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FC Bayern München: Lewandowski ist ein Mann für die Geschichtsbücher

FC Bayern München

Lewandowski ist ein Mann für die Geschichtsbücher

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    Fünf Tore in neun Minuten - Robert Lewandowski schrieb mit seinen Treffern gegen Wolfsburg Geschichte.
    Fünf Tore in neun Minuten - Robert Lewandowski schrieb mit seinen Treffern gegen Wolfsburg Geschichte. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Als an einem Julitag in einem polnischen Dorf ein Hubschrauber abhebt, ist die Empörung groß. Dabei will Anna Lewandowska nur Semmeln für sich und ihren Mann holen. Weil der nächste Bäcker aber 30 Kilometer entfernt liegt, fliegt sie lieber – und kassiert verbale Ohrfeigen von den Klatsch-Magazinen. Ganz schön abgehoben, finden die.

    Das wäre nun nicht berichtenswert, wäre Anna Lewandowska nicht die Frau von FC Bayern-Star Robert Lewandowski. Und der gilt als bescheidener und bodenständiger Mann. Wenn der 27-Jährige abhebt, dann auf dem Fußballplatz. Zuletzt gegen Wolfsburg. Lewandowski trifft in der 57. Minute zum dritten Mal innerhalb von drei Minuten und 22 Sekunden ins Netz. Hattrick. Bundesliga-Rekord. In neun Minuten trifft er fünf Mal. Ebenfalls Rekord. Dem Mann mit der Rückennummer 9 gelingt an diesem Abend fast alles, und das Fußballmagazin 11Freunde titelt: „51. 52. 55. 57. 60. – Ewigkeit.“

    Als sich Lewandowski anschließend mit Journalisten unterhält, lächelt er. Mit dem leicht gesenkten Blick wirkt er wie ein schüchterner Schuljunge, dem die Aufregung um ihn etwas unangenehm ist. Einer, der oft betont, wie wichtig ihm die anderen sind: das Team, die Familie. „Ich weiß, dass Gott mir immer zuschaut“, sagte der gläubige Katholik einmal. Darum will er ein guter Mensch sein. Ein bodenständiger Satz für einen, der ganz oben steht.

    Lewandowski saß beim BVB zuerst lange auf der Bank

    Bereits mit 16 Jahren ernährt Lewandowski seine Familie, nachdem Vater Krzysztof an Krebs gestorben ist. „Ich war der einzige Mann. Da war es selbstverständlich, dass ich für sie Verantwortung mit übernehme.“ Nicht alle glaubten aber, dass er eine große Karriere machen würde. Ein ehemaliger Trainer sagte einmal: „Bei uns käme er nur für die Bank infrage.“ Doch Lewandowski wurde in Polen Torschützenkönig in der dritten, zweiten und ersten Liga.

    Bei Borussia Dortmund aber sitzt er zunächst tatsächlich oft auf der Bank, manche nennen ihn „Chancentod“.

    Doch Lewandowski hat einen langen Atem, gewinnt den Pokal und zweimal die Meisterschaft. Dann zieht der BVB ins Finale der Champions League ein. Die Mannschaft spielt stark, doch der FC Bayern zerschießt Lewandowskis Träume.

    Lewandowski spielte beim Wechsel zu den Bayern mit offenen Karten

    Im Juni 2013 heiratet der 70-fache polnische Nationalspieler seine Jugendliebe, die Profi-Karatekämpferin Anna Stachurska. Die Eheleute heben zu den Flitterwochen ab in Richtung Seychellen. „Traumpaar“, schreiben die Klatsch-Magazine. Und Anna sagt: „Wir können nie lange böse aufeinander sein.“

    Auch bei Dortmund ist man nach seinem Wechsel zum FC Bayern nicht lange böse. Immerhin, sagen viele Fans: Er hatte mit offenen Karten gespielt. Neun Millionen Euro soll er nun jährlich verdienen. Zuzüglich Prämien, zuzüglich Werbe-Millionen. Lewandowski ist mehr als ein Superstar, nicht erst seit seinen historischen fünf Treffern. Nur: Abgehoben ist er nicht.

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