Mats Hummels hat eine durchwachsene Saison hinter sich. Die Hinrunde sei "das wahrscheinlich Schlechteste" gewesen, was er in seiner bisherigen Saison gespielt habe, sagte er dem Kicker.
In dem Interview räumt der Innenverteidiger auch ein, in dieser Zeit mit Gewichtsproblemen gekämpft zu haben. "Das war gewichtsmäßig eine Katastrophe von mir", zeigt sich Hummels erstaunlich offen. Demnach leide er unter dem Laster des Frustessens und die vergangene Hinrunde hat nun mal allerhand Frust beschert. Nun sei er aber in einer ganz anderen Verfassung als noch 2014.
Sein Tatendurst zeigt sich auch in den forschen Aussagen, die er in Richtung des FC Bayern und der weiteren deutschen Konkurrenz richtet. Angesprochen auf die verlorenen drei Finalspiele in Folge (Champions League 2013, DFB-Pokal 2014 und 2015), sieht Hummels vor allem die Schiedsrichter in der Verantwortung. Das Endspiel 2015 sei das erste gewesen, dass nicht von eklatanten Fehlentscheidungen geprägt gewesen sei.
Damit spielt Hummels auf mehrere kritische Situationen hin, die sich in den Finalspielen gegen den FC Bayern ereignet haben. Unwidersprochen ist, dass den Dortmundern im Pokalfinale 2014 ein regulärer Treffer aberkannt wurde.
Hummels: Fehlentscheidungen mitverantwortlich für Niederlagen
Fragwürdiger ist es, die Schuld für die Niederlage im Champions-League-Finale 2013 beim Schiedsrichter zu suchen. Zwar hätte Franck Ribéry durchaus die Rote Karte sehen können, als er mit dem Ellbogen nach Robert Lewandowski ausschlug. Allerdings hätte auch der Pole vom Feld geschickt werden müssen, nachdem er dem am Boden liegenden Jerome Boateng absichtlich auf den Oberschenkel trat.
Unerwähnt lässt Hummels auch, dass die Dortmunde den Einzug ins Pokalfinale 2015 auch zu einem Teil dem Schiedsrichter zu verdanken haben. So verzichtete Peter Gagelmann sowohl bei einem Foul von Mitch Langerak an Robert Lewandowski auf den fälligen Elfmeterpfiff, wie auch bei einem Handspiel von Marcel Schmelzer.
Zu ehrfürchtig geht Hummels jedenfalls nicht mit den Bayern um. Ganz im Gegenteil zu vielen Mannschaften, findet er. "In Deutschland agieren zu viele Vereine ängstlich gegen die Bayern, sowohl verbal als auch sportlich", findet der Innenverteidiger. Man habe oft das Gefühl, dass die Teams das Spiel gegen die Bayern schon vorher abgehakt hätten".