Hasan Salihamidzic übernimmt das Amt des Sportdirektors beim FC Bayern München. Das teilte Präsident Uli Hoeneß in einer Pressekonferenz mit. Zuvor hatte es bereits entsprechende Berichte gegeben, der ehemalige Profi würde den Posten übernehmen.
Salihamidzic erhält bei den Münchnern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. "Wir haben mit Brazzo einen Mann geholt, der den FC Bayern sehr gut kennt", sagte Rummenigge.
Hoeneß über Salihamidzic: "Er kennt den FC Bayern von der Pike auf"
"Er kennt den FC Bayern von der Pike auf", betonte Hoeneß. "Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm den Mann gefunden haben, den wir lange gesucht haben", sagte Hoeneß. Salihamidzic arbeitete bereits seit Jahresbeginn als Markenbotschafter für den FC Bayern.
"Als Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß auf mich zukamen, war mir sofort klar, dass ich das machen möchte", sagte Salihamidzic. "Ich werde erstmal versuchen, für die Spieler da zu sein", kündigte der neue Sportdirektor bei seiner Präsentation an. "Wir haben einen der besten Kader der Welt, einen der besten Trainer der Welt." Rummenigge unterstrich: "Hasan ist ein ausgeschlafener Mensch. Er ist das Mosaikstücken, das uns noch gefehlt hat."
Salihamidzic spielte von 1998 bis 2007 für den FC Bayern
Der Posten ist seit dem Rücktritt von Sportvorstand Matthias Sammer vor einem Jahr vakant. Der einstige Nationalspieler und Europameister von 1996 hatte sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Vereinspräsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge verkündeten zuletzt bei der Asienreise, einen Sportdirektor gefunden zu haben und ihn bald vorzustellen. Nun ging es sehr schnell.
Der inzwischen 40 Jahre alte Salihamidzic war von 1998 bis 2007 für den deutschen Branchenprimus aktiv und absolvierte in der Zeit 234 Spiele in der Bundesliga. Er ist der Ausländer mit den meisten Liga-Partien des FC Bayern vor dem noch aktiven Franck Ribéry. 88 Mal kam Salihamidzic international zum Einsatz. In der Saison 2000/01 feierte der Bosnier beim Bayern-Triumph in der Champions League in Mailand gegen den FC Valencia den größten Erfolg seiner Karriere. Dazu kommen sechs deutsche Meistertitel und vier Siege im DFB-Pokal.
Philipp Lahm wollte nicht FCB-Sportdirektor werden
Der Mittelfeldspieler ließ seine Karriere nach dem Weggang aus München beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin und für ein Jahr beim VfL Wolfsburg ausklingen. Anfang 2017 ernannten die Bayern Salihamidzic neben dessen ehemaligen Teamkollegen Giovane Elber und Bixente Lizarazu zum Markenbotschafter. Beim Werbetrip zuletzt in China und Singapur gehörte der Bosnier zur Münchner Reisegruppe.
Der Ex-Profi mit dem Spitznamen "Brazzo" könnte ein Vertrauter von Vereinsboss Hoeneß werden. Auf der Suche nach einem Sportdirektor hatten sich die Münchner zuletzt Absagen eingehandelt. So lehnte etwa Wunschkandidat Philipp Lahm den Job überraschend ab. Auch den renommierten Gladbacher Manager Max Eberl zog es nicht an die Isar. dpa/AZ