Der FC Bayern hat sich am Dienstagabend mit einem Sieg in die Winterpause auf europäischer Ebene verabschiedet. Die Münchner gewannen das letzte Gruppenspiel in der Champions League mit 1:0 gegen Atletico Madrid. Allzu aufschlussreich war die Partie allerdings nicht, schonten beide Trainer doch etliche ihrer Stars.
Auf Antoine Griezmann wollte Diego Simeone dann aber doch nicht verzichten. Natürlich ging es für die Madrilenen, die bereits als Gruppensieger feststanden, im abschließenden Spiel um ebenso wenig wie für den Gegner FC Bayern. Simeone aber mag es gar nicht zu verlieren. Und was bitte verspricht mehr Siegchancen als ein Einsatz Griezmanns?
Der Mann hat in der vergangenen Saison erst den bayerischen Traum vom Champions-League-Triumph platzen lassen und wenig später die deutsche Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich im Halbfinale nach Hause geschickt. Simeone also ließ etliche Spieler in München auflaufen, die seinen gehobenen Ansprüchen ansonsten nicht genügen.
Und weil für die Bayern schon vor der Partie Platz zwei in der Gruppe gebucht war, tat es ihm Carlo Ancelotti gleich und wechselte im Vergleich zum 3:1 in Mainz fünf Mal. Weil aber auch er in der Offensive mit Arjen Robben und Robert Lewandowski zwei Ausnahmekönnern keine Pause gönnen wollte, entwickelte sich anfangs ein attraktives Spiel. Wenn nicht eingespielte Abwehrreihen auf Angriffskünstler treffen, profitiert der unbefangene Zuschauer.
Bayern ohne größere Probleme gegen Atlético Madrid
Zunächst war es Yannick Ferreira-Carrasco, der zwei Mal von den Abstimmungsproblemen der Münchner profitierte, allerdings jeweils an Manuel Neuer scheiterte.
Lewandowski hingegen traf wenig später mit seinem ersten Torschuss (28.). Nach einem Foul an Juan Bernat zirkelte er den Ball aus 18 Metern über die Mauer ins Tor. Eine Kopie seines Tores am Freitag gegen Mainz - samt des grazilen Ballerina-Anlaufes.
In der Folgezeit schienen die Madrilenen zu überlegen, welchen Einsatzes es bedarf, um sich bei empfindlichen Minusgraden nicht zu verkühlen, sich gleichzeitig aber auch nicht über Gebühr zu verausgaben. So blieben die Bayern von den zügig vorgetragenen Angriffen verschont, denen sie bei der 0:1-Hinspielniederlage noch reichlich hilflos ausgeliefert waren.
Bayern München vergab gegen Atlético Madrid viele Torchancen
Weil Atletico auch während der kompletten zweiten Hälfte nie jene Biestigkeit zeigte, die die Mannschaft zu einem der unangenehmsten Gegner auf dem Kontinent gemacht hat, liefen die Bayern kaum Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Die energischen Versuche Simeones, seine Mannschaft gestisch nach vorne zu treiben, verpufften in der kühlen Dezemberluft.
Allerdings gingen die Münchner auf der Gegenseite reichlich lax mit den sich ihnen bietenden Torchancen um. Weder Douglas Costa, noch Robben oder Bernat nutzten ihre Gelegenheiten. Thiago schaffte es sogar, den Ball aus drei Metern über das leere Tor zu setzen. So blieb es bis zum Schlusspfiff immerhin ergebnistechnisch spannend in der Arena.
Am kommenden Montag wird ausgelost, auf wen die Münchner im Achtelfinale treffen. Der eigene Nachwuchs muss dann tatenlos zuschauen. Er scheiterte in der so gennannten Youth League in der Vorrunde.