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FC Bayern: Uli Hoeneß ledert gnadenlos gegen Ex-Basketball-Trainer Bauermann

FC Bayern

Uli Hoeneß ledert gnadenlos gegen Ex-Basketball-Trainer Bauermann

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    haos bei den Bayern-Basketballern: Jetzt ledert Uli Hoeneß los!  Foto: Andreas Gebert dpa
    haos bei den Bayern-Basketballern: Jetzt ledert Uli Hoeneß los! Foto: Andreas Gebert dpa

    Chaos bei den Bayern-Basketballern: Jetzt ledert Uli Hoeneß los! Sechs Tage nach der Entlassung von Trainer Dirk Bauermann rechnete Präsident Uli Hoeneß mit dem geschassten Coach gnadenlos ab. Für Hoeneß möglicherweise befriedigend, für das Basketball-Team der Bayern desolat: Die Basketballer zeigten sich zum Liga-Start völlig verunsichert und kassierten eine üble Klatsche.

    Uli Hoeneß: Bauermann leidet an Realitätsverlust

    Durch eine seiner bislang nur vom Fußball bekannten Abrechnungen mit Ex-Coach Dirk Bauermann hat Präsident Uli Hoeneß die Diskussionen um das Basketball-Projekt beim Fußball-Rekordmeister weiter befeuert. Hoeneß warf dem ehemaligen Bundestrainer am Mittwoch nach dem 61:80-Debakel der Münchner zum Saisonauftakt gegen Oldenburg in einem Interview mit dem TV-Sender Sport1 falsche Trainingsdosierung, "Realitätsverlust" und ein katastrophales Verhältnis zu Sportdirektor Marko Pesic vor. Der Rauswurf Bauermanns sei daher unausweichlich gewesen.

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Der Bayern-Präsident kritisierte Bauermann zudem als selbstherrlich und zog den Vergleich zum Niederländer Louis van Gaal, der im Frühjahr 2011 bei den Fußballern gefeuert worden war. Mit Blick auf den mit neun deutschen Meisterschaften dekorierten Bauermann sagte Hoeneß: "Er hat sich überhaupt nicht vorstellen können, dass der FC Bayern den Schritt wagen würde, weil er geglaubt hat, dass er eine so starke Position im deutschen Basketball hat. Da hat er sich getäuscht." Dass Hoeneß dabei genüsslich lächelte, zeigte, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen ihm und dem Coach war.

    FC Bayern: Bauermann um Schadensbegrenzung bemüht

    Bauermann wollte sich am Donnerstag nicht zur schonungslosen Kritik des Bayern-Präsidenten äußern. "Ich werde das bewusst und ausdrücklich nicht kommentieren", sagte der 54-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Unmittelbar nach seiner überraschenden Entlassung am vergangenen Donnerstag hatte sich Bauermann "bestürzt" über die Entscheidung des Clubs gezeigt. Nun will der Coach, der noch einen Vertrag bis 2014 besaß, eine Schlammschlacht zwischen ihm und den Bayern verhindern.

    Uli Hoeneß – Stationen einer Karriere, Stationen eines Lebens

    Geburtsort: Ulm

    Spieler: Mittelfeldspieler, Stürmer Stationen: FC Bayern München (1970 bis 1978), 1. FC Nürnberg (1978 bis 1979)

    250 Bundesligaspiele (86 Tore) 35 Länderspiele (5 Tore)

    Spieler-Titel: Europameister (1972), Weltmeister (1974), dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974 –1976), dreimal deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger, Weltpokalsieger (1976), Olympia-Teilnehmer, 72

    Manager: 1979 beendet Hoeneß seine Fußballkarriere wegen chronischer Kniebeschwerden. Danach ist er bis 2009 Manager

    Manager-Titel: Champions-League-Sieger (2001), UEFA-Cup-Sieger (1996), 16 Mal deutscher Meister, neunmal DFB-Pokalsieger, Weltpokalsieger (2001)

    Präsidenten-Titel: Deutscher Meister 2010, DFB-Pokalsieger 2010

    Auszeichnungen: Unternehmer des Jahres (1999), Bayerischer Sportpreis (2006), Bambi (2009)

    Privates: Uli Hoeneß ist verheiratet und hat zwei Kinder

    Ermittlungen: Im April 2013 wurde bekannt, dass sich Hoeneß wegen möglicher Steuerhinterziehung selbst angezeigt hat

    Im März 2014 wurde Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Er entschloss sich, keine Revision einzulegen und trat von allen FC-Bayern-Ämtern zurück.

    Erleichterung bei Uli Hoeneß im Februar 2016: Der ehemalige Bayern-Präsident wird vorzeitig aus der Haft entlassen.

    Dabei waren Hoeneß und Bauermann einst ein Herz und eine Seele. Der Bayern-Boss zeigte sich so fasziniert von der Person Bauermanns, dass er sich vor rund zwei Jahren dazu überreden ließ, den Basketball in München zu etablieren.

    Doch im Laufe der Zeit kühlte das Verhältnis zwischen den beiden Protagonisten immer mehr ab. Während sich Bauermann trotz einiger sportlicher Misserfolge gemäß seines Führungsstils stets vor seine Spieler stellte, wartete Hoeneß offenbar vergebens auf das eine oder andere Machtwort des Trainers. Als Bauermann sich auch nach mehreren Gesprächen nicht beeinflussen ließ, zeigte Hoeneß, wer im Verein das Sagen hat. "Das ist nicht eine Spontanentscheidung gewesen, sondern hat sich über drei, vier, fünf Monate aufgestaut", sagte Hoeneß.

    FC Bayern setzt weiter auf Basketball

    Bis auf weiteres setzen die Bayern jetzt auf Bauermanns bisherigen Co-Trainer Yannis Christopoulos. Ob der Grieche das nach den jüngsten Chaos-Tagen völlig verunsicherte Team wieder auf Kurs bringen kann? Das ist nach der schwachen Leistung vom Mittwochabend wohl mehr als fraglich. Hoeneß kann übrigens auch nett: Vollste Rückendeckung gab Hoeneß dem Sportdirektor. "Maro Pesic macht einen super Job." Auch Zweifel an einer Fortführung des Basketball-Projektes wischte Hoeneß sofort vom Tisch. "Jetzt fängt es gerade an Spaß zu machen." Ihm zumindest. AZ/dpa

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