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FC Bayern: Van Gaal: "Hoeneß hat immer auf meinen Abschied gedrängt"

FC Bayern

Van Gaal: "Hoeneß hat immer auf meinen Abschied gedrängt"

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    Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal (links) und Uli Hoeneß werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Foto: Peter Kneffel dpa
    Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal (links) und Uli Hoeneß werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Foto: Peter Kneffel dpa

    Eineinhalb Jahre nach seinem Rauswurf beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat Louis van Gaal noch einmal mit Uli Hoeneß abgerechnet. "Der Einzige im Club, der immer auf meinen Abschied gedrängt hat, war Uli Hoeneß. Kein anderer. Darum wird auch keine weitere Zusammenarbeit mehr zwischen uns beiden möglich sein", sagte der niederländische Coach in einem Interview der Sport Bild. Van Gaal war im April 2011 beim deutschen Rekordmeister beurlaubt worden.

    Van Gaal: "Macht sollte nicht nur bei einer Person liegen"

    Der FC Bayern München in Zahlen

    Stadion: Münchner Arena (71.000 Plätze)

    Trainer: Jupp Heynckes

    Bisher teuerster Spieler des FC Bayern ist Javier Martinez. Für ihn wurden 40 Millionen Euro berappt.

    Liga-Platzierung der vorigen Saison: Zweiter Platz

    Aktuelle Position in der UEFA Klubrangliste: 4

    Nationale Erfolge: 23 Mal Deutscher Meister (1932, 1969, 1972 bis 1974, 1980, 1981, 1985 bis 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999 bis 2001, 2003, 2005, 2006, 2008 und 2010), 15 Mal Pokalsieger (1957, 1966, 1967, 1969, 1971, 1982, 1984, 1986, 1998, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010 und 2013).

    Internationale Erfolge: Dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974 bis 1976), Champions-League-Sieger 2001, UEFA-Pokalsieger 1996, zweimal Weltpokalsieger (1976 und 2001).

    Die letzten elf Jahre in der Champions League: 2001/02: Viertelfinale, 2002/03: erste Gruppenphase, 2003/04: Achtelfinale, 2004/05: Viertelfinale, 2005/06: Achtelfinale, 2006/07: Viertelfinale, 2007/08: nicht teilgenommen, 2008/09: Viertelfinale, 2009/10: Finale, 2010/11: Achtelfinale. 2011/2012: Finale.

    Zwar verstehe er die Bedeutung des heutigen Präsidenten Hoeneß für den FC Bayern. "Es war nicht Beckenbauer, Breitner oder jemand anderes, der den Club so groß gemacht hat. Das war allein das Werk von Uli Hoeneß." Trotzdem sei es seine Meinung, das es "keineswegs eine gute Sache ist, wenn die Macht bei so einem großen Club wie dem FC Bayern nur bei einer Person liegt", befand van Gaal.

    Der Verein habe eine Struktur, "in der der Präsident vom Vorstand bis runter zum Trainer alles beeinflussen kann. Franz Beckenbauer hat das nicht gemacht, Uli Hoeneß dagegen sehr viel. Er hat viel Macht und benutzt diese auch." Selbst um die Trainer-Arbeit habe er sich gekümmert. "Der Präsident kann das nicht, weiß auch nicht, was in der Mannschaft wirklich passiert", argumentierte van Gaal. "Darum sollte er sich nicht einmischen."

    Van Gaal würde dennoch gerne nach München zurückkehren

    Der Bayern-Vorstand könne auf Dauer nicht gegen Hoeneß sein, sagte der niederländische Nationaltrainer, der den FC Bayern im ersten Jahr zum Double aus Meisterschaft und Pokal sowie ins Finale der Champions League geführt hatte. "Karl-Heinz Rummenigge hat sehr lange für mich gestritten", erinnerte van Gaal. Am Ende habe Rummenigge aber "eben den Schulterschluss mit Uli Hoeneß suchen müssen".

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Dennoch zog van Gaal im Rückblick eine positive Bilanz: "Ich hatte in München eine sehr schöne Zeit, habe dort einen neuen Fußball eingeführt - darum blicke ich zurück mit einem guten Gefühl." Nach Ende der Ära Hoeneß könne er sich eine zweite Trainer-Amtszeit beim FC Bayern vorstellen, bekräftigte der niederländische Nationalcoach. "Ob Ajax, Barcelona oder Alkmaar, in all meinen Clubs bin ich noch mal als Trainer zurückgekommen - so wie in der Nationalelf. Jetzt bleibt nur noch Bayern übrig. Ich würde es auf jeden Fall schön finden."

    Mit "taktischer Entscheidung" von Bundestrainer Löw nicht einverstanden

    Vor dem Test-Duell in zwei Wochen gegen die deutsche Nationalelf lobte der Oranje-Coach Joachim Löw. "Er macht für Deutschland einen sehr guten Job." Das deutsche Team spiele unter dem Bundestrainer jetzt so, "wie ich es beim FC Bayern eingeführt habe", erklärte van Gaal. "Ich habe zwar das System beim FC Bayern eingeführt, aber er war dafür verantwortlich, dass es bei

    Kritik übte van Gaal an Löws Matchplan im EM-Halbfinale. "Die Entscheidungen, die Jogi mit seinen Spielern beim Italien-Spiel getroffen hat, waren nicht gut für die Mannschaft. Damit bin ich aus taktischer Sicht nicht einverstanden. Allerdings kann ich von außen nicht sagen, was sich innerhalb des Teams abgespielt hat." dpa

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