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FC Bayern: Erstes Interview: Auf was sich Uli Hoeneß nach der Haft freut

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Erstes Interview: Auf was sich Uli Hoeneß nach der Haft freut

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    Uli Hoeneß will nach seiner Haftentlassung zunächst "wieder Fan sein". Im Sommer soll dann eine Entscheidung über seine Zukunft beim FC Bayern München fallen. (Archiv)
    Uli Hoeneß will nach seiner Haftentlassung zunächst "wieder Fan sein". Im Sommer soll dann eine Entscheidung über seine Zukunft beim FC Bayern München fallen. (Archiv) Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Uli Hoeneß: Die Geschichte der Steueraffäre

    Uli Hoeneß: Vor vielen Jahren begann er an der Börse eine Zockerei, die ihn 2013 ins Visier der Justiz brachte.

    2001: Der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überweist Hoeneß in Form eines Kredits und einer Bürgschaft 20 Millionen D-Mark (10,23 Millionen Euro) auf ein Konto in der Schweiz.

    2002 bis 2006: In diesen Jahren handelt Hoeneß nach eigenen Worten teilweise Tag und Nacht an der Börse und macht weltweit Geschäfte.

    2008: Hoeneß machte nach eigenen Angaben schon in den Vorjahren zu viele Verluste. Mit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise sei es «endgültig in den Keller» gegangen, und er habe seine Geschäfte stark reduziert.

    August 2011: Nach langen Verhandlungen einigen sich Deutschland und die Schweiz darauf, dass in der Schweiz gebunkerte unversteuerte deutsche Vermögen nachversteuert werden. Das Abkommen, das später noch präzisiert wird, soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten.

    November 2012: Die von SPD und Grünen regierten Länder lassen das Abkommen im Bundesrat scheitern - damit kann Hoeneß seine Gewinne nicht nachträglich steuerrechtlich legalisieren.

    Am 17. Januar 2013 reicht Hoeneß nach eigenen Angaben Selbstanzeige bei der Bußgeld- und Strafsachenstelle in Rosenheim ein.

    März 2013: Das Finanzamt hat die Selbstanzeige schnell an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Am 20. März kommt es zur Hausdurchsuchung in Hoeneß' Anwesen am Tegernsee. Ihm wird der Haftbefehl eröffnet, dieser wird gegen eine Kaution und Auflagen außer Vollzug gesetzt.

    April 2013: Der «Focus» macht den Fall öffentlich.

    Juli 2013: Die Staatsanwaltschaft erhebt am 30. Juli Anklage gegen Hoeneß. Diese wird im November vom Landgericht München II unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen.

    März 2014: Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

    Juni 2014: Hoeneß tritt seine Haft in der JVA Landsberg an.

    September 2014: Erster Ausgang - für einige Stunden kann Hoeneß das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.

    Januar 2015: Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Übernachten in die JVA, tagsüber arbeitet er in der Jugendabteilung des FC Bayern.

    Januar 2016: Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Augsburg entscheidet, dass die Haftstrafe zum 29. Februar zur Bewährung ausgesetzt wird. Die Münchner Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Beschwerde.

    Februar 2016: Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß kommt mit 64 Jahren vorzeitig aus der Haft frei.

    Am 8. August 2016 teilt der FC Bayern auf seiner Homepage mit, dass Hoeneß wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird. Sein Nachfolger Karl Hopfner verzichtet auf eine weitere Amtszeit. Im November wird Hoeneß wiedergewählt.

    Uli Hoeneß freut sich nach seiner Haftentlassung auf die Zeit als Fußball-Anhänger - zunächst ohne offizielle Ämter. Dem Kicker sagte der 64-Jährige, in den ersten Monaten in Freiheit "werde ich Fußball genießen, ins Stadion gehen und wieder Fan sein". In den kommenden Tagen wird der langjährige Vereinspatron des FC Bayern München nach 21 Monaten vorzeitig aus der Haft entlassen. Er war im März 2014 wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilt worden - seit Januar 2015 arbeitete er als Freigänger beim FC Bayern.

    Nach Haftentlassung: Hoeneß mit erstem öffentlichen Auftritt

    Das Fachblatt berichtete, dass Hoeneß erst im Sommer über seine Zukunft beim deutschen Fußball-Rekordmeister entscheiden will und bestätigte damit die Einschätzung von Vertrauten. Erst nach einem Familienurlaub im Juni möchte er sich dazu äußern, ob er wieder Präsident beim FC Bayern werden will.

    Den ersten öffentlichen Auftritt hat Hoeneß am 13. März als Laudator für seinen Freund Jupp Heynckes, der von seiner Heimatstadt Mönchengladbach geehrt wird. Drei Tage später, am 16. März wird Hoeneß aller Voraussicht nach das Achtelfinal-Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Juventus Turin in der Allianz Arena verfolgen, nicht als Präsident, sondern als "normaler" Fan. AZ/dpa Uli Hoeneß spendet komplettes Freigänger-Gehalt

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