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FC Bayern in der Einzelkritik: Kroos spielt, Ribéry fällt, Gomez trifft

FC Bayern in der Einzelkritik

Kroos spielt, Ribéry fällt, Gomez trifft

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    Die Spieler des FC Bayern feiern den Führungstreffer von Frank Ribéry.
    Die Spieler des FC Bayern feiern den Führungstreffer von Frank Ribéry. Foto: dpa

    Der FC Bayern hat sich mit dem 2:1-Sieg gegen Real Madrid eine gute Ausgangslage verschafft, um seinen Traum vom Champions-League-Finale in der eigenen Arena zu verwirklichen. Die Spieler des

    Manuel Neuer: Musste sich nicht überanstrengen an diesem Abend. Hielt einmal gut gegen Benzemas Raketenschuss, war beim Gegentor von Özil eigentlich chancenlos. Wurde von seiner Abwehr aber nicht sehr häufig derart alleingelassen wie in dieser Situation.

    Lahm, der Fink von heute

    Philipp Lahm: Lahm ist der Fink von heute: enorm wertvoll, aber meistens verrichtet er seine Arbeit dort, wo sie dem nach Spektakulärem strebenden Fan nicht auffällt. War beim Gegentor ein einziges Mal gegen Ronaldo indisponiert - ließ dem Zauberkünstler der Königlichen ansonsten aber nicht viele Räume. Beim 2:1 kurz vor Schluss tauchte Lahm dann mit seiner energischen Vorlage aber umso mehr ins Rampenlicht.

    Jerome Boateng: Fiel in dieser Partie nicht wirklich negativ auf. Die Abstimmung in der Bayern-Abwehr ist aber dennoch noch nicht so, wie sich das wohl auch Jupp Heynckes insgeheim vorstellt. Wenn Real schnell spielte, verloren Boateng und Badstuber manchmal zu leicht den Abstand zueinander.

    Holger Badstuber: Auch er verrichtete seine Arbeit solide, grätschte, kämpfte und haute sich mächtig rein. Spielte sogar den einen oder anderen Aufbaupass nicht quer, sondern steil. Gewann viele Zweikämpfe und Luftduelle - eine gute Leistung des Allgäuers.

    Alaba: Nur kurz nervös

    David Alaba: Die Nervosität war dem jungen Wiener auf der linken Bayern-Seite nur unmittelbar vor dem Anpfiff wirklich anzusehen - danach war davon keine Spur mehr. Machte sich in diesem Spiel weniger häufig zu seinen fast schon berüchtigten Flankenläufen auf, sondern versuchte richtigerweise abzusichern. Alaba lernt und lernt - und wird immer besser.

    Luiz Gustavo: Hatte insgeheim wohl überhaupt keine Lust auf die Reise nach Madrid, denn offenbar wollte Gustavo unbedingt seine dritte Gelbe im Wettbewerb sehen. Rauschte ein ums andere Mal in Özil, Ronaldo und Co. hinein, dass Jürgen Kohler seine wahre Freude gehabt hätte. Auch Schiedsrichter Howard Webb hatte wohl seine Freude an so viel Einsatz - und ließ die Karten stecken. Gustavo war in der Anfangsphase etwas zu fahrig und unaufmerksam, bekam sich dann aber zunehmend in den Griff - und grätschte ab, was ging.

    Bastian Schweinsteiger: War sichtlich sauer über seine Auswechslung. Sollte aber so selbstkritisch sein, dass er seinen Trainer versteht. Schweinsteiger war die verletzungsbedingte Pause anzumerken - folglich war sein eher schwacher Auftritt verständlich. Auf der anderen Seite darf man von einem Spieler, der vom "Kicker" erstaunlicherweise in die Weltklasse gestuft wurde, etwas mehr erwarten. Vielleicht kommt Schweinsteiger ja im Rückspiel auf.

    Kroos mit großer Übersicht

    Toni Kroos: Der 22-Jährige im Zentrum machte das wett, was Schweinsteiger neben ihm versemmelte. Kroos lief, Kroos spielte, Kroos organisierte. Große Übersicht und gute Pässe des jungen Mannes, der im direkten Duell mit Nationalmannschafts-Konkurrent Mesut Özil nicht wirklich schlechter aussah. Doch: Von Kroos kann noch viel mehr kommen. Die Anlagen sind da.

    Arjen Robben: Eine wirkliche Verbesserung gegenüber den vorangegangenen Spielen? Nein. Arjen Robben blieb erneut unter seinen Möglichkeiten, fiel meist auf, wenn irgendwo auf dem Platz gezankt wurde - zum Beispiel um einen Bayern-Freistoß aus aussichtsreicher Position. Band zwar des Öfteren mehrere Madrilenen gleichzeitig, das war es aber schon. Von Robben kann nicht, es muss mehr kommen.

    Franck Ribéry: Wie war ihm anzumerken, dass er in dieses Finale will. Mit so viel Einsatz wie selten machte sich der kleine Wirbelwind auf, Real zu erschrecken. Das gelang ihm nicht wirklich oft, meistens wurde er von der Schwerkraft gestoppt. Die Real-Abwehrspieler hauten ihm auf die Socken, wo es ging. Und trafen sie ihn mal nicht, dann fiel Ribéry trotzdem optisch vollendet hin. Bei seinem Tor hatte er Glück als ihm der Ball vor die Füße fiel, doch sein beherzter Schuss zeigte, wie sehr Ribéry in dieses Finale will. Seine Dribblings können aber noch gefährlicher sein.

    Gomez: Hätte, hätte, Herrentoilette

    Mario Gomez: Hätte Gomez nicht kurz vor Schluss getroffen, würde an dieser Stelle etwas von "nicht am Spiel teilgenommen, technische Mängel" oder Ähnliches stehen. Aber: Hätte, hätte, Herrentoilette - der Konjunktiv zählt nicht. Gomez hat kurz vor Ende getroffen und das Spiel entschieden. Also zählt alles andere nicht.

    Thomas Müller: Kam für Schweinsteiger, fiel nicht negativ auf. Aber auch nicht positiv: Haute einen Schuss in die Wolken, eine Flanke ins Niemandsland. Müller sucht nun schon länger nach der Form.

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