß 2010 vor einem Auftritt als Gastredner bei der CSU-Vorstandsklausur)

    «Ich habe mit meiner Meinung noch nie hinter dem Berg gehalten. Und bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, dass man damit bei der Bundeskanzlerin landen kann. Sie will Leute, die querdenken. Sie will Leute, die ihr nicht nach dem Mund reden. Deswegen bin ich Fan von Merkel!» (Hoeneß über Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel)

    «Uli ist der Vater Teresa vom Tegernsee, der Nelson Mandela von der Säbener Straße und die Mutter aller Manager.» (Vorstandschef Rummenigge in seiner Festrede zum 60. Geburtstag von Hoeneß)

    «Franz Beckenbauer hat einmal gesagt, wir alle müssen dem FC Bayern dienen. Uli Hoeneß war immer der größte Diener des FC Bayern.» (Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge 2009 über Hoeneß)

    «Er ist, glaub ich, schon als Manager auf die Welt gekommen.» (Franz Beckenbauer 2009 über Uli Hoeneß)

    Hoeneß soll über ein  heimliches Konto in der Schweiz Steuern in Höhe von 3,2 Millionen Euro hinterzogen haben. Im Juli Juli erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Hoeneß. Bereits im März wurde Haftbefehl gegen den 61-Jährigen gestell. Dieser wurde gegen eine Kautions-Zahlung in Höhe von fünf Millionen Euro außer Kraft gesetzt.

    Sollte Hoeneß tatsächlich verurteil werden, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Normalerweise dürfen verurteilte Steuerhinterzieher ab einer hinterzogenen Summe von über einer Million Euro nicht mehr auf Bewährungsstrafen hoffen. Im Fall Hoeneß ist allerdings offen, ob Teile des nicht versteuerten Einkommen möglicherweise von Verjährungsfristen betroffen sind. (AZ)

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