Es war wie immer. Also, wie immer außer in den vergangenen beiden Jahren. Uli Hoeneß nahm seinen Sitzplatz auf der Haupttribüne ein. Er saß neben Adidas-Boss Herbert Hainer und seiner Frau Susi. Hoeneß freute sich, Hoeneß litt (das wahrscheinlich mehr als ihm lieb war).
Am Ende verlor der FC Bayern mit 1:2 gegen den FSV Mainz aber das Hauptaugenmerk lag immer noch auf dem Comeback von Uli Hoeneß. Dabei wurde der ehemalige Präsident der Münchner von den Fans keineswegs so emotional empfangen, wie zuvor vermutet. Keine Sprechchöre, lediglich ein Banner. Hoeneß dürfte es recht gewesen sein, waren doch auch so schon genug Kameras auf ihn gerichtet, die mediale Aufmerksamkein enorm.
Beim kommenden Spitzenspiel der Münchner in Dormund will sich Hoeneß offenbar der Aufregung um seine Person entziehen. Das Publikum des BVB würde möglicherweise nicht so gleichmütig wie die Münchner Fans auf ihn reagieren. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist eher skeptisch, was eine Fahr des ehemaligen Präsidenten nach Dortmund angeht. "Nein, das glaube ich nicht", sagte er nach dem Spiel.
"Ich hätte ihm gerne einen Sieg gewünscht", bedauerte Rummenigge, dass Hoeneß seinen ersten Stadionbesuch nicht in vollem Umfang genießen konnte. Gleiches würde auch in Dortmund drohen. Bei einer Niederlage gegen den BVB hätte der FC Bayern nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. dpa, AZ