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FC Bayern: Erst Gala, dann Absturz: FC Bayern leistet sich unnötige Pleite

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Erst Gala, dann Absturz: FC Bayern leistet sich unnötige Pleite

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    Robert Lewandowski, hier mit Trainer Niko Kovac, schoss bei der Heimniederlage gegen Hoffenheim das einzige Tor für den FC Bayern.
    Robert Lewandowski, hier mit Trainer Niko Kovac, schoss bei der Heimniederlage gegen Hoffenheim das einzige Tor für den FC Bayern. Foto: Matthias Balk, dpa

    Es schien alles perfekt angerichtet für den FC Bayern: Nach der Sternstunde gegen Tottenham unter der Woche sollte am Samstag mal eben schnell der Außenseiter aus Hoffenheim in der heimischen Arena abgefertigt werden, bevor es am Sonntag auf die Wiesn geht. Dass die TSG, die bis dato nur fünf Punkte geholt hatte und zwei der jüngsten drei Spiele mit 0:3 verloren hatte, nur ein etwas besserer Sparringspartner sein würde, bezweifelte niemand so richtig – auch wenn Bayern-Trainer Niko Kovac noch fast flehentlich drum gebeten hatte, den Gegner doch bitteschön ernst zu nehmen. Die Warnungen des Trainers verhallten offenbar: Der Champion FC Bayern stürzte über den Außenseiter Hoffenheim.

    Sargis Adamyan traf für Hoffenheim zweimal in München

    Bei der 1:2-Niederlage– machte sich einer einen Namen, den ebenfalls keiner auf der Rechnung hatte: Sargis Adamyan traf doppelt und düpierte bei seinen Treffern die Bayern-Abwehr. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Lewandowski wurde zur Randnotiz: Es war der 16. Treffer des Polen im 17. Spiel gegen TSG-Keeper Oliver Baumann. Dass Jérôme Boateng sich von Adamyan zweimal tunneln ließ, obwohl sein Torwart Manuel Neuer ihn schon nach dem ersten Gegentreffer gebeten hatte, die Beine zu schließen, passt zum Vorwurf, den sich die Bayern machen lassen müssen: Sie schienen den Gegner nicht ernst genommen zu haben.

    Neuer selbst widersprach dieser Sichtweise am Sky-Mikro: „Die Motivation war da, sie war die ganze Woche über da.“ Etwas anders sah die Sache der Bayern-Sportdirektor Hasan Salihanmidzic. In der Mixed Zone nach dem Spiel betonte der 42-Jährige: „Von Beginn an haben wir es nicht geschafft, vielleicht die richtige Einstellung zu bringen.“ Dass man nun mit einer Niederlage in die Länderspielpause gehe, tue weh, so Salihamidzic.

    Niko Kovac kann den FC-Bayern-Rekord von Pep Guardiola nicht knacken

    Für Niko Kovac bedeutete die überraschende Niederlage das Ende einer vereinsinternen Rekordjagd: Wäre die Partie gegen die TSG nicht verloren gegangen, wäre es das 21. Bundesligaspiel in Folge gewesen, dass der FC Bayern ungeschlagen beendet hätte. Damit wäre Kovac mit dem von der Vereinsführung ungleich höher geschätzten Pep Guardiola gleich gezogen, der ebenfalls 21 Spiele lang ungeschlagen blieb. Gegen den FC Augsburg hätte sich Kovac sogar die alleinige Rekordmarke holen können. Hätte.

    Stattdessen gab es schon kurz vor dem Spielbeginn eine bittere Nachricht aus der medizinischen Abteilung des Rekordmeisters: David Alaba fällt mit einem Haarriss im Rippenbereich auf unbestimmte Zeit aus, erlitten hat der Österreicher diese Verletzung gegen Tottenham. Weil Lucas Hernández Schmerzen in seinem operierten Knie verspürt, fällt auch der zweite Linksverteidiger mit Weltklasseformat aus. Gegen Hoffenheim spielte Pavard links hinten. Gut möglich, dass Kovac noch öfter improvisieren muss. Ärger droht zudem, wenn Hernández gegen den Willen der Bayern zur Nationalelf reisen muss.

    Die Personalsorgen trugen nicht dazu bei, die Stimmung von Kovac zu heben – am meisten ärgerte den Kroaten aber die Niederlage, wie er betonte: „Ich hätte mir mehr Entschlossenheit erwartet.“ Hatte Kovac zuletzt noch freudig betont, welchen Entwicklungssprung seine Mannschaft hingelegt hatte, kommt die unnötige Niederlage gegen effiziente, aber letztlich biedere Hoffeneimer einem Systemabsturz gleich. Diese Niederlage wird in der Länderspielpause wie ein bitterer Nachgeschmack am FC Bayern haften – das weiß auch Kovac: „Der letzte Eindruck ist immer der, der bleibt. Wir können uns nichts dafür kaufen, was in London war.“

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