Zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund kriselt es seit Wochen. Im Mittelpunkt: BVB-Star und Nationalspieler Marco Reus und die Frage, ob mit ihm - nach Mario Götze und Robert Lewandowski - ein weiterer Dortmunder an die Isar wechselt.
Erst am Sonntag - einen Tag nach ihrem Aufeinandertreffen in der Bundesliga - hatten sich FCB und BVB erneut verbale Scharmützel geliefert. "Das ist auf der nach oben offenen Heuchel-Skala ein ganz hoher Wert", hatte der BVB-Chef Watzke jüngste Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge kommentiert.
FC Bayern und Borussia Dortmund streiten um Marco Reus
Der Bayern-Vorstandschef hatte zuletzt zum Thema Reus erklärt, dass ein "junger deutscher Nationalspieler solcher Qualität für uns möglicherweise interessant" sei, er aber "in Dortmund nicht für Unruhe sorgen" wolle. Man müsse das Thema nicht permanent in die Öffentlichkeit tragen, sagte Watzke dazu.
Doch genug des Streits: Nun versucht einer, der früher für Dortmund spielte und mittlerweile in München arbeitet, den Streit der deutschen Top-Clubs zu entschärfen: Am Sonntag warb Sportvorstand Matthias Sammer um Verständnis für die Position des FC Bayern München: "Wir sind in einem gnadenlosen Wettbewerb, den wir bis 2012 verloren haben. Der FC Bayern ist darum bemüht, die Nummer eins zu sein. Dafür tun wir alles", sagte dem TV-Sender Sky.
Matthias Sammer: "Jeder will die Nummer eins sein"
"Im Moment gibt es keine optimale Konstellation, aber das ist dem Leistungssport geschuldet, weil jeder die Nummer eins sein will. Einzelne Szenen waren in beide Richtungen nicht in Ordnung, keine Frage", so Sammer. "Aber wir diskutieren im Moment auch viel zu viel über ein angespanntes Verhältnis. Diese Schärfe der Diskussion ist vollkommen unnötig."
Auch zu Reus äußerte sich Matthias Sammer. "Marco Reus ist ein Spieler von Borussia Dortmund. Wir werden als FC Bayern immer dann etwas sagen, wenn wir das Gefühl haben, etwas zu sagen. Im Moment haben wir dieses Gefühl nicht", so der Bayern-Sportchef.
Marco Reus hat einen Vertrag bis 2017
Der 25 Jahre alte Reus steht beim BVB eigentlich noch bis zum Sommer 2017 unter Vertrag. Er könnte die Westfalen aber durch eine Ausstiegsklausel schon vorzeitig verlassen. mol/dpa