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FC bayern: Alle feiern - einer grübelt

FC bayern

Alle feiern - einer grübelt

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    Selten, dass die Bayern einen 1:0-Erfolg gegen einen Abstiegskandidaten euphorisiert feiern. Da der Sieg gegen gegen Darmstadt allerdings gleichbedeutend war mit dem Einzug ins Viertelfinale des Pokals und die Münchner noch dazu personell eher dünn besetzt sind, machten sie eine Ausnahme.
    Selten, dass die Bayern einen 1:0-Erfolg gegen einen Abstiegskandidaten euphorisiert feiern. Da der Sieg gegen gegen Darmstadt allerdings gleichbedeutend war mit dem Einzug ins Viertelfinale des Pokals und die Münchner noch dazu personell eher dünn besetzt sind, machten sie eine Ausnahme. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Rafinha hüpfte ausgelassen hinter dem Banner rum, das die Münchner Spieler nach dem 1:0-Erfolg über den Rasen der Allianz-Arena trugen. „Danke für alles“ stand auf dem Banner. Es war an die eigenen Fans gerichtet. Manuel Neuer propellerte lustvoll an der albernen Nikolaus-Mütze herum, die die Akteure nach dem Erfolg gegen Darmstadt auf den Kopf setzten. Die Stimmung war ausgelassener, als es ein schnöder Arbeitssieg im Achtelfinale des DFB-Pokals vermuten ließe. Dazu trugen auch die Fans bei, die ihrerseits schon während des Spiels Dankbarkeit in der Form ausdrückten, ihr Team anzufeuern und nicht – wie früher bei ähnlich trägen Spielverläufen – die Finger in den Mund zu stecken und zu pfeifen.

    Die Bayern haben in dieser Saison schon wahrlich bessere Spiele abgeliefert als die letzte Heimpartie vor der Winterpause. Selten aber wirkten die Spieler glücklicher.

    Das Team war ja noch immer namhaft besetzt. Eine Offensive mit Kingsley Coman, Thomas Müller und Robert Lewandowski ist unter normalen Umständen schwer zu stoppen. Doch die Umstände sind derzeit nicht ganz normal – wenngleich sie den Münchnern aus der Vergangenheit bekannt sind. Weil die Verletztenliste sehr lang ist, darf der gesunde Teil des Kaders im Drei-Tages-Rhythmus antreten. Das macht mehr Spaß, als auf der Bank zu sitzen, kostet aber auch Spritzigkeit – körperliche wie gedankliche. Rafinha und Co. freuten sich auch deswegen, weil sie neben Darmstadt ihre eigene Müdigkeit bezwungen hatten.

    Alonso mit dem entscheidenden Tor gegen Darmstadt

    Hauptverantwortlich dafür war Xabi Alonso. Als das Spiel kurz vor der Halbzeit endgültig zu erlahmen drohte, schoss er den Ball aus 28 Metern in den Winkel (40.). „Den hätte nicht mal ich gehalten“, witzelte Thomas Müller, der von jeher eher auf das Torschießen denn das -verhindern spezialisiert ist. Während die Spieler ihr Glück offen nach außen trugen, wirkte Guardiola nach dem Spiel in sich gekehrt. „Ich bin sehr stolz auf meine Truppe, wir haben zuletzt mit 13, 14 Spielern gespielt. Ich bin sehr zufrieden“, sagte er. Wer zufrieden so ausschaut, den möchte man nicht unzufrieden sehen.

    Möglicherweise beschäftigt Guardiola seine Zukunftsplanung mehr, als er einräumen mag. In der Winterpause soll das Gespräch mit der Bayern-Führung stattfinden, in dem geklärt wird, ob der Trainer seinen Vertrag über das Saisonende hinaus verlängern wird. Dabei wird es keine großen Verhandlungen geben. Personell hat Guardiola schon jetzt das Sagen. Er kann Spieler wegschicken (Schweinsteiger, Mandzukic) und verpflichten (Thiago, Alonso, Costa) wie es ihm gefällt. Er hat mehr Einfluss auf die Vereinspolitik als seine Vorgänger. Guardiolas Meinung war ausschlaggebend dafür, dass Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nicht mehr mit wehendem Haar über das Spielfeld rennt. Am Geld wird eine Verlängerung auch nicht scheitern. Neben der Zuneigung der eigenen Fans ist ihm auch der Respekt der Kollegen sicher. „Ich wünsche mir, dass er bleibt. Er ist ein Welttrainer, der der Bundesliga guttut“, huldigte Darmstadts Coach Dirk Schuster Guardiola nach dem Spiel.

    Doch die spanische Zeitung Marca berichtet, dass sämtliche Argumente, die für einen Verbleib sprechen, nichts gebracht hätten. Demnach habe sich der Coach entschlossen, München nach Ablauf der Saison zu verlassen. Die englische Daily Mail schreibt, dass mit Manchester City der nächste Klub des Trainers bereits feststeht. Mit Txiki Begiristain ist dort ein Freund und ehemaliger Mannschaftskollege als Sportdirektor tätig.

    Bayern-Keeper Manuel Neuer indes weiß davon nichts. „Ich kann nicht in ihn reinschauen. Ich bin gespannt auf die Entscheidung.“ So wie der Rest von Fußball-Deutschland.

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