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FC Bayern München: Deutscher Philosoph: Guardiola verdient ethische Missachtung

FC Bayern München

Deutscher Philosoph: Guardiola verdient ethische Missachtung

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    Pep Guardiola unterhält intensive Kontakte zu Katar - und wird deswegen kritisiert.
    Pep Guardiola unterhält intensive Kontakte zu Katar - und wird deswegen kritisiert. Foto: Gerard Julien

    Pep Guardiola vertritt wie kaum ein zweiter Trainer im Weltfußball Werte wie Fairness und Bescheidenheit. Gleichzeitig lässt der Spanier seine Mannschaften einen atemberaubend schönen Fußball spielen. Dafür wir Guardiola weltweit bewundert und verehrt.

    Das geht dem deutschen Philosophen Wolfram Eilenberger viel zu weit. Eilenberger ist Chefredakteur des Philosophie Magazin und besitzt die DFB-Trainerlizenz. Eilenberger wirft in einem Interview mit der Zeit Guardiola sein Verhalten gegenüber Katar vor.

    Guardiola und sein Verhältnis zu Katar

    Der Trainer der Münchner ist Image-Botschafter des WM-Gastgebers 2022. In den letzten Jahren seiner Karriere spielte er für Katar und gewann später die Qatar Foundation für den FC Barcelona als Trikot-Sponsor. Eilenberger sieht einen Zwiespalt zwischen der Bewunderung für Guardiola und dessen Zusammenarbeit mit einem Staat, in dem die Menschenrechte nicht eingehalten würden. Angreifbar machte sich Guardiola auch noch, weil er der Bitte eines französischen Spielers nicht nachkam. Zahir Belounis wurde in Katar gegen seinen Willen festgehalten und schrieb einen Brief an Guardiola, in dem er ihm um Hilfe bat. Guardiola antwortete nicht. "Er hat in meinem Augen massiv an moralischer Glaubwürdigkeit verloren", so Eilenberger über den Trainer.

    Bewunderung für Guardiola ist falsch

    Der Philosoph sieht es als notwenig an, dass die deutschen Reporter kritischer mit Pep Guardiola umgehen sollen. "Es ist Zeit, dass wir uns von unserem Guardiola-Bild verabschieden. Vor allem ist es Zeit für den deutschen Sportjournalismus, sich von seiner kindischen Bewunderung für ihn zu verabschieden." Derzeit sei ihm die Medienlandschaft verfallen, Guardiola werde überhöht zu einem Dalai Lama des Fußballs.

    Dass Guardiola derzeit den Fußball auf eine neue Stufe treibe, mache den Umgang mit ihm nur noch schwieriger. "Die Achtung, die ihm als Trainer sportlich zusteht, ist genau so gerechtfertigt wie die ethische Missachtung, die er für sein Verhalten im Fall Katar verdient", so Eilenberger. (AZ)

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