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FC Bayern: Gegenthese: Warum Guardiola gegen Atletico fast alles richtig gemacht hat

FC Bayern

Gegenthese: Warum Guardiola gegen Atletico fast alles richtig gemacht hat

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    Pep Guardiola hat mit seiner Aufstellung gegen Atletico Madrid viel richtig gemacht - einzig das Ergebnis hat am Ende nicht gestimmt.
    Pep Guardiola hat mit seiner Aufstellung gegen Atletico Madrid viel richtig gemacht - einzig das Ergebnis hat am Ende nicht gestimmt. Foto: Gerard Julien, afp

    Selbstverständlich war die Überraschung groß, als die Aufstellung des FC Bayern bekannt wurde. Trainer Pep Guardiola verzichtete gegen Atletico Madrid auf Franck Ribéry. Stattdessen zog er dessen Landsmann Kingsley Coman vor. Und dann auch noch das: Thomas Müller darf nicht von Beginn an ran. Ein Sakrileg. Nur damit er mit Arturo Vidal, Thiago und Xabil Alonso ein kompakteres Mittelfeld den wuchtigen Spaniern entgegenstellen konnte.

    Die Anfangsphase schien zu bestätigen, was die Experten befürchtet hatten. Eine Bayern-Mannschaft ohne Müller aufs Feld zu schicken, ist irre. Noch dazu waren mit Thiago und Alonso ja gleich zwei der von Guardiola bevorzugten Mittelfeldspieler maßgeblich am Gegentor durch Saul Niguez beteiligt. Statt das Mittelfeld abzudichten, luden die Münchner Atletico durch Fehlpässe immer wieder in die eigene Hälfte ein. Coman und Costa spielten 25 Minuten überhaupt keine Rolle. Guardiola hatte alles falsch gemacht. Pressestimmen zu FCB vs. Atlético: "Bayern, kriegt ihr das noch hin?"

    Ausgleich der Bayern wäre mehr als verdient gewesen

    Der Weg von Atlético Madrid ins Halbfinale

    1. Spieltag: Galatasaray Istanbul - Atlético Madrid 0:2

    2. Spieltag: Atlético Madrid - Benfica Lissabon 1:2

    3. Spieltag: Atlético Madrid - FK Astana 4:0

    4. Spieltag: FK Astana - Atlético Madrid 0:0

    5. Spieltag: Atlético Madrid - Galatasaray Istanbul 2:0

    6. Spieltag: Benfica Lissabon - Atlético Madrid 1:2

    Achtelfinal-Hinspiel: PSV Eindhoven - Atlético Madrid 0:0

    Achtelfinal-Rückspiel: Atlético Madrid - PSV Einhoven 8:7 nach Elfmeterschießen

    Viertelfinal-Hinspiel: FC Barcelona - Atlético Madrid 2:1

    Viertelfinal-Rückspiel: Atlético Madrid - FC Barcelona 2:0

    Doch langsam wandelte sich das Wesen des Spiels. Die Madrilenen stürzten sich nicht mehr eifrig auf jedes zuckende Bein (sondern nur noch auf jedes Zweite). Die Bayern gestalteten das Spiel nun offen und mit Beginn der zweiten Hälfte übernahmen sie vollkommen das Kommando. Nun zeigte sich, was Guardiola mit seiner Aufstellung bezwecken wollte. Die Münchner schafften überall in der gegnerischen Hälfte Überzahlsituationen. Costa und Coman hatten nicht ihren besten Tag, leiteten aber dennoch mit ihrer Schnelligkeit einige vielversprechende Angriffe ein. Klärte Atletico einen Ball, landete der umgehend wieder bei den geschickt positionierten Vidal, Alonso oder Thiago.

    Die Bayern schnürten Atletico 25 Minuten ein. Der Ausgleich wäre mehr als verdient gewesen. Guardiola hatte mit Aufstellung und Taktik vieles richtig gemacht. Die Statik des Spiels änderte sich erst wieder ein wenig, als der Coach doch noch Ribéry und Müller einwechselte. Ribéry drängte zu oft und zu ungestüm in die überladene Spielfeldmitte, konnte auch auf Außen kaum ein Duell für sich entscheiden. Und Müller gelang in den 20 Minuten, die er spielen durfte, keine entscheidende Aktion. Einzelkritik: Vidal kämpft, andere enttäuschen

    Bayern dominierte Atletico eine Stunde lang

    Atletico ist eine der besten Mannschaften Europas. In Spanien liegt man in der Tabelle knapp vor Real Madrid gleichauf mit dem FC Barcelona auf Platz zwei. Die Mannschaft von Diego Simeone hat die Katalanen noch dazu im Viertelfinale der Champions League ausgeschaltet. Von den Bayern aber wurde Atletico rund eine Stunde dominiert. Das ist Fakt. Ob der Ball dann tatsächlich auch den Weg ins Tor findet, hat auch etwas mit Glück und Form der Spieler zu tun.

    Anders als beispielsweise beim Halbfinal-Hinspiel vor zwei Jahren bei Real Madrid, als die Bayern ebenfalls 0:1 verloren, war die Dominaz nicht Selbstzweck. Diesmal erspielten sie sich Chancen. Dass Müller sie genützt hätte, ist möglich - aber nicht sicher. Philipp Lahm: "Thomas Müller macht noch ein Tor"

    Müller spielte im vergangenen Jahr in beiden Halbfinalpartien von Beginn an gegen Barcelona. Müller stand in der Startelf, als die Bayern im Jahr zuvor zu Hause eine krachende 0:4-Niederlage gegen Madrid kassierten. Müller ist und bleibt natürlich überragend. Ihn gegen Atletico aber draußen zu lassen, war deswegen noch lange keine falsche Entscheidung.

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