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FC Bayern: Frank Schmidt ist Heidenheims Dauerbrenner und Leitfigur

FC Bayern

Frank Schmidt ist Heidenheims Dauerbrenner und Leitfigur

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    Arbeitet seit 2007 beim 1. FC Heidenheim: Trainer Frank Schmidt.
    Arbeitet seit 2007 beim 1. FC Heidenheim: Trainer Frank Schmidt. Foto: Uwe Anspach (dpa)

    So wie viele junge Menschen nur ein Deutschland mit Kanzlerin Angela Merkel kennen, kennen viele junge Fußballfans in Heidenheim nur den Trainer Frank Schmidt. Mit dem feinen Unterschied, dass sich die Zeit der Regierungschefin allmählich dem Ende zuneigt, während die von Schmidt wohl noch lange nicht vorbei ist.

    Als der 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste, wurde zwar auch dort der Trainer hinterfragt. Allerdings nur vom Umfeld, zu keiner Sekunde vom Verein selbst. In der beschaulichen 49.000-Einwohner-Stadt ticken die Uhren anders.

    Gegen den FC Bayern ist Heidenheim der krasse Außenseiter

    Seit 2007 kennt Schmidt nur einen Arbeitsplatz: die Trainerbank der Heidenheimer Voith-Arena. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, das Kinn nachdenklich auf die Hand gestützt, konzentriert das Geschehen auf dem Rasen im Blick – stets im Trainingsanzug, nie im feinen Zwirn. So kennen und mögen ihn die Fans auf der Ostalb. Und so werden sie ihn auch am Mittwochabend wieder an der Seitenlinie sehen, wenn die Heidenheimer beim FC Bayern als krasser Außenseiter um den Einzug ins Pokal-Halbfinale spielen (18.30 Uhr/Sky). Der 45-Jährige ist die Leitfigur des Vereins, binnen sechs Jahren führte er den Klub von der Oberliga bis in die 2. Liga. Die Menschen in Heidenheim schätzen die bodenständige Art des Trainers.

    Trotz Anfragen aus der Bundesliga ging der Sohn der Stadt nie davon. Blinder Aktionismus liegt ihm fern. Schmidt lebt mit Frau und zwei Töchtern im Landkreis Dillingen nur wenige Kilometer von Heidenheim entfernt. Im Reihenhaus tummeln sich jetzt auch drei Chihuahuas. Bei leerem Magen bevorzugt der 1,90 Meter große Coach ein ordentliches Schnitzel. Um Ruhe zu finden, reist er gern nach Südtirol. Der Sommerurlaub im vergangenen Jahr auf den Malediven? Eine absolute Ausnahme, um die Batterien wieder aufzuladen.

    "Ich bin keiner, der beim nächstmöglichen Angebot davonrennt"

    Schmidt steht für so vieles, für das der Zirkus Profi-Fußball schon längst nicht mehr steht. Als er 2011 die Schulbank beim Trainerlehrgang in Hennef drückte, saß er mit Markus Gisdol, Roger Schmidt oder Markus Weinzierl zusammen. Viele von ihnen landeten schnell in der Bundesliga, Schmidt blieb seinen Heidenheimern treu – und mit ihnen damals in der 3. Liga. Während sich seine Lehrgangskollegen teilweise gegenseitig ablösten, machte er nicht mit bei den Karussellfahrten. Das beschert ihm aktuell den Status des mit Abstand dienstältesten Trainers im deutschen Profi-Fußball.

    Geht es nach Schmidt, dann ist die Schaffenszeit in seiner Geburtsstadt noch lange nicht beendet. Erst im Oktober hat er seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Für Schmidt die logische Folge einer erfolgreichen Zusammenarbeit. "Ich bin keiner, der beim nächstmöglichen Angebot davonrennt", sagte er kürzlich in einem Interview. Er ist einer der wenigen, denen man das im heutigen Fußballgeschäft tatsächlich auch glaubt.

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