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FC Bayern: Lucas Hernández: Bayerns neuer Star und sein "Pack ma's"

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Lucas Hernández: Bayerns neuer Star und sein "Pack ma's"

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    Lucas Hernández, teuerster Transfer der Vereinsgeschichte, stellt sich in München vor. Der FC-Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge sitzt bei der Präsentation des Franzosen ebenfalls auf dem Podium.
    Lucas Hernández, teuerster Transfer der Vereinsgeschichte, stellt sich in München vor. Der FC-Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge sitzt bei der Präsentation des Franzosen ebenfalls auf dem Podium. Foto: Matthias Balk, dpa

    Nach einer Viertelstunde reichte es Martin. Willfährig hatte er davor zwei unbekannten Typen und seinem Vater zugehört, wie sie vollkommen Unverständliches quasselten. Papa sagte einmal: "Pack ma’s."

    Der Bub ist in Spanien geboren, sein Vater Franzose. Pack ma’s? Der elf Monate alte Filius kaute fortan auf einer Quietsch-Giraffe, ehe er seinen Unmut ob dieser Veranstaltung quengelnd äußerte. Rein in den Buggy. Mama Amelia schunkelte zur Zufriedenheit aller. Kinder tun sich schwer, die allein ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu teilen. Diesmal aber waren rund 70 Journalisten wegen der Vorstellung seines Vaters gekommen – und dem rhetorischen Geschick von Karl-Heinz Rummenigge.

    Die Vorstellung des teuersten Neuzugangs in der Vereinsgeschichte des FC Bayern war Chefsache. Pressesprecher Dieter Nickles dirigierte die Fragen. Rummenigge hob die für 80 Millionen Euro erworbenen Fähigkeiten von Hernández senior ("schnell, aggressiv, gutes Auge") hervor und verstieg sich zum ultimativen Lob. Seiner Meinung nach hätte einer der besten Stürmer in der Geschichte des FC nicht gerne gegen Hernández gespielt. Der Name des Stürmers: Karl-Heinz Rummenigge.

    Rummenigge kontert die Kritik von Manuel Neuers Berater

    Weil sich in den vergangenen Tagen der Berater von Manuel Neuer nicht gerade wohlwollend über die Transferaktivitäten der Münchner geäußert hatte, sah sich der Vorstandsboss gezwungen, grundsätzlich zu werden. Thomas Kroth hatte über die Süddeutsche Zeitung und den Kicker verlauten lassen, dass er den Kader der Münchner in der derzeitigen Zusammenstellung als "nicht konkurrenzfähig" erachte, um seinen Mandanten zu einem zweiten Champions-League-Titel zu schießen. Weil die Münchner laut Rummenigge "große Demokraten" sind (erinnert sei an die "Würde-des-Bayern-Spielers-ist-unantastbar-Pressekonferenz"), habe man die Wortmeldung einfach mal zur Kenntnis genommen – teile deren Inhalt aber nicht.

    Schließlich besitze der FC Bayern immer noch eine Abwehr, die nach internationalem Maßstab höchsten Ansprüchen genüge. Klar, Mats Hummels ist weg. Aber: "Der beste deutsche Abwehrspieler spielt immer noch für den FC Bayern. Und auch in der Nationalmannschaft." Gemeint war Niklas Süle. Neben ihm soll Hernández zu einer zweiten Instanz bajuwarischer Verteidigungskultur werden. Dann ist da noch der für 35 Millionen Euro verpflichtete Benjamin Pavard. Mit diesen drei Innenverteidigern plane Niko Kovac in die kommende Saison zu gehen, so Rummenigge. Das sei auch der Grund für Hummels’ Abgang gewesen. Weil Jérôme Boateng ebenfalls um die Pläne seines Trainers wisse, müsse sich der Verteidiger entscheiden, was er will. Was Rummenigge nicht sagte: Der FC Bayern will Boateng nicht mehr. Der hat noch einen laufenden Vertrag bis 2021.

    Lucas Hernández wird noch von einer Knieblessur außer Gefecht gesetzt

    Virulenter sind ohnehin die Vakanzen im Mittelfeld. Dort fehlt es den Bayern vor allem an "Quantität", so Rummenigge. Gewiss wolle man noch einen Außenbahnspieler holen, doch sei in den Verhandlungen vor allem eines gefragt: "Geduld". Laut Selbstauskunft wartet Rummenigge, bis der "erste Dominostein fällt" – danach ergebe sich eine Kettenreaktion. Wechselt nun also Neymar für ein paar Fantastillionen von Paris nach Barcelona, bringe das Geld in Umlauf, das von hie nach dort und von dort nach da transferiert wird, und als Gegenleistung ändern viele Spieler ihren Wohnort. Möglicherweise ist davon auch Leroy Sané betroffen. Rummenigge bekräftigte das Interesse an dem Nationalspieler. Der habe sich unlängst im Urlaub befunden und wollte sich dort nicht mit Gesprächen über seine Zukunft belasten. Die Ferien aber sind nun vorbei und dementsprechend ist bald mit einer Entscheidung zu rechnen.

    Wenig später wird auch Hernández mit der Mannschaft trainieren. Noch setzt ihn eine Knieblessur außer Gefecht. Weil Pavard wegen seiner Länderspieleinsätze erst am Freitag ins Training einsteigen wird, war der prominenteste Neuzugang bei der ersten öffentlichen Übungseinheit am Montag: Co-Trainer Hansi Flick. Bis zum Ende der Transferperiode am 2. September werde der FC Bayern aber gewiss eine Mannschaft zur Verfügung haben, die "um die achte Meisterschaft in Folge spielen kann und international Großes und Gutes leisten kann", versicherte Rummenigge.

    Hernández junior wird dann auch möglicherweise verstehen, was sein Vater auf der Premierenkonferenz so erzählt hat. "Servus, ich bin Lucas. Ich bin glücklich, hier zu sein. Ich freue mich auf eine gute Saison mit dem FC Bayern. Also: Pack ma’s." Könnte auch eine Aufforderung an den Vorstand sein.

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