Die Geschichte dieses Wortes ist lang: Seit Jahrzehnten sprechen Gegner des FC Bayern München vom berüchtigten "Bayern-Dusel". Zuletzt schlug der wohl am Wochenende zu - wenn es ihn denn gibt: Schiedsrichter Knut Kircher pfiff im Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen den FC Augsburg einen Foulelfmeter für die Münchner - eine Fehlentscheidung in letzter Minute. Der
Bereits im Jahr 1991 klagte ein Spieler über das Glück der Bayern, ein Spiel noch im letzten Moment drehen zu können. Der Bruder von Karl-Heinz Rummenigge, Michael Rummenigge beschwerte sich: "Die Schiris vergeben so eine Art Bayern-Bonus." Damals spielte Rummenigge für Borussia Dortmund.
Nach dem Spiel am Samstag klagte auch FCA-Kapitän Paul Verhaegh: "Man weiß, wenn man hier in München spielt, dass der Schiedsrichter nicht auf unserer Seite ist." Fakt ist jedenfalls: In der vergangenen und aktuellen Saison erhielt keine Mannschaft so viele Strafstöße wie die Münchner (7) - allerdings dicht gefolgt vom FC Augsburg (6).
Frankfurt-Manager: "Der Bayern-Bonus ist da"
Deswegen sprechen auch Verantwortliche aus anderen Vereinen vom "Bayern-Dusel". Die Bild-Zeitung zitiert Frankfurt-Manager Bruno Hübner mit den Worten: "Der Bayern-Bonus ist da. Es fällt den Schiedsrichtern schon leichter, bei Bayern-Heimspielen einen Elfmeter für die Gastgeber zu geben als umgekehrt. Das haben wir auch schon erlebt." Kölns Sportboss Jörg Schmadtke sagt: "Man hat gegen München sicherlich manchmal das Gefühl, dass man mehr Situationen gegen als für sich gepfiffen bekommt." Das hänge aber auch damit zusammen, dass die Münchner mehr Ballbesitz und Aktionen haben.
Hertha-Manager Michael Preetz glaubt laut Bild hingegen nicht an ein Bayern-Dusel: "Ich würde nicht so weit gehen, dass es eine Tendenz gibt." Und auch der Manager des BVB, Michael Zorc, glaubt "nicht an Verschwörungstheorien".
Gibt es ihn also, den Bayern-Dusel? Laut der Datenbank Deltatre hätten in der vergangenen Saison vier Elfmeter gegen den FC Bayern gepfiffen werden müssen, schreibt die Bild. AZ