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FC Bayern: Manuel Neuer sei Dank

FC Bayern

Manuel Neuer sei Dank

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    FC Bayern-Torwart Manuel Neuer musste gegen Mönchengladbach zu Großtaten greifen.
    FC Bayern-Torwart Manuel Neuer musste gegen Mönchengladbach zu Großtaten greifen. Foto: Patrik Stollarz afp

    So in Bedrängnis wie in der zweiten Hälfte dieses packenden Spitzenspiels ist der FC Bayern in dieser Saison noch nie gekommen. Es bedurfte schon einiger Großtaten von Schlussmann Manuel Neuer, damit der Tabellenführer beim schärfsten Verfolger aus Mönchengladbach mit einem 0:0 davonkam. Ein Ergebnis allerdings, mit dem die Münchner gut leben können. Ihr Vier-Punkte-Vorsprung, nun auf die Borussia und die TSG Hoffenheim, blieb gewahrt.

    Jerome Boateng blieb überraschend auf der Bank

    Aber die Borussia-Fans unter den 54 010 Zuschauern bejubelten das torlose Remis ebenfalls. Ihre Mannschaft wies ihre enorme Entwicklung unter Trainer Lucien Favre auch in diesem Härtetest nach und bleibt nach einer sehr würdigen Neuauflage des 70er-Jahre-Klassikers ebenfalls ungeschlagen.

    Schmerzlich vermissten die Bayern den zuletzt in Gala-Form spielende Arjen Robben, der wegen eines entzündeten Nervs im Oberschenkel in München geblieben war. Komplett auf der Bank blieb überraschend Jerome Boateng, die Innenverteidigung der Vierer-Kette bildeten Mehdi Benatia und Dante.

    Der schmerzliche Ausfall auf Gladbacher Seite hieß Tony Jantschke, der mit Grippe passen musste. Doch Alvaro Dominguez ersetzte ihn neben Martin Stranzl im Abwehrzentrum perfekt. In der gegenüber dem Europa-League-Auftritt gegen Limassol von Favre auf fünf Positionen veränderten Startelf, stand erwartungsgemäß auch Weltmeister Christoph Kramer, der das Spiel nach der Pause an sich riss.

    Die erste Hälfte stand jedoch ganz im Zeichen des FC Bayern, der vom Anpfiff weg sein druckvolles Kombinationsspiel aufzog. Die selbstsicheren Münchner machten da weiter, wo sie beim 7:1-Sieg in Rom aufgehört hatten. Den Gladbachern blieb da kaum Zeit zum Luftholen.

    Im Zentrum, wo auf Münchner Seite Xabi Alonso und Philipp Lahm alles im Griff hatten, war Gladbachs Virtuose Raffael so sehr vom Geschehen abgeschnitten, dass er sich verzweifelt einmal ganz hinten den Ball holte – und für sein Dribbling im eigenen Strafraum fast bestraft worden wäre (28.).

    FC Bayern behinderte Gladbachs Flügelspiel

    Die Münchner Außenspieler Rafinha und David Alaba sorgten mit ihren ständigen Vorstößen dafür, dass Patrick Herrmann und André Hahn mit Defensivarbeit eingedeckt waren und Gladbachs sonstige Stärke, das Flügelspiel, zunächst kaum zum Tragen kam. Die Ausnahme: ein energischer Vorstoß von Hahn im Vollsprint aus der eigenen Hälfte, der seine Flanke perfekt zu Max Kruse brachte. Aber Manuel Neuer verhinderte gegen den Gladbacher Torjäger, dass der Spielverlauf auf den Kopf gestellt wurde (34.).

    Mehr als eine klare Chance hatten bei aller Dominanz aber auch die Bayern nicht zu verzeichnen. Als Alaba sich ein Herz fasste, lenkte Borussen-Torwart Yann Sommer den Ball an den Pfosten (10.).

    Im eigenen Strafraum stand Gladbach gut, so war vom sonst so torgefährlichen Münchner Trio Lewandowski/Müller/Götze bis zur Pause nur dem Polen ein Abschluss vergönnt, aber der abgefälschte Ball trudelte knapp neben den Pfosten ins Aus (41.).

    Nicht wiederzuerkennen waren die Gastgeber in der zweiten Hälfte. Deutlich aggressiver starteten sie nun ihre Tempovorstöße und der FC Bayern zeigte Wirkung. Gegen den Schrägschuss des entwischten Hahn zeigte Neuer seine zweite Großtat (52.). Auch im zweiten Duell mit Kruse blieb er Sieger und klärte mit einer Hand zur Ecke (58.). Und als Raffaels Freistoßflanke sich schon ins Tor zu drehen schien, war der von den großen Berichten um seine private Trennung offenbar unbeeindruckte Welttorhüter doch noch zur Stelle (59.).

    Die von der Gladbacher Steigerung, die zu einem Gutteil auf Dampfmacher Kramers Konto ging, sichtlich beeindruckten Bayern taten sich schwer, ihre Ordnung wiederzufinden. Torgefahr blieb weiter Mangelware, auch wenn der von Xabi Alonso eingesetzte Juan Bernat am Außennetz scheiterte (62.). Abhilfe versuchte Guardiola mit der Einwechslung von Franck Ribery und Claudio Pizarro zu schaffen, die für Rafinha und den wirkungslosen Thomas Müller kamen.

    Aber die Fohlen waren dem ersten Tor des Abends deutlich näher. Raffaels mächtigen Flachschuss lenkte Neuer, längst der Münchner Retter, um den Pfosten (79.). Favre entschied sich für einen Doppelwechsel: Traore und Johnson ersetzen Hahn und Herrmann auf den Außenpositionen.

    Traores Fall im Strafraum war Schiedsrichter Felix Zwayer zu Recht keinen Elfmeter wert (87.). Die letzte Chance hatte Pizarro, der in der Nachspielzeit am herausstürzenden Sommer scheiterte. Aber das 0:0 war schon das gerechte Ergebnis.

    Mönchengladbach Sommer – Korb, Stranzl, Dominguez, Wendt – Kramer, Xhaka – Hahn (81. Johnson), Herrmann (81. Traoré) – Raffael (90. Hazard), Kruse

    München Neuer – Benatia, Dante, Alaba – Rafinha (66. Ribéry), Lahm, Xabi Alonso, Bernat – Müller (74. Pizarro), Götze (84. Shaqiri) – Lewandowski

    Zuschauer 54 010 (ausverkauft)

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