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FC Bayern: Haftstrafe? Nagelsmann sieht keine Veränderung bei Hernandez

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Haftstrafe? Nagelsmann sieht keine Veränderung bei Hernandez

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    Lucas Hernandez gab sich im Training unbeeindruckt von der drohenden Haftstrafe.
    Lucas Hernandez gab sich im Training unbeeindruckt von der drohenden Haftstrafe. Foto: Tom Weller, dpa

    Lucas Hernandez scheint Berufliches von Privatem gut trennen zu können. "Wenn ich es nicht gelesen hätte, hätte ich nichts gemerkt" sagte Julian Nagelsmann über den französischen Verteidiger. Nagelsmann dürfte wie kaum ein anderer den Gemütszustand des 25-Jährigen beurteilen können. Schließlich sieht der Trainer des FC Bayern den Spieler beinahe täglich – wenn Hernandez nicht gerade für die französische Nationalmannschaft spielt. Demnächst aber – und deswegen wurde Nagelsmann am Freitag danach gefragt – muss der Coach möglicherweise ein halbes Jahr auf den Defensivmann verzichten. Ihm droht eine sechsmonatige Haftstrafe wegen der Missachtung eines Gerichtsurteils. Es geht dabei um den Verstoß gegen ein Kontaktverbot, das auf einen früheren handgreiflichen Streit mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau basiert.

    "Ich habe ihn ganz normal erlebt, als wäre nichts gewesen", so Nagelsmann, der weiter ausführte, sowohl am Sonntag gegen Bayer Leverkusen wie auch am kommenden Mittwoch in der Champions League bei Benfica Lissabon mit Hernandez zu planen. Dabei muss der Franzose am Dienstag vor einem Strafgericht in Madrid erscheinen. Stand jetzt muss Hernández in den Tagen danach seinen Gefängnisaufenthalt.

    Der FC Bayern konzentriert sich auf Bayer Leverkusen

    Die Münchner versuchen das Thema weitgehend zu umgehen und verweisen lieber auf die sportliche Aufgabe, die ihnen am Sonntag bevorsteht. Schließlich steht eines der hohen Feste der Bundesliga an. Spitzenspiel. In den vergangenen Jahren trafen die Bayern in einer derart titulieren Partie entweder auf Borussia Dortmund oder RB Leipzig. Diesmal aber stellt sich ihnen am Sonntag Bayer Leverkusen gegenüber (15.30 Uhr, DAZN). Eine Mannschaft, der Nagelsmann einen guten Geist attestiert.

    Allerdings machen den die Leverkusener in jeder Saison für sich geltend. Jahr für Jahr geht der Klub mit großen Ambitionen in die Saison, um sie später mindestens genauso enttäuscht wieder zu beenden. Diesmal aber soll alles anders sein. Erwachsen sei man geworden, sagt etwa Innenverteidiger Jonathan Tah. Allerdings haben es die Münchner in der Vergangenheit auch schon mit erwachsenen Teams anderer Güteklasse aufgenommen und zumeist den Platz als Sieger verlassen.

    Ihr bisher letztes Saisonspiel haben die Bayern mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt verloren.
    Ihr bisher letztes Saisonspiel haben die Bayern mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt verloren. Foto: Matthias Balk, dpa

    Von den 15 vergangenen Spielen, in denen die Münchner als Tabellenführer auf ihren ersten Verfolger trafen, haben sie elf gewonnen und kein einziges verloren. Immerhin können die Leverkusener darauf verweisen, dass die Münchner mit der Hypothek einer für bayerische Verhältnisse ewig andauernde Pleitenserie von einem Spiel anreisen. Ehe sich die Spieler zu ihren Nationalmannschaften verloren die Bayern trotz phasenweise absurder Überlegenheit mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt. Eine Niederlage, die Nagelsmann so beschäftigt, dass er sie am Freitag nochmal aufarbeitete. Ihm fielen dabei Fehler seiner Mannschaft auf, die sich so schon in den Vorwochen gezeigt hatten – aber von den Gegner nicht ausgenutzt wurden. Vor allem die Positionierung in der Offensive sah der Coach als Problem.

    Julian Nagelsmann angetan von Leverkusener Geschwindigkeit

    Dabei habe es an Details gefehlt, um im Falle eines Ballverlustes den Weg zum eigenen Tor zu versperren. Eine gute Verteilung über das Feld sieht er als Schlüssel zum Sieg, andernfalls werde es schwer. "Ist jetzt nicht so langsam, die Gang", umschreibt er die Sprintfähigkeiten der Leverkusener Außenbahnspieler. Zudem steht in den Reihen der Bayer-Elf mit Florian Wirtz der möglicherweise talentierteste deutsche Nachwuchsfußballer. Zusammen mit Münchens Jamal Musiala wird ihm zugetraut, die Zukunft der Nationalmannschaft zu prägen. "Allein werden sie das aber auch nicht wuppen", weist Nagelsmann auf die Grundvoraussetzung kollektiven Erfolgs hin.

    Mancher aber hat einen eher sichtbaren Einfluss auf das Ergebnis. Robert Lewandowski beispielsweise schoss die Münchner vergangene Saison von Sieg zu Sieg. Nun aber ist er (die Nationalmannschaft eingerechnet) bereits drei Spiele in Folge ohne Torerfolg. "Das regelt sich im Normalfall von alleine", ist sich Nagelsmann sicher. So einfach ist es bei Lucas Hernandez nicht.

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