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FC Bayern: Krise beim FC Bayern? Das war absehbar

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Krise beim FC Bayern? Das war absehbar

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    Carlo Ancelotti gefällt derzeit gar nicht, was seine Mannschaft auf dem Platz zeigt. Der Trainer des FC Bayern durchlebt seine erste Minikrise in München.
    Carlo Ancelotti gefällt derzeit gar nicht, was seine Mannschaft auf dem Platz zeigt. Der Trainer des FC Bayern durchlebt seine erste Minikrise in München. Foto: Maxim Shipenkov, dpa

    Das 2:3 in Rostow war die zweite Niederlage des FC Bayern in Folge. Zuvor hatten die Münchner schon das Spitzenspiel in Dortmund verloren. Beide Male spielten die Bayern schlecht, in Russland sogar richtig schlecht. Das kann jeder Mannschaft einmal passieren. Auch unter Pep Guardiola war nicht jedes Spiel ein fußballerischer Leckerbissen. Eines unterscheidet aber die Schwächephasen seines Vorgängers vor der jetzigen unter Ancelotti.

    Unter dem Spanier war stets eine Idee zu sehen, wie die Münchner spielen wollten. Meistens sah das Spiel schließlich ansehnlich aus. Unter Ancelotti vermittelt die Mannschaft den Eindruck, nicht genau zu wissen, was von ihr verlangt wird. Von der erdrückenden Dominanz vergangener Jahre ist nichts zu sehen, dynamische Konter allerdings auch nicht. Möglicherweise braucht der neue Trainer schlicht Zeit, um seine Idee von Fußball bei der Mannschaft zu etablieren.

    Mindestens ebenso wahrscheinlich ist allerdings, dass der Italiener eben gar nicht so dogmatisch Prinzipien durchsetzen will und den Spielern auf dem Feld eher die lange Leine gönnt. So hat er es bei seinen vorigen Stationen in Madrid, Paris und bei Chelsea auch gemacht. Überall war sein Team durchsetzt von begnadeten Einzelspielern. Ancelotti schaffte eine angenehme Atmosphäre, die Spieler mochten ihn. Das sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

    Nur drei Meisterschaften für Ancelotti

    Allerdings ist Ancelotti kein Titelhamster, wie es beispielsweise Guardiola ist. Natürlich, er hat drei Mal die Champions League gewonnen. Allerdings eben auch nur drei Mal die nationale Meisterschaft - und das obwohl er seit 1995 im Geschäft ist und Mannschaften wie den AC Mailand, Paris, Chelsea und Real trainiert hat. Im Grunde eine recht bescheidene Bilanz. (Wie hier schon mal beschrieben)

    Was Ancelotti-Teams eint, ist offenbar der Wille in den wirklich wichtigen Partien auch für den Trainer zu laufen. Das kann zum Erfolg führen, wie die Champions-League-Titel zeigen. Das führt allerdings mit sich, dass im normalen Ligabetrieb Routinearbeit abgeliefert wird. Fehlt dann noch ein klares spielerisches Konzept, wird es schwer mit der Meisterschaft.

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    Die Verantwortlichen der Münchner wussten um die Art des Italieners. Nach dem alles durchreglementierenden Guardiola suchten sie bewusst einen Gegenpol zu ihm. Die Spieler indes danken es bisher noch nicht. Auch das ist verständlich. Nach vier Meisterschaften am Stück und den drei Jahren unter dem fordernden Guardiola, ist es verständlich, unterbewusst ein wenig runter zu fahren.

    Auch Ancelotti war klar, dass er mit diesen Problemen würde zu kämpfen haben. Der 57-Jährige behauptet von sich selbst, einen "erdbebensicheren Arsch" zu haben. Bedeutet: Er lässt sich von kleineren sportlichen Krisen nicht aus der Fassung bringen. Ändert auch dann nicht seinen Führungsstil, wenn der Erfolg gerade ausbleibt. Er lebt Kontinuität vor.

    Der Fußball der Münchner wird auch weiterhin in dieser Saison keinen Wiedererkennungswert haben, wie noch in den vergangenen Jahren. Die Klasse langt trotzdem allemal, um in der Champions League weit zu kommen. In der Bundesliga aber werden die Münchner Probleme bekommen, den Titel zu verteidigen. Für die Liga ist das eine gute Nachricht. Eine, die für die Münchner aber nun wirklich nicht überraschend kommen sollte.

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