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DFB-Pokal: FC Bayern nach 5:4-Zittersieg gegen Heidenheim im Halbfinale

DFB-Pokal

FC Bayern nach 5:4-Zittersieg gegen Heidenheim im Halbfinale

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    Bayern München gegen 1. FC Heidenheim: Leon Goretzka (unten) jubelt mit Torschütze Serge Gnabry über den Treffer zum 4:2.
    Bayern München gegen 1. FC Heidenheim: Leon Goretzka (unten) jubelt mit Torschütze Serge Gnabry über den Treffer zum 4:2. Foto: Matthias Balk, dpa

    Mangelnder Unterhaltungswert lässt sich dem FC Bayern in dieser Saison nun wirklich nicht nachsagen. Selbst in scheinbar spannungsarme Partien bauen die Münchner in unregelmäßigen Abständen unerwartete Überraschungsmomente ein. So verdaddelten sie in der Liga Punkte gegen Augsburg oder Düsseldorf auf eine Weise, die Präsident Uli Hoeneß als "Slapstick" bezeichnete. Auch in den Pokalrunden deuteten die Münchner ihr Entertainer-Potential immer wieder an, gewannen gegen die mäßig prominent besetzten Teams des SV Drochtersen/Assel und des SV Rödinghausen lediglich mit einem Tor Vorsprung. Gegen Berlin benötigten die Münchner gar die Verlängerung.

    FC Bayern München gegen Außenseiter Heidenheim

    Sensationell aber war die Darbietung am Mittwochabend im Viertelfinale. Der FC Bayern steuerte einige Zeit gegen den krassen Außenseiter FC Heidenheim vor heimischer Kulisse auf eine Niederlage zu und gewann erst nach einem immensen Kraftakt und diversen Wendungen mit 5:4.

    Wie es sich für wahre Unterhaltungskünstler gehört, schafften die Münchner eine möglichst große Fallhöhe. So ließen sie die Zuschauer schnell von einem ungefährdeten Sieg ausgehen, um dann auf spektakuläre Art den Erfolg zu gefährden.

    Leon Goretzka köpfte nach einer von Joshua Kimmich getretenen Ecke bereits nach zwölf Minuten zur 1:0-Führung ein. Kurz darauf aber leistete sich Thiago einen folgenschweren Fehlpass in die Füße des heranstürmenden Robert Andrich. Niklas Süle grätschte, Schiedsrichter Guido Winkmann pfiff und zeigte Gelb. Vorerst. Nach Studium der Videobilder nämlich schickte er den Innenverteidiger wegen einer Notbremse doch noch vom Feld (15.). Eine Entscheidung, die dem Spiel eine neue Richtung wies. Plötzlich drückten die Heidenheimer.

    Bayern gegen Heidenheim: Plötzlich lag die Sensation in der Luft

    In der 26. Minute belohnte sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt für ihre Bemühungen, als Robert Glatzel eine butterweiche Flanke von Marc Schnatterer ins Tor köpfte. Schnatterer war es auch, der einen Konter zum 2:1 veredelte (39.). Die Sensation lag in der Luft. Niko Kovac aber reagierte in der Halbzeit. Der zuvor geschonte Robert Lewandowski kam ebenso wie Kingsley Coman aufs Feld. Eine Maßnahme, die sich schnell auszahlte. Lewandowski legte per Kopf auf Thomas Müller, der mit einem Seitfallzieher Torwart Kevin Müller keine Chance ließ (53). Drei Minuten später revanchierte sich der Torschütze, Lewandowski musste die Hereingabe nur noch ins Tor grätschen. Für die vermeintliche Entscheidung sorgte schließlich Serge Gnabry, der nach einer Ecke zum 4:2 abstaubte (65.).

    Die Heidenheimer aber gaben sich nicht geschlagen. Glatzel schoss nach 74 Minuten aus 16 Metern zum 3:4 ab und weil sich kurz darauf Mats Hummels ein stümperhaftes Foul im Strafraum gegen Maurice Multhaup leistete, war das Spiel wieder ausgeglichen. Glatzl ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen (77.). Anschließend drängten beide Mannschaften auf den nächsten Treffer. Er gelang den Bayern. Marnon Busch sprang im eigenen Strafraum der Ball an die Hand. Winkmann entschied auf Elfmeter und Lewandowski verwandelte sicher (84.). Es war das letzte, das entscheidende, Tor dieser unglaublichen Partie. Die Bayern stehen im Halbfinale und haben noch die Möglichkeit, zwei Titel zu holen.

    Am Samstag treffen die Bayern im Liga-Gipfel auf Borussia Dortmund. Unterhaltsamer aber als das Aufeinandertreffen mit den Heidenheimern kann diese Partie nur schwerlich sein.

    Lesen Sie auch die Pressestimmen zum Pokalspiel zwischen FC Bayern und Heidenheim.

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