Uli Hoeneß erwartet von den hochbezahlten Profis des FC Bayern, dass sie bis zu einer Rückkehr zu gewohnten Fußballspielen mit Zuschauern in München einen Gehaltsverzicht üben. "Ich sehe das nicht nur auf den April begrenzt, sondern für so lange, bis der Fußball wieder normal gespielt werden kann", sagte Ehrenpräsident Hoeneß dem Kicker.
Da wegen des Coronavirus in den kommenden Monaten höchstens an Geisterspiele ohne Publikum zu denken ist, könnte der Gehaltsverzicht der Stars eine lange Zeit andauern.
Das Team um Kapitän Manuel Neuer hatte ebenso wie Vorstand und Aufsichtsrat, dem auch der 68-jährige Hoeneß selbst angehört, für diesen Monat einen Verzicht auf 20 Prozent der Bezüge zugesagt.
FC Bayern München: Lohnverzicht ein "Akt der Solidarität"
Dieses Geld werde nicht mehr zurückerstattet, berichtete Hoeneß, "schließlich haben wir bei Spielen ohne Zuschauer keine Einnahmen, die mit dem Lohnverzicht einigermaßen aufgewogen werden". Mit den Geld sei gewährleistet, "dass kein normaler Angestellter beim FC Bayern weniger netto in der Tasche hat", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betont hatte. Hoeneß nannte die getroffene Regelung mit den Topverdienern im Verein einen "Akt der Solidarität".
Der ehemalige Manager und Präsident sprach sich im Kicker auch für eine Vertragsverlängerung mit Nationaltorhüter Neuer (34) aus und lobte zugleich die Verpflichtung von Schalke-Keeper Alexander Nübel (23).
Neuer: Vertragsverlängerung bis 2024 steht im Raum
"Ich würde es sehr begrüßen und mich sehr freuen, wenn Manuel Neuer die nächsten Jahre beim FC Bayern bleiben würde, weil er nach wie vor der beste Torwart der Welt ist", sagte Hoeneß. Er sei aber auch der Meinung, dass der ablösefreie Wechsel des elf Jahre jüngeren Nübel "zu hundert Prozent richtig ist und eine Glanztat" von Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic gewesen sei.
Der deutsche Rekordmeister und Neuer, der seit 2011 für die Bayern spielt, verhandeln seit Längerem über eine vorzeitige Verlängerung des im Sommer 2021 endenden Vertrages. Zuletzt hatte sich Neuer über Indiskretionen zu angeblichen Forderungen beklagt. Eine Einigung ist aber wahrscheinlich, im Raum steht nun eine Verlängerung bis 2024.
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