Das Werben um Julian Nagelsmann hat neue Dynamik bekommen. Nachdem der Cheftrainer von RB Leipzig zuletzt mehrfach beteuerte, keine Gespräche mit dem FC Bayern zu führen, soll der deutsche Rekordmeister ernst machen. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat die Münchner Führung wegen des 33-Jährigen Kontakt zu den Leipzigern aufgenommen. Diese sollen für ihren heftig umworbenen Trainer eine Ablösesumme im zweistelligen Millionen-Bereich fordern. Laut Bild-Zeitung soll sie sogar 30 Millionen Euro betragen.
Wie Bayern, Leipzig und der DFB ihre Trainer rochieren
Noch vor wenigen Tagen betonte RB-Sportdirektor Markus Krösche, dass es keinen Sinn mache, "Ablösesummen oder Preisschilder zu vergeben. Julian hat einen langfristigen Vertrag und eine sehr gute Mannschaft", hatte er dem TV-Sender Sky gesagt.
Doch die Bayern wollen in der Trainerfrage zügig vorankommen, kündigten zeitnah Gespräche mit Hansi Flick über eine wahrscheinliche Vertragsauflösung an. Der 56-Jährige wird als Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw gehandelt, der nach der EM seinen Posten abgibt. Flick hatte zuvor dem FC Bayern seinen Abschiedswunsch mitgeteilt.
Seitdem wird Nagelsmann als Nachfolger gehandelt, obwohl er in Leipzig noch einen Vertrag bis 2023 besitzt - ohne Ausstiegsklausel. Nach Informationen des Senders Sport1 und von sportbuzzer.de soll der Rekordmeister wegen Nagelsmann RB dennoch kontaktiert haben.
Der Wirbel um Nagelsmann kommt zu einem schlechten Zeitpunkt für RB Leipzig
Der Wirbel kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn nach dem 2:0 gegen den VfB Stuttgart am Sonntag in der Bundesliga gilt die volle Konzentration dem DFB-Pokalhalbfinale am Freitag bei Werder Bremen. Mit einem Sieg steht RB erneut im Finale, und Nagelsmann hätte weitere gute Chancen, seinen ersten großen Titel zu holen. Doch Kevin Kampl warnt sein Team: "Für die Bremer läuft es ja nicht so gut, daher haben sie im Pokal nichts zu verlieren. Der DFB-Pokal schreibt ja seine eigenen Geschichten."
Nach selbst drei sieglosen Spielen daheim war es für die Sachsen am Sonntag eine Art Wachrüttler. "Im K.o.-Spiel am Freitag ist das Ergebnis noch wichtiger als in der Bundesliga", sagte Nagelsmann. Vor allem war ihm auch die Null wichtig. Denn Leipzig behielt gegen personell reduzierte Schwaben zum 15. Mal eine Weiße Weste - Ligabestwert und Vereinsrekord nach 31 Ligaspielen eingestellt.
Nagelsmann will "die beste Saison der Vereinsgeschichte spielen". RB-Trainer Ralph Hasenhüttl kam 2016/2017 bei der Premieren-Saison auf Anhieb mit 67 Punkten auf Platz zwei. Fehlen nur noch drei Punkte in den verbleiben drei Ligaspielen. (dpa)
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