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FC Bayern in der Einzelkritik: Das Didi-Double Javi

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FC Bayern in der Einzelkritik: Das Didi-Double Javi

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    Bastian Schweinsteiger feiert sein 1:0.
    Bastian Schweinsteiger feiert sein 1:0. Foto: dpa

    Manuel Neuer: Hätte es vor dem Spiel nicht geregnet, hätte sich Neuer einen Hut aufsetzen können, sich an den Pfosten setzen und die Abendsonne bei einem Glas Wein und einem Buch genießen können, so wenig war vor seinem Kasten los. Hatte aber geregnet. Außerdem versaute ihm kurz vor dem Ende Nelson Valdez mit seinem Kopfball ins Tor den eigentlich so schön ruhigen Abend.

    Philipp Lahm: Beschränkte sich die meiste Zeit darauf, solide auf der rechten Abwehrseite vorhanden zu sein. Gegenspieler Guardado forderte ihn nicht wirklich, Lahm beließ es trotzdem bei wenigen wirklich wirkungsvollen Vorstößen.

    Aufmerksamer Dante

    Dante: Ein aufmerksamer Mensch. Hatte in Zusammenarbeit mit Nebenmann Jerome Boateng den defensiven Laden meist gut im Griff. Die meisten aus der Offensivabteilung des Gegners durften jedenfalls so wenig mitspielen, dass sie ihr Trikot vermutlich ungewaschen und schweißfrei wieder in der Schrank gelegt haben. Der Ex-Gladbacher ist für den FC Bayern ein guter Griff.

    Jerome Boateng: Gegen risikounwillige und teils sogar ängstliche spanische Angreifer war er selten wirklich gefordert. Sein neuer Nebenmann Dante scheint ihm Sicherheit zu geben.

    Holger Badstuber: Linksverteidiger ist und bleibt nicht seine Position, denn Badstuber hat die meisten der für einen Außenverteidiger so wichtigen Attribute wie Laufstärke, Schnelligkeit, Explosivität oder Agilität nicht. Den Bayern fehlt dadurch ein wichtiges Element in ihrem Spiel, das sie einst mit Lizarazu hatten und mit Alaba bald wieder haben. Badstuber spielte den Part dennoch solide, ließ wenig zu. In der zweiten Halbzeit ging er einige Male sogar mutig nach vorne und gab den Pass auf Kroos vor dessen Tor. Seine Flanken kamen trotzdem nicht an.

    Martínez, das Didi-Hamann-Double

    Bastian Schweinsteiger: Wirkliche Impulse für das Bayern-Spiel präsentierte Schweinsteiger anfangs nicht. Teilweise lief er unauffällig wie ein Schatten herum. Um dann plötzlich zu explodieren: Vor dem Tor zum 1:0 wurde er auf einmal dynamisch und versenkte die Kugel mit einem schönen Schuss (38.). Mehr Mut und Entschlossenheit wie in jener Szene, weniger Rück- und Querpässe würden seinem Spiel gut tun. Die genaue Rollenverteilung mit Nebenmann Martínez muss er noch aushandeln.

    Javi Martínez: Bei seinem Startelf-Debüt deutete der 40-Millionen-Mann aus Bilbao an, was er für den FC Bayern spielen kann. Er ist kein absoluter Dynamiker, der das Spiel mit Sololäufen entscheidet. Martínez kann für die Bayern eine Art Andrea Pirlo oder besser eine Art Didi Hamann sein - das Pendel, der Taktgeber, der mit einem blitzschnellen Pass in die Tiefe das Spiel ändern kann. Auch von den Bewegungsabläufen erinnert Martínez an Hamann. Gegen Valencia fiel er durch Engagement auf und die Bestrebung, viele Bälle eher vertikal denn in die Breite zu spielen.

    Toni Kroos: Aktiv und beweglich und bester Bayern-Spieler. Da Kroos aber meist die wirklichen Anspielstationen um sich herum fehlten, schoss der gute Junge halt einfach drauf los. Mit jedem Versuch kam er ein wenig näher ran, um schließlich herzhaft zum 2:0 (76.) zu treffen. Auch wenn er gut war: Verbessern darf sich die Präzision seiner Pässe. Gerade einige wichtige Konterpässe spielte er den einen oder anderen Meter zu kurz oder zu lang.

    Ein Autofahrer in einer fremden Stadt

    Arjen Robben: Kam nicht wirklich ins Spiel, hatte zu wenige Aktionen, die wirklich Gefahr für Gegners Tor brachten. Stattdessen arbeitete Robben nach hinten und zeigte einige effektvolle Grätschen an der Mittellinie. Auch wenn es toll aussah, das sollte nicht sein Kerngeschäft werden. Sonst bleibt die rechte Offensivseite der Bayern immer so wirkungslos wie gegen Valencia. Holte noch einen Elfmeter raus - ebenso effektvoll.

    Franck Ribéry: Der kleine Dribbler aus Frankreich wirkte anfangs wie aufgezogen. Er rannte und suchte Zweikämpfe. Da er aber vor allem in zweiterem Unterfangen zunehmend glücklos war, wurde Ribéry zunehmend inaktiver. Schien immer genervter von dem Valencia-Block, der sich immer kurz nach Ballgewinn wieder aufgebaut hatte. Zur Halbzeit raus.

    Claudio Pizarro: War bei seinem Champions-League-Comeback für die Bayern bemüht, hatte aber wenige echte Aktionen. Wirkte im Bayern-Spiel zeitweise wie ein Autofahrer in einer ihm fremden Stadt und mit der falschen Karte ausgestattet. Immer bemüht, den richtigen Weg zu finden. Irgendwo interpretierte Pizarro aber immer ein Zeichen nicht richtig und bog falsch ab. Ein Stürmer seiner Klasse sollte die Bindung zum Spiel aber bald finden.

    Grätsche nach Holzhackerart

    Thomas Müller: Kam für Ribéry. Wie immer einsatzbereit und lauffreudig. Allerdings glaubte man ihm anzumerken, dass er ob seines Beginns auf der Bank nicht gerade glücklich war. Hatte er doch zum Saisonstart doch mit Toren und Vorlagen nur so um sich geworfen. Vielleicht hebt sich der emsige Müller das ja für die Bundesliga und Schalke auf.

    Mario Mandzukic: Setzte viel ein und dann das "Bayern-Trauma" bei Elfmetern in der Champions League fort, als er einen Elfer dermaßen harmlos vergab, dass sich Mats Hummels nach seinem blamablen Fehlschuss vom Dienstag wieder gut fühlen darf. Das machte aber überhaupt nichts. Mandzukic bleibt mit seinen Fähigkeiten trotzdem wertvoll fürs Bayern-Spiel.

    Luiz Gustavo: Kam für Martínez und servierte gleich eine Grätsche nach Holzhackerart. Wie man ihn kennt. Wird für die Bayern auch in Zukunft alles Gefährliche im gegnerischen Mittelfeld ausschalten. Wenn ihn Jupp Heynckes lässt.

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